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Ich erinnerte mich daran, wie ich rannten. Ich spürte meine Beine zittern und diesen Griff an meinem Herzen pulsieren, der mich immer weiter drängte.

Auch erinnerte ich mich an das Kreischen in meinem Kopf, als wollte es mich aus meinem eigenen Verstand vertreiben. Fast gab ich nach, fast ließ ich die Kontrolle fallen.

Jemand rief meinen Namen. Zuerst war es sanft, dann übermannte den Sprecher die Ungeduld. Etwas rüttelte mich, aber ich erkannte nicht was oder wer es war.

Ich rannte weiter in der Hoffnung mich von diesen Geräuschen zu trennen, aber es war unmöglich. Ich war die Quelle, ich konnte nicht vor mir selbst davonlaufen.

Ich wollte so unbedingt, dass die Schmerzen aufhörten. Mein Kopf brummte. Laut. Überwältigend. Abgesehen von diesen Gefühl gab es nichts als Schwärze um mich herum. Immer wieder durchbrach diese dröhnende Geräuschkulisse eine Stimme, aber es war nicht ausreichend.

Ich hatte Angst. Ich wusste nicht, wie ich diesen Ort entkommen konnte. Meine Wange war nass, irgendwann musste ich zu weinen angefangen haben, doch die Zeit war eine andere in dieser Dunkelheit.

Als mich die Kraft in den Beinen verließ, fiel ich auf meine Knie und umfasste meinen Kopf mit meinen Händen. Ich flehte und bettelte, als könnte ich damit etwas bewirken. Anstatt mich anzuhören, lachte jemand über mein Unheil. Eine Gestalt saß hinter mir auf einem goldenen Thron und lachte.

Ich wusste, würde ich aufgeben, gäbe es endlich keine Quallen mehr. Ich müsste nur lockerlassen. Ich könnte die Welt um mich herum vergessen und es wäre endlich friedlich.

Vielleicht hätte ich auf diesen Wunsch gehört, wäre da nicht diese unbekannte Stimme, die nach mir rief. Etwas an ihr war vertraut, aber in meinem Wirrwarr fand ich einfach keine Antwort darauf. Sobald ich meine Augen schloss, war der Ort nicht minder schwarz. Es hatte sich bereits in mich eingebrannt. Und auch wenn keine Lichtquelle vorhanden war, konnte ich sehen, wie weit die Dunkelheit reichte.

Etwas in mir schrie mich an, zu atmen. Ich wusste zum Überleben musste ich Luft holen, aber ich hatte keine Kontrolle über meinen Körper. Es machte mir Angst. So unfassbare Angst. Es ließ mich verzweifeln, bis mir die Tränen nur so über die Wange rollten. Ich wollte das es aufhört. Es musste aufhören, ich konnte das nicht. Nicht länger.

Ein brennender Schmerz verbreitete sich auf meiner Wange, aber ich kannte den Ursprung dessen nicht. Aufhören, aufhören, aufhören. Ich flehte, murmelte unverständliche Worte. Hoffte, jemand würde mich erhören.

Plötzlich fühlte ich eine Berührung auf meinen Lippen. Es war so gegensätzlich von diesem Ort, dass es mir das Herz verzerrte. Sanft und friedvoll drückte sich etwas gegen sie und drang damit zu mir durch.

Ich schlug meine Augen auf. Die Umgebung hatte ihre Dunkelheit verloren. Stattdessen starrten besorgte Augen zu mir herab. Sobald ich Umrisse erkennen konnte, bemerkte ich den Sauerstoffmangel. Hastig probierte ich, genügend Luft in meine Lungen zu bekommen und setzte mich gleichzeitig auf.

Ich verschluckte mich an meiner Schnelligkeit.

„Langsam Taehyung." Hilflos blickte ich zu Jungkook, der mich sanft mit seinen Armen umfing. „Einatmen." Ich folgte seinem Befehl. „Ausatmen." Er lauschte auf meine Reaktion. „Noch einmal. Einatmen. ausatmen." Ich krallte mich so fest an seinem Arm fest, dass es später blaue Flecken geben würde. Es schien ihn nicht zu kümmern, vielleicht bemerkte er es nicht einmal.

Allmählich fand ich zu mir selbst zurück. „Lass mich nicht los.", hauchte ich immer noch mit dieser Panik in der Stimme. Der Dunkelhaarige zog mich auf seinen Schoß und wippte mich vor und zurück. Dass hatte er bereits einmal getan, damals im Schloss.

𝐅𝐨𝐮𝐫 𝐒𝐲𝐥𝐥𝐚𝐛𝐥𝐞𝐬 (𝖳𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt