37. Kapitel

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Adam MacLeod König von Castle Island

Eine Stunde war vergangen, seit sich Elaisa um Daniel gekümmert hatte. Seine Heilkräfte müssten nun vollständig in Kraft treten, wieso war Elaisa noch immer in diesem Zimmer? Ich knirschte mit den Zähnen und starrte die Holztür an, dahinter konnte ich das ruhig schlagende Herz von meiner Mate hören. Und das kräftige dieses Idioten. Endlich kam Bewegung hinter der Tür ins Spiel. Leise Schritte waren auf dem teuren Boden zu hören. Bis sich endlich Elaisa durch die Tür trat. Geräuschlos verschloss sie diese wieder. Sofort trat ich neben sie, musterte ihre Gestalt wie automatisch auf Verletzungen. Seit ich wusste, dass mich Daniel hintergangen hatte, vertraute mein Wolf nur auf seine eigenen Instinkte. „Geht es Daniel nun besser?" ich konnte mich nur schwer beherrschen, diese Frage nicht in einem lauten Knurren auszusprechen. Alleine der Name fühlte sich nun an wie Salzsäure. Dabei hatte ich so in den Delta vertraut. Allein im Schloss war klar, dass ich Elaisas Sicherheit nicht einfach irgendjemanden in die Hand gab. Dieser Person musste ich zu hundert Prozent Vertrauen. Und neben Castiel gab es eigentlich nur Daniel. Mit einem kritischen Blick, beäugte mich meine Gefährtin und holte mich sozusagen wieder in die Realität. Dann zuckte sie mit den Schultern und wollte sich an mir vorbeischmuggeln. Doch ich war schneller. Meine Hände umfassten ihr Handgelenk. „Warte. Du...du ignorierst mich doch nicht wieder oder? Bitte nicht! Das...das halte ich nicht aus. Wir haben uns gesagt, wir reden!" ich traute mich gar nicht daran zu denken. Elaisa durfte mich nicht wieder mit Ignoranz strafen, nicht wenn wir uns gerade wieder hatten und Elaisa unser Kind in sich trug. Das wäre pure Folter für mich und meinen Wolf. Nur zögerlich drehte sich Elaisa zu mir, ihre blauen Augen schimmerten geheimnisvoll.

Ich werde dich nicht ignorieren. Nur ist mir klar, dass du diese Frage aus reiner Höflichkeit gestellt hast. In Wirklichkeit hast du einen großen Groll gegen Daniel. Wir können reden, wenn du dich bereit dazu fühlst, ohne das Bedürfnis zu verspüren alles zu Kleinholz zu verarbeiten.

Ihre Worte beruhigten mich ungemein und ich atmete erleichtert aus.

„Wir können sofort sprechen, ich habe mich wieder beruhigt, es war nur...etwas viel. Ich habe meine kleine Familie in Gefahr gesehen. Es tut mir leid. Dabei will ich doch nur, dass wieder alles gut zwischen uns ist." Oh großer Gott, ich klang wie ein kleiner ängstlicher Junge und kein Alpha. Doch das schien Elaisa nicht zu stören, um ihre Mundwinkel erkannte ich ein schmunzeln, ehe sie mit einem Lächeln nickte.

Und so redeten wir. Unendlich lange. Ich versuchte all meine Ängste zum Ausdruck zu bringen, sodass Elaisa meine Reaktion verstehen konnte und dass sie sicher sein konnte, dass ich nicht mehr der kaltherzige, egoistische, hassende Alpha war. Sondern das ich nun mit mehr Verstand regierte- mit Elaisa. Dennoch zog sie nun kritisch ihre Augenbraue hoch, während sie in ihrem Lieblingsraum- der Bibliothek- auf eine der Sofas saß und Tee trank.

Ich verstehe deine Ansichten, Adam. Dennoch lasse ich nicht zu, dass Daniel ins Exil geschickt wird.

Das Tier in mir regte sich und gefiel diese Ansicht nicht. Elaisa würde eine potentielle Gefahr mitten in dieses Haus lassen? Das konnte einfach nicht ihr ernst sein. „Aber das würde das Rudel und das Volk nicht zulassen. Daniel hat eindeutig gegen mehrere Regeln verstoßen, dies gehört bestraft!"

Das möchte ich auch gar nicht abstreiten, doch ihn ins Exil schicken, obwohl er in einer Notsituation war, ist falsch. Wenn dir die Bestrafung so wichtig ist, dann...das Exil wäre zu drastisch. Wenn dir das so wichtig ist, schließ ihn für ein paar Monate aus dem Rudel oder schick ihn für ein paar Monate ins Exil, sein Wolf und er werden spüren, wie falsch er gehandelt hat. Aber lass ihn dann seinen Fehler wieder gut machen. Als meine persönliche Leibwache. Du kannst ihn auch am Anfang kontrollieren, aber ich werde ihn zu meiner persönlichen Leibwache machen. Er ist ein perfekter Beschützer und er hat mich schon beschützt, da war ich gerade mal ein paar Tage auf deinem Schloss.

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now