𝐍𝐢𝐧𝐞

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Die Sonne traf mich ohne Vorwarnung. Riesige Fenster ließen Helligkeit in den Raum dringen.
Mit leisen Solen schlich JK an Yoongi vorbei in den königlichen Schlafsaal. Namjoon, Jimin und Jin folgten den Einundzwanzigjährigen, während Yoongi weiterhin die Tür offenhielt. Herausfordernd starrte der Minthaarige zu mir, wartend das ich endlich meinen ersten Schritt in Richtung Zimmer tat. Gequält lächelnd ging auch ich an ihm vorbei in den geräumigen Schlafsaal.

Wie in jeden andere Raum in dem die königliche Familie hauste, war noch Platz für mindestens fünf weitere Personen. Alleine die Größe machte den Raum besonders wertvoll, doch auch abgesehen davon konnte man sicher behaupten, dass alles in diesen Zimmer Millionen wert sein musste.
An den Wänden befanden sich Kunstwerke, die vermutlich länger existierten, als das Land selbst. Der Saal war durchlöchert von Fenstern. Ich war nur ein einziges Mal zuvor hier, dennoch konnte ich mit Sicherheit behaupten, dass sich selbst im Bad welche befanden. Die königlichen Hoheiten der vergangen Generationen waren wohl immer der Ansicht gewesen, keine Privatsphäre zu benötigen. Zum Leidwesen der Angestellten, die allerlei Situationen mitansehen mussten.
Die Fenster wurden mit purem Gold umrandet, was eine Reflexion der Sonne auslöste und uns so gut wie blind machte. Generell war alles vergoldet: Das Bett, der Tisch, die Tür, der Kleiderschrank sogar Teile des Bodens bestanden aus dem Metall. Mehr befand sich nicht mal im Zimmer, was hätte vergoldet werden können.

JK und die anderen drangen immer weiter zur Tür vor, während mein Kopf versuchte, das fehlende Puzzleteil zu finden. Irgendwas war anders, seit dem ich das letzte Mal hier war.

Ich blickte mich um und mein Blick fiel auf das Bett, welches seinen Platz mitten im Raum hatte. Erschrocken fand ich eine Person unter den ganzen Laken wieder. Zuvor schien sie mir entgangen zu sein, doch sein Anblick ließ mich zusammenzucken. Sofort schallten meine Beine auf Autopilot und ich sprintete zu den Jungs rüber. Wieder hielt ich sie gerade davon ab, die Tür zu öffnen. Yoongis Blick könnte nicht genervter sein, als ich die Hand auf seine Schulter legte.

„Wir können da nicht raus!", versuchte ich so leise wie möglich zu flüstern. Yoongi setzte an, wurde aber diesmal von Jin unterbrochen. „Warum?" „Der König ist hier! Vor der Tür sind bestimmt über zehn Wachen!"

Hilfesuchend sah ich zu ihren Anführer. JK ignorierte meinen Blick, während er mir antwortete. „Uns ist nicht entgangen, dass der König sich hier aufhält. Wir wissen, wie so ein Wachdienst innerhalb königlicher Mauern funktioniert. Außerdem sollten wir mit zehn kümmerlichen Soldaten zurechtkommen." Allgemeines Nicken in der Runde.

„Ja! Aber es sind wahrscheinlich viel mehr, da potentielle Gefahrenquellen sich im Schloss aufhalten. Zudem würde der Lärm weitere Wachen anlocken. Wir sind tot, bevor wir den Hof erreicht haben. Ich hab eine andere Idee, bitte vertraut mir."

Skeptisch schauten fünf Augenpaare zu mir. „Wieso sollten wir dir vertrauen?" Yoongi meldete sich wieder mal zu Wort. JK sprang für mich ein und antwortete seinem Kollegen. „Er hat aus auch nicht angelogen, was den Tunnel anging. Er führte uns hier her, obwohl er wusste, dass wir ihn eventuell aussetzten oder zurücklassen würden. Ich sehe keinen Grund, ihm unser Vertrauen nicht zu schenken."

Verwirrte Blicke gingen umher. Die Gruppe wirkte zusehends verunsicherter durch die Worte ihres Anführers. „Lass mich es wenigstens erklären." Ich wartete einen Augenblick ab, dann fuhr ich fort. „Eine Freundin meinte, der König sei schwer krank, weshalb er sich um diese Zeit im Bett befindet. Sobald die Sonne untergeht, kommt ein Arzt in Begleitung einiger Wachen und versorgt den König. Wir könnten sie, so leise wie möglich überfallen und an ihrer Stelle von diesen Ort verschwinden."

„Das klingt nach keinem schlechten Plan, doch woher weißt du, wann die Soldaten mit den Arzt kommen?", fragte Namjoon, dessen Augen mich durchlöcherten.

𝐅𝐨𝐮𝐫 𝐒𝐲𝐥𝐥𝐚𝐛𝐥𝐞𝐬 (𝖳𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄)Where stories live. Discover now