Epilog

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Epilog

Elaisa Mac Leod von Craig, Königin von Castle Island

Lächelnd schob ich den Kinderwagen von Charlotte vor mir her, während Adam neben mir in seiner Wolfsform schlenderte. Dabei streifte sein Blick immer wieder zu uns. Er scannte die Umgebung ab. Er suchte die Gefahr. „Es ist alles gut, Adam. Niemand will uns etwas tun." Versuchte ich ihn zu beruhigen. Sein Werwolfssinn ging wieder mit ihm durch. Als Adams Wolf sich vor dem Schloss verwandelt hatte, eilte er sofort zu unserer Tochter an den Kinderwagen und stupste sie mit seiner Schnauze an. Kurz hatte mein Herz ausgesetzt, aber ich wusste, das Adams Wolf niemals seiner Tochter etwas tun wollte. Charlotte hatte daraufhin lächelnd mit ihren kleinen Fingern gegen seine Schnauze gehauen. Ich war mir sicher es tat Adam nicht weh, denn er wehrte sich nicht oder wurde aggressiv, stattdessen stupste er sie noch mehr an. Es war unheimlich niedlich. Und aus diesem Grund dauerte es ewig, bis wir in den Wald kamen. Vor unserer üblichen Lichtung blieben wir stehen und Adam legte sich ins halb gefrorene Gras. Ich holte wieder die Thermodecke aus dem Kinderwagen heraus und breitete sie auf der Lichtung aus. Danach holte ich Charlotte aus dem Kinderwagen. Ich hatte ihr eine Mütze angezogen und eine dicke Winterjacke mit einer langen Hose. Ihre Wangen waren leicht gerötet von der Kälte, sie sah niedlich aus. Mit einem Jaulen zog Adam wieder die Aufmerksamkeit auf sich. Der Wolf schielte auf seine Tochter. „Willst du sie haben?" Der Wolf nickte. Ich legte unsere Tochter zwischen seine Vorderpfoten. Und lächelnd schielte Charlotte zu dem Wolf. Der glücklich seinen großen Kopf zu ihr beugte. Sie griff nach seinem Fell, zog daran oder zwickte ihn in die Ohren. Kurz verzog ich das Gesicht. „Tut das nicht weh?" Adam sah wieder zu mir, dann zu unserer Tochter. Bis er den Kopf schüttelte. Ich grinste. „Das muss wahre Vaterliebe sein." Adam bellte laut, wovon Charlotte anfing zu weinen. Schnell verstummte der Wolf und stupste wieder seine Tochter an. Aus ihren blauen Augen blickte sie wieder zu dem Wolf. Mit seiner großen Zunge leckte er ihr über das Gesicht und ich sprang reflexartig auf. Doch Charlotte beruhigte sich und grinste stattdessen unkontrolliert. „Hast du sie gerade abgeschleckt?" fragte ich irritiert. Zufrieden musterte mich nun der Wolf. Dann lachte ich. „Du bist echt unglaublich."

Mittlerweile hatte auch ich mich an den Wolf gekuschelt mit einem Tee. Dabei beobachtete ich, wie der Wolf über den Schlaf unserer Tochter wachte. Noch immer lag sie zwischen den Vorderpfoten des Wolfes, Adam ließ mich nicht Charlotte zu mir nehmen. Wahrscheinlich musste er seinen Wolfbeschützerinstinkt unter Kontrolle bekommen. Und ich ließ ihn. Es war wie bei unserem letzten Ausflug, herrlich still im Wald. Als ein Knacken ertönte. Sofort schreckte de große Wolfskopf auf und musterte die Umgebung. Stirnrunzelnd betrachtete ich auch die Bäume, doch ich erkannte nichts. Als noch ein Knacken ertönte, begann der Wolf neben mir zu grollen. So langsam wie möglich beugte ich mich zu dem braunen Tier und schnappte mir unsere Tochter. Denn eine Sekunde später war der Wolf bereits aufgesprungen und jagte nach vorne. Zähnefletschend stellte er sich vor uns auf. Wer konnte das sein? Ängstlich drückte ich Charlotte enger an mich, diese schlief seelenruhig. Ich schloss die Augen. Bis ein neues Knurren ertönte und das war nicht Adam. Sofort erstarrte ich. Ehe ein winseln erklang. Verwirrt öffnete ich schließlich die Augen. Und neben Adam stand ein grauer Wolf. Ein paar Zentimeter kleiner wie der Alpha selbst. Und neben dem grauen Tier kam...Millie zum Vorschein, die Jonathan dabei hatte. Überrascht sprang ich auf. „Millie", meine Freundin strahlte, als sie mich erkannte. Ich umarmte sie, in der einen Hand hatte ich noch immer Charlotte und Millie Jonathan. Der auf ihrem Arm ebenfalls eingeschlafen war. Er war fast ein Jahr alt und wirkte gegen Charlotte riesig. Mit einem letzten knurren, gab Adam schließlich die Kampfhaltung auf und auch der graue Wolf, Castiel, beruhigte sich. „Macht ihr auch einen Spaziergang?" Millie nickte. „Castiel wollte unbedingt hier her, jetzt weiß ich auch wieso." Ich kicherte. „Wollen wir uns setzen? Ich habe Tee."

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Donde viven las historias. Descúbrelo ahora