25. Kapitel

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Adam Mac Leod König von Castle Island

Genau betrachtete ich mein Mädchen, wie sie ihre Morgenroutine die sie entwickelt hatte, absolvierte. Dazu gehörte wild hoppelndes Zähne putzen, bis hin zu akribischen Haare kämmen. Sie genoss immer noch den Luxus von einer guten Zahnbürste und sauberen Wasser. Für mich war das schon immer selbstverständlich und ich dachte nicht weiter darüber nach. Aber Elaisa strahlte immer wie ein Stern am Himmel. Auch heute hatte ich mich wieder auf meine Unterarme abgestützt und hatte so den perfekten Blick auf meine Mate. Nachdem sie gestern wieder erneut fast von meinen eigenen Soldaten angegriffen wurde, hatte ich nun genug. Johnson war nun zusätzlich das Handwerk gelegt worden. Ich hatte viele meine Männer auf dem Schirm, aber Johnson hielt ich immer für ein Loyales Rudelmitglied. Und das er dann noch so mit meinem Mädchen geredet hatte. Das brachte mich zu meinem eigentlichen Anliegen, was auch der Grund war, warum ich das heutige Morgenritual nicht ganz genießen konnte. „Elaisa, ich will dich nicht unterbrechen, aber ich möchte dir etwas mitteilen." Sofort hielt sie in ihrem fröhlichen Tanzen inne und starrte mich angsterfüllt aus ihren blauen Augen an. Mit einer Handbewegung bat ich sie zu mir, was sie zögernd erwiderte. Nachdrücklich setzte sie sich auf meine Bettseite und starrte mich an. Eine Furche bildete sich auf ihrer Stirn. Zärtlich strich ich darüber, um die Falten zu glätten. „Nichts schlimmes. Es ist nur an der Zeit das Thema anzusprechen."
Nun spielte sie nervös mit ihren Fingern. „Wie du gestern mitbekommen hast, akzeptiert man dich zwar als Luna, aber noch nicht als Königin. Denn offiziell musst du erst gekrönt werden, um jegliche Privilegien der Monarchie zu genießen. Normalerweise spielt das bei uns Wölfen keine so große Rolle, es ist eine Nebensache. Aber da du ein Mensch bist und manche Mitglieder dies schon ein Dorn im Auge ist, fürchten Sie sich davor, dass aufgrund dessen, es einfach vergessen wird. Weil ich solange auf dich gewartet habe. Außerdem ist bald Vollmond. Das heißt wir Alpha Wölfe kommen in eine gewisse Phase. Wir werden eifersüchtiger und wollen unsere Mate markieren. Da du noch unmarkiert bist habe ich vor allem den Markierungsdrang. Ich weiß, dass du dazu noch nicht bereit bist, deswegen werde ich dir davor noch die Bunkeranlagen für Angriffe zeigen. Du darfst in dieser Nacht nicht raus aus dem Bunker! Mein Wolf würde dich sonst sofort markieren. Danach werden wir Wölfe besonders...erregt. Wir wollen dann unseren Nachfolger zeugen. Und ich möchte das unser erstes Mal als Paar nicht von meinen Hormonen gesteuert wird. Deswegen will ich die Krönung unter anderem auch vorziehen. Mit der Krönung kann ich dich noch ganz anders beschützen, weil du dann offiziell die Königin und Regentin des Reiches bist. Ist das für dich in Ordnung?" Endete ich schließlich meinen langen Dialog.

Perplex betrachtete mich mein Mädchen, nur um dann meinen Blick auszuweichen, was mir gar nicht gefiel. Ich wollte in die schönen blauen Augen meiner Prinzessin blicken. Wollte wissen, was sie nun dachte. Aus diesem Grund stand ich nun auf und trat auf Elaisa, die mittlerweile aus dem Fenster sah, zu. Vorsichtig nahm ich ihre Hand in meine und drehte sie so zu mir. Etwas unschlüssig starrte sie zu mir auf. Ihre Unterlippe bebte leicht. „Hab ich dich mit meinem Vorschlag so verschreckt?" nur langsam schüttelte sie den Kopf.

Das nicht, es ist nur...alles so viel. Ich weiß, dass nach der Krönung viel auf mich oder auf uns zukommen wird. Weil es dann eben offiziell ist. Außerdem wusste ich nichts von der...Phase. Ehrlich gesagt, macht mir das etwas Angst.

Ich presste meine Lippen zusammen. Das war genau das, was ich nie wollte. Deswegen umschloss meine Hand ihr Kinn und zwang sie so, den Blick nicht abwenden zu können.

„Ich will nicht dass du Angst hast, denn das brauchst du nicht. Ich werde alle Sicherheitsmaßnahmen treffen. Dir wird nichts passieren. Ich würde mir selbst eher etwas antun, als dir weh zu tun, verstehst du?"

Aber ich habe mich gerade erst an deine wölfische Seite gewöhnt.

Ihre Worte zauberten mir ein Lächeln auf die Lippen. „Und dass du dich weiter daran gewöhnst, hätte ich einen Vorschlag. Wir gehen noch einmal in den Wald und lasse meinen Wolf raus. Er möchte sowieso mal wieder laufen gehen und dich sehen."
Ihre Augen wurden groß.

Kyrie Eleison - Nur der Glaube kann dich retten Where stories live. Discover now