Capitulo 119

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Kiara
07:26 Uhr

"Dios, ich hab dich vermisst. Glaubst du mir das?", knurrt er, während er zum ersten Mal meine Brüste in seine Hände nimmt und meinen nackten Oberkörper küsst.
Seine feuchten Lippen wandern federleicht über meine heiße Haut, während sein Zeigefinger immer wieder durch meine Mitte gleitet.

"Du machst mich so hart, das muss ungesund sein.", schüttelt er keuchend den Kopf und löst sich von mir, um mir eifrig die kurze Hose auszuziehen.
Ich genieße seine Aufmerksamkeit, sie lässt mich geborgen fühlen, geliebt und zum ersten Mal nicht einsam. Er könnte alles mit mir tun, ich würde es nicht ablehnen. Er ist grob, aber trotzdem herzlich, bedacht und respektvoll.

Ein schmaler Grad, den nicht viele Männer treffen, doch bei Manuel bekommt man den Eindruck, als wäre genau das sein Gebiet. Als hätte er diesen schmalen Grad erfunden, als könne ihm niemand etwas vormachen.

Während ich die Augen geschlossen halte und Manuel mein rechtes Bein über seine Schulter legt, klopft es an meiner Wohnungstür.

"Scheiße.", schrecke ich hoch, während Manuel zeitgleich inne hält und seine Nase unzufrieden, fast schon wütend, rümpft.

"Hat er keinen Schlüssel?", schnaubt er vor Wut und legt seine Hand, die eben noch auf meiner Mitte gelegen hat, auf meine Taille und beugt sich weiter zu mir herunter, sodass mein Bein von seiner Schulter fällt und er sich zwischen meine Beine drängt.
Sein harter Penis drückt gegen meine Mitte, vermutlich um mich daran zu erinnern, was wir hier gerade machen und das es keine Option gibt, das hier vorzeitig abzubrechen.

"Nein.", schüttel ich heiser den Kopf.
"Du musst dich anziehen."

Manuels Mundwinkel zucken, nicht vor Belustigung von sondern viel eher vor Trotz und Fassungslosigkeit. Sein Gesichtsausdruck verrät mir, dass er das nicht auf sich sitzen lassen wird und sein abtrünniges Schnauben gepaart mit den arrogant zuckenden Mundwinkel und dem darauffolgenden Befeuchten seiner Unterlippe, jagt mir einen Schauer über den Rücken.

"Jetzt, Manuel.", nehme ich meinen Mut zusammen und schiebe ihn von mir herunter.
Wie ein nasser Sack fällt er neben mich aufs Bett und schnaubt erneut, während er gedankenverloren an die Decke starrt.

"Jetzt, Manuel.", äfft er mich nach, während ich nackt durch mein Zimmer laufe und nach dem Bademantel greife, der an der Zimmertür hängt.
Ich zucke zusammen, als es erneut klopft und Manuel noch immer halb nackt in meinem Bett liegt.
Warnend sehe ich ihn an, woraufhin er provokant die Augenbrauen hochzieht und seine Arme vor der nackten Brust verschränkt.

"Arsch.", zische ich, bevor ich eilig das Zimmer verlasse, die Tür zuknalle und zur Wohnungstür herüber jogge.

"Jose. Hi.", begrüße ich ihn nervös, nachdem ich die Tür geöffnet habe.
"Ich wollte gerade duschen. Ich dachte, du kommst um 8.", lüge ich und lasse ihn herein.

"Ich komme Donnerstags immer um halb 8.", merkt er skeptisch an und nimmt den Kragen meines Bademantel zwischen seine Finger.
Stirnrunzelnd lässt er von mir ab.

"Wem gehört der dicke Audi vor dem Haus?"

"Bitte?", frage ich eine Stimmlage zu hoch.
"Welcher Audi? Ich weiß nicht, gestern Abend stand er dort noch nicht.", schüttel ich den Kopf.

Natürlich weiß ich, wem der Audi gehört und natürlich ist mir auch bewusst, dass Manuel sich keinen Parkplatz sucht, sondern direkt auf dem kaputten Bürgersteig vor dem Eingang des Hochhauses parkt.

"Das ist nicht erlaubt, er steht im Halteverbot. Man sollte der Polizei Bescheid geben.", murmelt Jose besserwisserisch und küsst meine Wange kurz, bevor er in die Küche läuft und die Brötchen abstellt.
"Soll ich dich gleich im Club absetzen?"

Bevor ich antworten kann, öffnet sich die Tür von Isabellas Zimmer, doch es kommt nicht nur Isabella heraus, sondern auch Manuel.

Komplett angezogen.

Im feinsten Anzug.

Nur seine Haare hat er nicht gemacht.

"Der Audi gehört mir. Ich habe extra direkt vor dem Haus geparkt, damit ich mit Isabella nicht so weit durch dieses gefährliche Viertel laufen muss. Aber bitte, ruf gerne die Polizei, sie werden mit Sicherheit Verständnis haben, vorausgesetzt sie trauen sich überhaupt in diese Gegend."
Manuels Stimme ist ruhig aber gehässig.

Er kann Jose nicht leiden und das sogar aus zwei Gründen.

"Was macht er hier?", brummt Jose und stützt sich auf der Kücheninsel ab, um ihn zu mustern.

"Manuel bringt mich zur Schule.", meldet sich Isabella zu Wort, die im Schlafanzug und mit strubbeligen Haaren hinter ihm auftaucht.

Manuel lächelt falsch und nickt dann.
"Ja, damit ihr beiden mal Zeit zu zweit habt. Kiara hat dir nämlich noch was zu sagen."

"Was meint er?", fragt Jose irritiert und schaut nun mich fragend und skeptisch zu gleich an. Manuels Gesichtszüge hingegen lockern sich, sodass er das belustigten Zucken seiner Mundwinkel nicht mehr zurückhalten kann.
Schadenfroh sieht er uns zu, viel eher sieht er Jose schadenfroh zu, weil ihm die Angst ins Gesicht geschrieben steht.

"Es geht um meinen Vater, da soll sie nicht dabei sein. Deshalb hatte ich Manuel gefragt, ob er Isabella in die Schule bringen kann. Tut mir Leid, ich hätte dir das sagen sollen.", flüstere ich leise.

"Isabella, geh dich waschen und die Zähne putzen, deine Schwester sucht die Sachen für die Schule aus und dann fahren wir los.", unterbricht Manuel uns laut und schiebt meine Schwester zum Bad, während er mich durchdringend anschaut.

Er nimmt seinen Blick zu keiner Sekunde von mir und warnt mich stumm mit seinen Blicken, zeigt mir, dass er mich gerade in der Hand hat.
"Wo habe ich denn meine Uhr, Kiara?", fragt er mich plötzlich und schaut auf sein nacktes Handgelenk.

"Woher soll ich das wissen?", erwidere ich atemlos und lächle Jose unsicher an.
"Ich mache uns mal Kaffee, Schatz.", wechsel ich das Thema und lege meine Hand auf Joses Brust, während ich an ihm vorbei gehe.

"Ach, auf deinem Nachttisch, jetzt erinnere ich mich wieder.", ruft Manuel laut und legt seine Hand absichtlich theatralisch an seine Stirn und schaut mich kurz danach mit einem gehässigen Grinsen an.

"Wieso hat er seine Uhr auf deinem Nachttisch?", mischt sich Jose ein.

"Ja, wieso eigentlich, Kiara?", hakt Manuel nach, obwohl er schon in meinem Schlafzimmer verschwunden ist.
Elegant lehnt er sich in den Türrahmen und legt sich lässig seine teure Rolex um, während sein Blick und Joses Blick auf mir liegen und auf eine Antwort warten.

"Kaffee schwarz oder mit Milch?", wechsel ich das Thema.
Obwohl ich Jose meine - und das weiß Manuel ganz genau, weil ich ihn nämlich nicht anschaue- meldet er sich zu Wort und beantwortet meine Frage.

"Schwarz, Baby. Das weißt du doch.", schüttelt er den Kopf und kommt auf uns zu.

Schwarz wie die NachtWhere stories live. Discover now