47. Kapitel

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Elaisa MacLeod von Craig, Königin von Castle Island

Das helle Licht ließen mich langsam aus meinem tiefen Schlaf aufwachen. Blinzeln öffnete ich die Augen und erkannte die cremefarbene Einrichtung des Schlafzimmers auf unserem eigenen Boot. Es war für mich immer noch wie in einem Traum, manchmal fühlte ich mich in die Zeit zurückversetzt in der ich das erste Mal auf Adams Schloss ankam. Als ich das fließende Wasser, die warme Heizung und die weichen Betten faszinierten. So erging es mir nun auch. Das leichte schaukeln das man beim Laufen bemerkte, beruhigte mich und die salzige Briese an Deck hatten etwas magisches. Langsam drehte ich meinen Kopf und entdeckte auf der anderen Bettseite meinen frisch angetrauten Ehemann. Ich war nun offiziell die Ehefrau von Adam. Hätte man mir dies vor Jahren gesagt, hätte ich gelacht und ihn für verrückt gehalten. Doch der silberne schlichte Platinring und mein glitzernder Verlobungsring mit dem schönen blauen Stein an meinen Ringfinger, waren der Beweis das wir nun verheiratet waren. Adam regte sich neben mir und präsentierte auch seinen schlichten, zu meinem Passenden Platinring. Ich wusste noch wie Adam damals darauf pochte das er uns beiden gefiel und hunderte aussuchte. Ich kicherte dabei nur. Denn Adam hatte die meisten Dinge bei unserer Hochzeit geregelt, ich sagte ihm nur was mir wichtig wäre. Doch mein Mate hatte auf nichts anderes in seinem Leben tun wollen, als seine Mate zu heiraten. Deswegen hatte er jede freie Minute in unsere Hochzeitsplanung gesteckt. Er wollte dass alles perfekt war und das war es. Diese Hochzeitsreise, mit der ich nicht gerechnet hatte, machte alles nur noch besser. Als ich aus dem Fenster unseres Zimmers blickte, erkannte ich dass die Sonne schon weit am Himmel stand. Wir hatten den halben Morgen verschlafen. Langsam, sodass Adam nicht aufwachte, krabbelte ich aus dem Seidenen Bettlaken heraus. Ich wollte unbedingt wieder die salzige Luft auf meiner Zunge schmecken und die Sonne genießen. Deswegen schlich ich leise auf das oberste Deck, auf dem wir gestern Abend unser drei Gänge Menü eingenommen hatten. Kaum betrat ich die Sonnenterrasse, stand neben mir ein Butler. Vor Schreck zuckte ich zusammen und rückte meine leichte Baumwolljacke zurecht. Leicht verlegen biss ich mir auf meine Lippe. Ich sah sicherlich ziemlich zerknautscht aus. Schließich trug ich nur eine dunkelgrüne Satin Hose und ein dazu passendes Spitzenoberteil und meine cremefarbene Baumwollstrickjacke. Meine Haare standen sicherlich in alle Richtungen, jedoch schien dies den brünetten Mann nicht zu stören. Mit einem Lächeln begrüßte er mich. „Guten Morgen Luna, ich hoffe Sie haben angenehm geschlafen. Kann ich etwas für Sie tun?" So als würde ich gerade erst die Tischgruppe erkennen, stotterte ich. „Ähm....Einen Tee und einen Toast wenn sie welchen da haben." Ich wusste dass ich mich nicht gerade königlich ausgedrückt hatte, jedoch hatte ich mich noch immer nicht an diese Luna Sache gewöhnt. Der Mann nickte in seinem dunkelblauen Anzug. Er sah wie aus dem Ei gepellt aus, während ich immer noch recht unbeholfen an der Türschwelle stand. Jedoch hatte ich nicht mit so schnellen Besuch gerechnet. Als der Brünette wieder ins Innere der Yacht verschwand, setzte ich mich schnell an den Tisch und versuchte meine Haare etwas zurechtzurücken. Jedoch war ich viel zu sehr gebannt von dem blauen Meer. Es gab nichts außer das beruhigende Geräusch der Wellen und das satte blau des Wassers. Der Himmel war strahlend blau und keine einzige Wolke war zu erkennen. Tief atmete ich ein und aus und genoss die salzige Brise die mir entgegenkam.

„Hier versteckt sich meine frisch angetraute Ehefrau also vor mir"; erschreckte mich die Stimme von Adam, bevor ich mich auch nur rühren konnte, spürte ich sofort die Präsenz von meinem Mate. Seine Arme schlangen sich von hinten um meine Schulter und er stellte geschickt meine Teetasse, die ich bis vor wenigen Sekunden noch in den Händen hielt, zurück auf den Tisch. Blinzelnd starrte ich ihn an. Und auch Adam hatte noch wie ich zerzauste Haare und trug nur eine kurze Short mit einem grauen T-Shirt. Mit roten Wangen antwortete ich „Ich verstecke mich nicht, ich wollte dich nur nicht wecken und die herrliche Aussicht genießen." Ich konnte das schmunzeln von Adam hinter mir spüren, „Mh, nach gestern Abend war das ziemlich enttäuschend das du nicht neben mir lagst", sofort wurde ich noch eine Nuance röter. Denn ich wusste genau worauf er anspielen wollte. Unsere Hochzeitsnacht. Als meine Gedanken dorthin schweiften, schlug mein Puls automatisch schneller. Obwohl ich nur meine Stimme wiederbekommen hatte, hatte sich die Nacht gestern mit Adam viel intensiver angefühlt als unsere anderen Male. Als seine Hände über meine Haut streiften, glühte meine Haut und es fühlte sich an als hätte ich in Flammen gestanden. Und bei seinen Liebkosungen stöhnte ich das erste mal mit richtiger Stimme. Es war nicht dieses abgehackte und der Versuch an ein echtes Stöhnen heran zu kommen, sondern es kam gestern direkt aus meinem Mund. Zuerst war es mir peinlich, doch Adam hatte mein Gesicht in seine Hände genommen und mit glühenden Augen gesagt, dass es das schönste Geräusch das er sich vorstellen konnte, für ihn war. Dadurch war es mir fast noch peinlicher, aber ich vertraute und glaubte ihm. Und als ich seinen Namen das erste Mal bei meinem Höhepunkt über meine Lippen brachte, was nichts war außer ein bebendes Flüstern, hatte das meinen Mate noch mehr angespornt und kam kurze Zeit später ebenfalls zu seiner Erlösung. Danach hatte er sich schwer atmend wie ein Kokon um mich geschlungen und schwelgte an diesem kleinen Wort. Und auch jetzt spürte ich Adams brennenden Blick auf mir. „Du denkst an gestern Nacht", es war keine Frage, sondern eine Aussage, aber wie konnte es sich so sexy anhören, schluckend drehte ich mich einmal um hundertachtzig grad, sodass wir nun von Angesicht zu Angesicht standen. „Das stimmt, jetzt wo ich dir ebenbürtig bin", flüsterte ich und sah ihm direkt in seine sturmgrauen Augen, die erneut zu lodern begannen. Sein Griff um meine Hüften wurde fester. „Du warst mir schon immer ebenbürtig, Elaisa. Deine Stimme hatte nie etwas damit zu tun. Ich liebe dich nicht, weil du wieder sprechen kannst. Ich habe mich in dich verliebt weil du die gütigste, humorvollste und niedlichste Mate bist die ich mir je hätte vorstellen können. Außerdem bist du mutig und dich hat es noch nie interessiert das ich ein Tyrann war und du stundest schon immer für deine Meinung ein und hast niemals, auch nicht vor mir, ein Blatt vor den Mund genommen oder dich zurückgehalten mit deinen Interessen. Das ist etwas was ich mir schon immer gewünscht hatte, bei meiner Mate." Auch wenn eine kleine Brise auf dem Schiff war und ein paar Wellen Wasser gegen unser Boot schlugen und auf dem Deck verteilten und mich das abkühlen musste, war mir in diesem Moment unglaublich heiß und ich wurde, auch wenn es kaum möglich war, noch röter. Diese erneute Liebeserklärung von Adam ließ mich schwitzig werden und mein Herz zum Rasen bringen. Mit einem kleinen Lächeln antwortete ich schließlich. „Danke, dass du das gesagt hast. Das hilft mir, dass ich es vielleicht irgendwann glaube, dir ebenbürtig zu sein." Statt das Adam mir antwortete, seufzte er nur, nahm mein Gesicht, wie gestern Abend, in seine Hände und starrte mich durchdringlich an, bevor er seine Lippen auf meine senkte. „Ich werde mein ganzes Leben damit verbringen, dass du es eines Tages verstehen wirst, Elaisa."

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now