𝐓𝐰𝐞𝐧𝐭𝐲 𝐨𝐧𝐞

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„Wie konnte das passieren!?", rief Jin erzürnt am nächsten Morgen. Überrascht zog sich meine Augenbraue in die Höhe. Jin fiel mir bisher mit am wenigsten auf. Es sah nicht aus, als würde er Interesse für mich aufbringen können und allein, dass er meinen Namen kannte, schien eine Ehre zu sein. Dementsprechend hielt ich mich einfach von ihm fern und achtete darauf, dass unsere Welten zwar parallel verliefen, sich aber nie zu sehr schnitten. Er war generell bisher relativ ruhig gewesen und der Klang seiner Stimme ordnete mein Gehirn ins Fach „neu" ein. Dennoch schien mir, als hätte ich bereits darüber philosophiert.

„Wie!? Das ist unerhört! Unerhört!" Meine Brauen wanderte weiter in meinen Ansatz, je mehr Worte der junge Mann von sich gab. „Wie demütigend!" Es sah nicht so aus, als würde ihm die Idee gefallen, dass ihn jemand so einfach überrumpeln konnte. Bisher kam ich noch nicht mal auf den Gedanken, an der „Vergiftung" der anderen etwas Peinliches zu sehen. Sehr interessant, worüber er sich den Kopf zerbrach.

„Hört ihr mich!? Demütigend! Überaus demütigend!" Auf eine gewisse Art erinnerte mich sein Verhalten an das der ganzen feinen Damen, die sich im Schloss tummelten. Erst jetzt fielen mir seine Haltung ins Auge. Die Weise, wie er sich bewegte und der Blickwinkel, den er über sich selbst zu hegen schien, ähnelte mehr dem eines Adligen als dem eines Bürgerlichen.

Sofort bemühte ich mich diesen Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben, doch er war durchaus hartnäckig und robust. Ich bekam ihn einfach nicht aus meinem Verstand, also beugte ich mich ihm und gestand mir ein, den Braunhaarigen ein bisschen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Nachdem Jungkook denn anderen ein ekelhaft riechendes Zeug unter die Nase gehalten hatte, entwich der Schlaf ruckartig aus den Liedern der Mannschaft. Augenblicklich hatte Jungkook uns zu einer „Besprechung" zusammengerufen und die Bande aufgeklärt. Yoongi verfiel sofort in eine Schimpfwort Parade, Namjoon wurde besonders still und überlegend und Jin ließ einen Schwall an Worten los, den ich noch nie zuvor hab aus seinem Mund hab kommen sehen. Der Blonde grinste drauf hin nur und machte sich fertig für den Abmarsch. Es dauerte nicht lange, bis wir bemerkten, dass die Inhaber des Hotels in ihren eigenen Blut schwammen, Wort wörtlich, den sie lagen in der Badewanne - Tod.

Als der Mann mich mit sich schleppen wollte, kamen mir nur zwei Möglichkeiten in den Sinn, warum mir niemand zur Hilfe kam: Entweder sie schliefen gezwungener Massen oder sie bleiben still, da ihnen eine Menge Geld angedreht wurde, doch auf die Idee, dass sie bereits das Jenseits segnen könnten, bin ich gar nicht erst gekommen. Erst jetzt kam mir die Frage, warum er meine Kameraden nicht auch einfach im Schlaf umgebracht hatte. Was für einen Sinn gab es, den Barmann zu töten, aber die, die mir wirklich helfen könnten, nicht? Und warum hat er sich vor mir verbeugt? Wusste er, dass ich der Prinz war? Schickte ihn deshalb mein Bruder?

„Es ist unerhört! Wie kann er es wagen!? Der Tod ist eine sanfte Strafe für diese Demütigung, die man mir unterzogen hat."
Schlagartig brachte mich Jin zurück ins Hier und Jetzt. Meine Brauen schwebte, wenn das so weiterging, bald über meinem Kopf, so oft überraschte mich der Mann mit seinem Verhalten. Abermals eröffnete sich der Misstrauen in mir. War Jin ehrlich zu mir? Oder gar... zu uns?
Seufzend schüttelte ich den Kopf. War der Misstrauen einmal gesät, wuchs er unentwegt.

Ruhig saßen wir hinter einer Hauswand und warteten bis die Sonne anfing ihre Segel zu setzten. Nachdem wir die Leichen fanden, war klar, dass noch kurz bleiben keine Option war, weshalb wir uns sofort aus dem Staub gemacht hatten. Gelandet sind wir hier - hinter einem alten ranzigen Haus, das nahe des Hafen lag und möglichst unauffällig rüberkam.

Langsam kamen die ersten Sonnenstrahlen zu Sicht, wodurch ich anfing unruhiger zu werden. Mir war wiedermal nicht klar, was unser nächster Schritt seien würde, doch ich vertraute auf Jks Instinkt. Auch der Rest hatte keine Probleme Jungkook ihr Leben anzuvertrauen. Außerdem schien Jin im Moment der einzige, der in direkter Gefahr schwebte, von einem genervten Anführer umgebracht zu werden. Die anderen, insbesondere Yoongi, schenkten dem Ältesten einen warnenden Blick, den der Braunhaarige gediegen übersah.

𝐅𝐨𝐮𝐫 𝐒𝐲𝐥𝐥𝐚𝐛𝐥𝐞𝐬 (𝖳𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz