𝐄𝐥𝐞𝐯𝐞𝐧

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Durch mich ging ein Ruck. Scheiße verdammt.
Dafür war ich nicht gemacht. Einfach an ihnen vorbeilaufen? Wie soll ich das denn machen?

„Taehyung?" „Ist der schon wieder ohnmächtig oder was?" „Yoongi!" 

„Mir geht es gut", schlug ich ihre Bedenken beiseite. Jimin entfernte sich von mir, nachdem er mich fünf Minuten durchgeschüttelt hatte.
Sie wirkten mehr als skeptisch, doch mit einem Lächeln versuchte ich nicht nur sie, sondern auch mich vom Gegenteil zu überzeugen.

Wie sollen wir das lebend überstehen? Was war das eigentlich für ein scheiß Plan? Ach ja, meiner.

JK schob sich in mein Sichtfeld und fing meinen Blick mit seinem Lächeln auf. „Wir machen das schon. Du musst einfach nur deinem Kopf unten halten."
Fasziniert starrte ich in die zwei leuchtenden Edelsteine, die mich mit einem einzigen Blick vom Ertrinken abhielten.
„Okay", gab ich leichtfertig von mir.
Neuen Mut geschöpft richtete ich mich etwas gerader auf. „Dann lass uns das machen."

Die Bandenmitglieder nickten einander zu, dann setzten sie sich die Helme, der am bodenliegenden Wachen auf. Unbeweglich lagen diese da. In Fesseln geschnürt und Sprechunfähig gemacht, würden sie uns hoffentlich keine Probleme bereiten.

Eilig tat ich es den anderen gleich und reihte mich bei ihnen ein. Ganz vorne stand JK, dahinter Namjoon und Jin, anschließend folgten Yoongi und der Arzt und Jimin und ich machten den Abschluss.

Mein ehemaliger Zellengenosse sah sich noch einmal nach allen um und versicherte sich, ob ich auch nicht vor seinen Augen zusammenklappen würde. Natürlich war mir nicht entgangen, wie gut JK in dieser Rüstung aussah. Jedoch war das nichts im Vergleich zu seinem shirt-losen Anblick, den ich mir nicht hatte entgehen lassen. Wie ein Stalker hatte ich ihn bespannt, als er sich umgezogen hatte und nur Jimins Worte konnten mich aus meiner Starre retten. Blut schoss in meine Wangen bei dem Gedanken an diese Situation von vorhin.

„Sind alle soweit?", fragte der Anführer in die Runde, doch den Beteiligten war sehr wohl bewusst, an wem diese Frage wirklich gerichtet war. Ein kleines Nicken meinerseits schien ihm auszureichen, dann drückte er den Türknauf nach unten. Diesmal ohne das ich ihn aufhielt. Ich hoffte wirklich, niemanden viel auf, dass wir ein Mann zu wenig waren.

Langsam folgten wir JK und die Nervosität in meinem Magenbereich setzte mir schwer zu. Und das war auch wirklich meine Idee gewesen?

Ich hielt meinen Kopf gesengt als Jimin und ich gleichzeitig durch die elegant verzierte Tür stapften.
Der Kleinere zog leise das schwere Stück Holz hinter uns zu.

Ich konnte acht Soldaten ausmachen, die mit jeweils etwas Abstand die Wände zierten. Sie salutierten vor uns, bevor sie wieder ihre starre Haltung einnahmen.
Weiterhin in einem ebenmäßigen Tempo entfernten wir uns stetig von dem Schlafzimmer des Königs. Mein Herz pumpte Unmengen sauerstoffgeladenes Blut durch meine Venen. Selbst meine Organe wurden von der Angst durchschüttelt, welche sich von meinem Bauch aus immer weiter in mein Fleisch frass.

Tief atmete ich aus, als wir an den letzten Wachen ohne Probleme vorbeikamen. Da schien einer der Soldaten auf einmal Interesse an uns entwickelt zu haben.
„Wo ist der andere?"

Fast brachen meine Beine unter der Last der geschulterten Empfindungen zusammen. Heimlich stibitzten sich meine Augen einen Blick auf Jimin, dessen Gesicht weiterhin einen starren Ausdruck behielt. Entweder er wusste, wie man seine Nervosität verbarg oder er besaß schlichtweg keine. Ich dagegen haderte mit einer weiteren Ohnmachtsattacke.

Die Antwort kam von JK, der weiterhin keinerlei Anzeichen für Sorge zeigte. „Ich befahl, anhand der gegebenen Situation, dass eine der Wachen in der Nähe des Königs bleiben soll."

𝐅𝐨𝐮𝐫 𝐒𝐲𝐥𝐥𝐚𝐛𝐥𝐞𝐬 (𝖳𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄)Where stories live. Discover now