𝐓𝐞𝐧

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Verwirrt blickten sich die Soldaten um, als der Erste ihresgleichen auf dem Boden zusammenbrach. JK kam wie der Blitz und hielt schon dem nächsten Mann die Hand vor dem Mund. Auch die anderen der Bande erschienen wie aus dem Nichts und griffen ihrerseits nach den stutzenden Wachpersonal. Obwohl ich mir den Plan gut eingeprägt hatte, ging alles zu schnell, um die einzelnen Schritte mitzubekommen.

Nur kurz blinzelte ich, dann hatte auch schon jeder der kleinen Mannschaft einen der Männer in seiner Gewalt. Leise wie ein Schatten schlug JK auf das Genick seines Vordermannes. Der, hoffentlich nur bewusstlose, Leutnant sank vor die Füße der Anwesenden.
Zeitgleich traten auch die vier Mann, die meine Kumpanen unter Kontrolle hatten, ihre Reise ins Traumland an.

Jedoch bekam ich davon nicht so viel mit, da JK meine gesamte Aufmerksamkeit stahl. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war einschüchternd und rief ein Kribbeln in mir hervor. Es war, als wäre nur Platz für diesen Mann in meinem Gehirn.
Mit einem Kopfschütteln versuchte ich Kils Anblick aus meinen Gedanken zu schmeißen.

Ich beobachtete die Gruppe, die mit ihrer Schnelligkeit und Präzision die Schlosssoldaten weit übertrumpften. Selbst ich hatte Schwierigkeiten ihnen mit meinen Augen zu folgen. JK und seine Freunde waren offensichtlich viel geschulter als die Leute aus meinem Reich.

Nun, da der Überraschungseffekt verflogen war, kamen die zwei übriggebliebene Wachen zur Besinnung. Quasi synchron zogen sie nach ihren Waffen und stellten sich ihren Feinden breitbeinig gegenüber.

Doch ihre Angst war gut erkennbar. Sie bleiben still, während sie von JKs Leuten umringt wurden. Die Soldaten standen zwei gegen fünf. Das Ergebnis sollte auch den Soldaten gewiss sein.

Mit dem linken Arm schwang einer der Wehrmänner sein Schwert nach JK. Glücklicherweise war mein ehemaliger Zellengenosse schneller und duckte sich unten weg. Anschließend griff Yoongi den Mann von hinten an die Kehle. Zitternd ließ der luftschnappende Soldat sein Schwerte fallen, um die Hände seines Würgers von sich zu entfernen. In der Millisekunde meines Blinzelns schnappte sich JK die Waffe aus der Luft, um sie von einem lauten Geräusch abzuhalten.
Der Soldat in Yoongis Händen wurde immer unruhiger, je weniger Luft er bekam und kippte schließlich nach hinten. Ich ging einfach mal davon, dass dieser nur kurzfristig das Zeitliche segnete.

Unterdessen kümmerten sich Namjoon und Jimin um den übriggebliebene Wachmann. Er war nach einem kurzen Kampf erledigt und lag bewusstlos auf dem Boden. Während des ganzen Vorgangs stand Jin an der Seite und schien mich zu beobachten. Erst als alle Soldaten wehrlos gestellt worden waren, ließ er seinen Blick zu seinen Freunden wenden.
Beruhigt schloss ich meine Augen.

Angespannt versuchte ich meine Atmung zu kontrollieren. Mein Herz rannte schneller, als ich je in der Realität. Es war das einzige meiner Körperteile, welches überhaupt das Wort „Anstrengung" zu kennen vermochte.

Flatternd ließ ich das Geschehen, welches nur durch die wenigen Kerzen im Zimmer zusehen war, wieder zu mir durchdringen, als ein leichter Lufthauch an mir vorbeiflog. Im schwachen Licht versuchte ich die Quelle des Windes ausfindig zu machen, weshalb ich nach der Bande Ausschau hielt. Die Männer waren allesamt damit beschäftigt, die Wachen Bewegungs- und Sprechunfähig zu machen und beachteten mich nicht.

Doch der Windhauch kam nicht von ihnen, sondern von dem längst vergessenen Arzt, der sich seinen Weg über den Boden robbte. Er schien mich nicht sehen zu können, während er sich immer weiter der Tür näherte. Rasend schnell flogen Unmengen von Gedanken in mich ein.
JK hatte mir verboten, in irgendein Geschehen einzugreifen. Ich sollte sie machen lassen und nicht selbst Hand anlegen. Doch wenn ich versuchen sollte ihnen Bescheid zu geben, hätten die Jungs von ihrer Position aus nicht die Möglichkeit, ihn zu schnappen, bevor der die Tür erreichte. Nur ich konnte ihn noch davon abhalten, andere Soldaten zu informieren und uns damit in den sicheren Tod zu führen.

𝐅𝐨𝐮𝐫 𝐒𝐲𝐥𝐥𝐚𝐛𝐥𝐞𝐬 (𝖳𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄)Where stories live. Discover now