Capitulo 142

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Manuel
12:29 Uhr

"Was ist? Kannst du etwa nicht mehr?", trieze ich Kiara absichtlich, während sie sich mit ihren Händen erschöpft auf ihren dünnen Oberschenkeln abstützt. 

Das sie dünner geworden ist, ist mir nicht entgangen, doch wenn ich sie jetzt so sehe, merke ich, dass sie wirklich kaum noch Kraft hat. 

Mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachte ich sie kritisch, während sie nach Luft schnappt, bevor sie mir antwortet.
"Wir trainieren schon seit zwei Stunden, Manuel. Du scheuchst mich durch die Halle, ununterbrochen."

An ihrem Tonfall erkenne ich, dass sie sich über meine Art Training zu geben beschwert. Ich presse zuerst meine Lippen zusammen, damit ich mir zum einen mein Grinsen verkneifen kann und zum anderen meine Gedanken nicht plötzlich über meine Lippen kommen. 

"55 Minuten, Kiara.", kann ich es mir dann doch nicht verkneifen. 

"Ach! Halt die Klappe.", winkt sie ab und dreht sich von mir weg, um nach ihrer Wasserflasche in der Ecke zu greifen. 
Ich lasse es mir nicht nehmen, auf ihren Hintern zu starren, während sie sich in dieser engen Leggings bückt. 

Wer hat diese Art von Sportbekleidung entworfen? 

"Und hör auf damit, auf meinen Hintern zu schauen! Das tust du immer."
Aufmüpfig verschränkt sie die Arme vor ihrem Oberkörper, nachdem sie sich zu mir umgedreht hat. 

"Der zweite Satz war nicht nötig. Ich weiß, was ich tue.", kontere ich. 

"Ich dachte, du könntest dich so gut beherrschen?", provoziert sie mich nun. 

Ich schnaube verächtlich. Will sie wirklich dieses Spiel spielen?

"Hm?", bohrt sie nach und zieht eine Augenbraue kurz hoch. 

"Los, geh darüber. Du musst noch Hürdenlauf machen. Das ist wichtig.", versuche ich das hier abzubrechen. Dieses unschuldige Ding weiß doch gar nicht, was sie da tut und was sie mit mir macht. Ihr macht es Spaß mich zu ärgern, während ich mich wirklich beherrschen muss, sie nicht gleich auf dieser Matte-

"So wichtig wie deine dreckigen Gedanken?"

Ich ziehe scharf die Luft ein, sodass meine Lungenflügel kurz brennen. Zumindest habe ich das Gefühl, als würde sie innerlich verglühen, weil die Luft zwischen uns auf einmal so heiß und schwer ist. 

"Tatsächlich muss ich meine Gedanken für einen Moment in die hinterste Ecke meines Hirns schieben, wenn es darum geht, dir beizubringen, wie du dir das Leben retten kannst.", nicke ich und ziehe sie an ihrem Handgelenk zwischen meine Beine. 
Der Barren drückt in meinen Rücken, während ich an ihm lehne und Kiara eine Strähne aus dem verschwitzten Gesicht streiche. 

"Ich glaube, ich kann mich gut verteidigen.", prahlt sie und neigt ihren Kopf leicht nach rechts. 

"Ich glaube nicht.", lächle ich leicht.
"Und nimm deine Hand da weg.", füge ich an, weil ich ihre Finger federleicht am Saum meiner Sporthose fühle. 

"Warum?", fragt sie ahnungslos. 

"Du weißt warum. Sex gehört nicht zur Selbstverteidigung.", presse ich hervor, weil sie ihre Hand nun komplett auf meinen Schritt gelegt hat. 

"Sie lassen sich aber schnell ablenken, Senor Jimenez.", zwinkert sie belustigt. 

"Halt die Klappe. Du bist der Teufel.", knurre ich und halte ihre Hand fest, als sie sie wegziehen will.
"Wehe du hörst jetzt auf."

"Ach? Jetzt auf einmal?", spottet sie und zerrt ihre Hand aus meiner. Zumindest versucht sie es - erfolglos.

"Kiara, ich habe dich gewarnt und du wolltest nicht hören.", zische ich gegen ihre Lippen, bevor ich meine fest auf ihre drücke und uns umdrehe, sodass sie nun mit dem Rücken gegen den Barren stößt. 
Sie schnappt hektisch nach Luft und krallt sich in meine schwarzes Sportshirt, während meine Hand wie von selbst den Weg an ihren Hintern findet. 

"Ich hab kein Gummi hier.", brumme ich gegen ihre Lippen, weil sie mir ihre Hüfte ungeduldig entgegen schiebt. 

"Egal."

"Nein.", stoße ich lachend und schnaubend zugleich hervor. 
"Das geht wirklich nicht, Baby."

"Ich hatte meinen Eisprung schon.", fleht sie mich förmlich an. 

"Baby, das geht echt nicht. Wirklich nicht. Ich schaffe es aktuell nicht mal dich richtig zu beschützen.", nuschel ich gegen ihre Lippen und löse mich dann langsam von ihr. 

"Dann gehe ich jetzt mal über diese Hürden springen.", murmelt sie leise. 

Während ich ihr schweren Herzens hinterherschaue, puste ich die Luft aus meinen Lungen. Ich kann mich ja nicht einmal richtig um sie kümmern. Sie kann sich selbst kaum verteidigen. Egal wie sehr sie sich anstrengend würde - sie würde sich nicht verteidigen können. 

Sie muss lernen, ihren Körper einzusetzen. Sie ist nicht stark, aber wendig und schmal. Sie kann mit ihrer Schnelligkeit gewinnen, aber zuerst muss sie wissen, wann und wie sie sie einzusetzen hat. 


Schwarz wie die NachtWhere stories live. Discover now