8. Kapitel

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Merry Christmas! Ich hoffe ihr hattet bisher schöne Weihnachten. Und pünktlich dazu, gibt es das erste Kapitel der Lesenacht!

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Adam König von Castle Island

Nachdem ich Elaisa im Badezimmer allein gelassen hatte, musste ich mich schwer zusammenreißen nicht wieder zu ihr zu stürmen. Sie war völlig aufgelöst und hatte eindeutig Angst. Wahrscheinlich sogar Angst von mir. Verdammt ich wollte endlich mit ihr Abendessen, dass ich ihr alles erklären konnte und ihr damit klar machen konnte, das sie wahrscheinlich die einzige Person in diesem Schloss war, der ich nie etwas tun würde.

„Du siehst so aus als hättest du Reisnägel zum Frühstück gehabt, Kumpel. Was ist es denn diesmal?" erklang die Stimme von Castiel neben mir. Spitzbübisch grinste er mich an, während er sich einen Scotch von der Kommode in meinem Büro nahm. Ich versuchte meine Gedanken in Aktenbergen zu ertränken. Aber leider scheiterte dieser Versuch kläglich. Die kleine zierliche braunhaarige Frau mit dem betörenden Duft nach Pfingstrosen war einfach viel interessanter, als muffige Aktenberge.

Ich verdrehte die Augen von seiner Aussage und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. Mein Nacken schmerzte von meiner verkrampften Haltung. „Elaisa. Sie ist nachdem ich sie aus diesem Loch befreit habe, total verstört. Leider hat sie auch meine animalische Seite kennengelernt. Und das in der Situation, in der mein Wolf sie einfach nur schützen wollte. Es war alles viel zu viel für sie. Eine Katastrophe." Brummte ich angestrengt. Meine Finger massierten meine Schläfen. Mein Beta lachte amüsiert und ließ sich in eine der gepolsterten Sessel gleiten. Genüsslich nahm er einen Schluck meines Edlen Alkohols. „Man du hast es echt schwer mit deiner Mate. Du könntest mir fast leidtun, aber eben auch nur fast. Denn nun bin ich wohl der einzige Matelose. Aber vielleicht erhöht das die Chancen bei den Frauen, der einzige heiße Junggeselle noch im Lande...", verträumt drehte er kleine Kreise mit seinem Zeigefinger um den Glas Rand seines Getränks. Ich prustete. „Castiel, diesen Titel überlasse ich dir gerne. Denn ich wollte noch nie ein Junggeselle sein. Nur weil du mit den Frauen deinen Spaß hast, muss ich das nicht auch haben. Schließlich habe ich lieber Spaß mit meiner Mate. Aber das so ein Vorfall wie vorhin nicht noch einmal passiert, muss ich es offiziell machen. Sobald Elaisa aufgeklärt ist, wird die Botschaft ausgerufen. Und ich möchte statt einen Mateball einen Ball für meine Mate veranstalten. Jeder soll die zukünftige Königin der Welt kennenlernen." Bei dem Gedanken, dass Elaisa in einem schönen Kleid vor mir stand und mir eines ihrer schüchternen Lächeln schenkte, wollte ich schnurren. Ihr kleiner zierlicher Körper in meinem, während wir tanzten und ich jedem zeigte, dass sie nun vergeben war...

Mein bester Freund zog die Augenbraue hoch. „Du denkst Elaisa geht einfach so zu einem Königsball? Also ich habe deine Mate noch nie persönlich gesehen, aber sie wirkt von deinen Erzählungen her, ziemlich...eingeschüchtert. Das würde sie nur erschlagen." Genervt knurrte ich und krallte mich in die Griffe meines Stuhls. „Möchtest du mir gerade erklären, dass du dich mehr über das Gefühlsleben meiner Mate auskennen willst als ich? Natürlich will ich sie nicht überrumpeln. Lass dass meine Sorge sein und misch da nicht ein, Castiel." Es war eine eindeutige Warnung und er verstand sie. Widerstrebend nickte er. Mit einem letzten warnenden Blick stand ich schließlich auf. Es war Zeit meine Prinzessin abzuholen. „Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest. Könntest du nochmal nachsehen, ob die Patrouillen gut eingeteilt sind?" hakte ich dann nach. Lenkte von dem Thema ab, dass ich meine kleine Mate besuchen wollte. Seufzend fuhr sich Castiel durch sein markantes Gesicht. „Wenn es unbedingt sein muss", er klang alles andere als begeistert. Pech, wenn man mir die Luna des Landes madig machen möchte.

Während ich versuchte mein grimmiges Gesicht los zu werden, lief ich zu meinen Gemächern. Elaisa sollte nicht mein finsteres Mienenspiel sehen. Bei ihr fühlte ich mich...glücklich. Also musste sie auch nicht meine dunkles Gestarre ertragen. Mit einer freundlichen, gar liebevollen Mimik öffnete ich schließlich die Tür zu meinen Gemächern und nun den gemeinsamen Raum mit Elaisa. Doch statt meiner Brünetten Schönheit, erwartete mich gähnende Leere. Nur meine anthrazit Farbene Einrichtung begrüßte mich. Enttäuscht knirschte ich mit den Zähnen. War sie mit Estelle unterwegs? Aber Estelle konnte sie nicht zum Speisesaal führen, ich hatte ihr angeordnet das nur ich das tun würde. Mit einer deutlicher miserablen Stimmung als noch vor wenigen Sekunden, brüllte ich. „Estelle!"
Dank ihrem Werwolfsgehör musste sie mich ohne Probleme verstehen können und schon ein paar Sekunden später hörte ich ihre Schritte. Gehetzt verbeugte sie sich vor mir. „Was wünscht ihr, eure Majestät?"

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now