63. Kapitel

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Adam Mac Leod König von Castle Island

Es waren weitere zwei Wochen, seit dem emotionalen Ausbruch von Elaisa und mir vergangen. Seit dem hatte ich sie täglich besucht. Elaisa versuchte noch immer kalt gegenüber mir zu wirken, aber ich konnte in ihren Augen sehen, dass sie sich über meine Anwesenheit freute. Außerdem gab ihr Gefühlsleben preis, dass sie meine Anwesenheit außerdem genoss. Was mich unglaublich beruhigte. Schließlich war ich ebenfalls überglücklich bei meiner Mate zu sein. Für Elaisa war es schwierig durch den Tag zu kommen, ihre Bettruhe machte ihr ganz schön zu schaffen. Denn sie war es nicht gewohnt, sich helfen zu lassen. Doch hierbei machten Millie, Estelle und ich einen guten Job. So gut wie es ging, versuchte ich all die Wünsche meiner Mate abzulesen. Und weil sie Abwechslung brauchte, hatte ich den vollständig elektrischen Rollstuhl mir bringen lassen, damit war ich gerade auf den Weg zu meiner Gefährtin. Natürlich hatte ich den kleinen Ausflug mit Dr. Hoffmann davor abgesprochen, schließlich wollte ich Elaisa und unser Baby nicht gefärden. Aber wenn Elaisa saß, war es möglich dass sie daran teilnahm. Zaghaft klopfte ich an der Tür von Elaisas Zimmer. Noch immer nagte es an mir, dass sie nicht mehr in unserem Zimmer schlief. Aber das würde ich auch noch ändern. Ich öffnete schließlich die Tür, als Elaisa mich hereinbat. Gerade hielt sie eine Tasse Tee in der Hand und sah mich aus ihrem großen Bett verwirrt an. Oder eher gesagt den Rollstuhl neben mir. „Was wird das?" Ich lächelte. „Wir machen einen kleinen Ausflug." Mit runzelnder Stirn stellte mein Mädchen ihre Tasse auf das Nachtkästchen. „Aber ich habe Bettruhe."

„Das ist mit Dr. Hoffmann abgesprochen, wenn du sitzt und dich nicht anstrengst, dann geht es in Ordnung. Du brauchst einen Tapetenwechsel, du gehst hier noch ein."

Immer noch kritisch musterte meine Mate nun mich. „Ist es weit? Ich habe Rückenschmerzen." Sorge machte sich in mir breit. „Soll ich dich massieren?" Mit roten Wange senkte Elaisa den Kopf. „Nein"; piepte sie. „Schämst du dich?" schoss ich zurück. Wieso sollte sie dies tun? Ich hatte mein Mädchen schon nackt gesehen und fand jeden Quadratmillimeter hinreisend von ihr. „Nein...ich...es ist...ich kann mich mit dem Babybauch nicht einmal richtig auf den Bauch legen." Schmunzelnd trat ich dichter an das Bett zu Elaisa. Dann hob ich ihre Hand und gab einen keuschen Kuss darauf, worauf Elaisas Wangen sich noch eine Nuance röter verfärbten. „Das ist eine der hinreisesten Ausreden die ich je gehört habe. Und ich verstehe es. Aber ich kann dich auch im Sitzen massieren. Du sollst keine Schmerzen haben." Seufzend nickte mein Mädchen, dann strich sie über ihre Babykugel. „Nur noch ein paar Wochen", mein Lächeln wurde breiter. „Und ich freue mich auch auf die Zeit danach."

Nach einer Weile hatte ich Elaisa in den Rollstuhl geholfen. Mit einer Decke, dicker Jacke und Mütze führte ich sie schließlich nach draußen. Es war Anfang November und kalt geworden, die Blätter waren fast vollständig von den Bäumen heruntergefallen. Der vollautomatische Rollstuhl hatte ein Navi und wusste deswegen spielend leicht, wohin er fahren musste, so konnten wir beide nebeneinander laufen. Und ich konnte mir dabei heimlich die Hand meiner Mate schnappen. Erst wollte Elaisa ihre Hand wegziehen, doch sie hatte nach kurzer Zeit die Berührung akzeptiert. „Wohin bringst du mich?"

„Das siehst du jetzt." Grinste ich und öffnete die Tür. Elaisa kannte diesen Ort, es war schließlich der Garten den ich ihr geschenkt hatte. Und das Gewächshaus war unser Ziel. „Was zum...", murmelte sie erstaunt, als sie von weiten schon die schillernden Lichter sah.

Als wir die Glastür passierten, öffnete ich auch diese und gab feierlich ein „Tadaa", von mir. Mit großen Augen betrachtete Elaisa das Meisterwerk. Im Gewächshaus hatte ich überall von der Glasdecke bis zu den Glaswänden Lichterketten angebracht, die nun in warmen Licht schienen. Neben den tropischen Pflanzen und den Schmetterlingen, hatte ich am gewohnten Esstisch einen großen Blumenstrauß mit Herbstblumen hingerichtet. Die Mitte des Tisches garnierte nun ein dampfender Teekessel mit zwei Gedecken auf dem jeweils ein Himbeerkuchen stand. Die Werk-und Küchenbank im Hintergrund hatte ich ebenfalls mit Lichterketten und Stechpalmen, sowie Weihnachtsternen dekoriert. „Was...ist das alles?" flüsterte sie ehrfurchtsvoll. „Meine Entschuldigung an dich. Ich wollte einen Nachmittag mit dir verbringen, außerhalb deines Bettes. Ich wollte dir eine Freude machen." Immer noch staunend, fuhr sie mit dem Rollstuhl ein Stück ins Innere. „Es ist atemberaubend." Ich lächelte. „Ich hatte gehofft, dass es dir gefällt."

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now