18. Kapitel

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Elaisa von Craig

Immer noch ignorierte ich Adam, als er sich mit einem zaghaften Lächeln an mich wandte. Seine Mundwinkel sackten wieder hinunter und er seufzte resigniert. Dann kam er plötzlich mit einem entschlossenen Ausdruck direkt auf mich zu und nahm meine Hände in seine. Ich wollte sie ihm entreißen, aber er war stärker. Ängstlich schielte ich hinauf zu seiner Gestalt. „Hab keine Angst, Elaisa. Ich will nur dieses Problem endlich für alle mal aus der Welt schaffen. Ich ertrage es keine weitere Sekunde mehr, dass du mich ignorierst. Du bist mein Mädchen und ich will dich wieder glücklicher sehen." Bei seinen Worten regte sich etwas in mir. Die Tage in denen ich auf Durchzug stellte, waren lang, fast unendlich. Und ich fühlte immer ein kleines Stechen in der Brust, wenn ich Adam erneut abwies. Aber ich wusste mir nicht anders zu helfen. Dieser Mann verstand wohl keine Worte, also versuchte ich es mit taten. „Bitte, Elaisa. Lass mich das wieder aus der Welt schaffen. Ich ertrage es nicht mehr, wenn du mich ignorierst. Du sollst mir deine Probleme anvertrauen und mir wieder dein süßes Lächeln schenken", riss mich Adams verzweifelte Stimme aus meinem inneren Konflikt. Unfreiwillig musste ich schmunzeln, als ich den drängenden Ausdruck in den tobenden Augen des Alphas sah. Seufzend nickte ich und gab damit nach. Ewig konnte ich ja diesen Idioten doch nicht ignorieren...Außerdem musste ich das mit Craig klären, jeder vergangene Tag, bedeutete Sterben in den Minen.

Abrupt wurde ich an die starke Brust von Adam gedrückt und ich konnte seinen beruhigenden Geruch nach Laub und Tanne in mich aufnehmen. „Du wirst überrascht sein, kleine Mate. Komm wir gehen in das Gartenhaus in deinem Garten. Dieser Moment soll etwas ganz besonderes werden", stirnrunzelnd löste ich mich von der Gestalt. Was hatte er vor?

Mit einem energischen Schritt führte er mich in das besagte Gewächshaus. Wie immer traf uns eine leichte Schwüle. Und der Anblick von Schmetterlingen die fröhlich herumflogen. Außerdem den Duft von den exotischsten Pflanzen der Erde. Als wir das kleine Gedeck erreichten, schob Adam meinen Stuhl nach hinten und gab mir zu verstehen mich zu setzen. Mit roten Wangen kam ich seiner Aufforderung nach, gekonnt schob er mich dann wieder näher an den Tisch. Mit einem Zwinkern verbeugte er sich. „Die Dame. Heute können wir Schwarztee empfehlen mit einer Erdbeersahnetorte." Ich zog misstrauisch die Augenbraue hinauf. Er hatte mich doch nicht nur zum Tee trinken hier her gebracht oder?

Mit einer Handbewegung deutete ich auf meine Teetasse. Daraufhin holte Adam eine Porzellankanne und schenkte mir mit großen Tamtam ein. Dann holte er ein Stückchen Torte, bevor er sich selbst eine auf den Teller legte. Nachdem auch er saß, begannen wir schweigend zu essen, nur seine Hand strich immer wieder sanft über meine Haut. Was mich immer nervöser machte. Als er begann mit meinen Fingern zu spielen, hielt ich in der Bewegung inne. Und holte den kleinen Schreibstick hervor.

Elaisa: Was soll das hier, Adam?

Nun hielt auch er inne und schluckte sein Kuchen herunter.

„Tut mir leid, ich weiß nur nicht wie ich anfangen soll. Das hier ist mir ziemlich wichtig."
Misstrauisch lehnte ich mich in meinen Stuhl zurück und verschränkte die Arme.

Auch Adam richtete sich nun auf. „Weißt du, es verletzt mich und meinen Wolf, dass wir von dir ignoriert werden. Ich kann nicht mehr richtig schlafen und fühle mich wie ausgehöhlt. Ich habe verstanden, dass ich mich verändern muss. Und ich hoffe du glaubst mir auch. Das du dir dabei ganz sicher sein kannst, habe ich...", er verstummte, seine bebende Stimme brach und aus unsicheren grauen Augen schielte er zu mir.

Bitte verzeih mir.

Vor Überraschung schnappte ich nach Luft. Er hatte Gebärdensprache gelernt? Er hatte tatsächlich mit seinen Händen die Worte geformt. Anscheinend sprach mein Blick Bände, denn ein schmales Lächeln umspielte seine Lippen.

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now