I'm Yours.

Sie wacht auf!

Gina! Ich bin sofort nach der Arbeit in die Klinik gestürmt. Sie wacht auf! Es wurde endlich eingeleitet. Mama hat mir während des Telefonats vor einer Woche noch erzählt, dass sie viel zu spät daran gedacht haben. Was für Idioten. Wie kann man das denn verspätet machen? Sind hier eigentlich normale Ärzte? Es wurde so lange hinausgezögert, bis es nur noch schwachsinnig wurde, aber heute ist der Tag. Naja, heute hat sie ihre Augen auf gemacht. Schon seit einer Woche wird es gemacht. Gerade wurde angerufen, dass sie wach ist. Ach es ist alles so verwirrend, ich weiß! Also. 

Vor einer Woche habe ich Dave und Lis gesehen. 

Ich bin Kate in die Arme gefallen. 

Auf der Arbeit wurde ich angerufen. 

Mama hat unverständliches geredet. 

Das Aufwachen wurde eingeleitet. 

Jetzt hat sie ihre Augen geöffnet!

Nach einer Woche. 

Gina!

Das Zimmer ist schnell gefunden und ich klopfe erst mal an. Ich kann es nicht glauben. Was wird mich hinter der Tür erwarten? Nach einer Antwort gehe ich rein. Da liegt sie. Tausend Maschinen. Es hat sich nichts getan. Nur eins. Und das ist das, worauf wir gewartet haben. Ihre Augen sind auf. Ich schaue mich um. Mama und Papa stehen zusammen da und sehen mich vorsichtig an. Langsam gehe ich ans Bett ran. Sie liegt einfach reglos da, aber sie ist meine Gina. Sie sieht mich auch nicht an, aber ich sehe sie. 

,,Darf ich sie...?", frage ich leise und schaue Mama und Papa an, die nicken. Also nehme ich ihre Hand. Es regt sich nichts. Ein wenig sinkt mein Mut und ich kann kaum glauben, dass sie es ist. Ihre Augen sind das Größte, was seit dem Unfall passiert ist. Meine Gefühle kann ich nicht beschreiben. 

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Das bleibt so die nächsten Tage. Tag für Tag komme ich her. Tag für Tag schaut sie die Wand an. Ins Leere. Ich rede mit ihr, aber sie reagiert nicht. 

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,,Ich will Ihnen den Mut nicht nehmen. Gina ist in diesem Zustand nicht sie selbst. Sie kann uns verstehen, aber sie reagiert nicht. Sie kann nicht Laufen, gehen, sprechen, nicken, ihre Hand oder ihr Bein heben. Selbst schlucken fällt ihr schwer. Sie brauchen Geduld und viel Kraft, Miss Pink", erklärt mir der Arzt. ,,Sie müssen verstehen. Hier geht es um ein Schädel-Hirn-Trauma. Da geht es um eine Hirnschwellung. Das müssen sie sich so vorstellen. In den Hirnzellen sammelt sich Flüssigkeit an. Dies führt zu einer Volumenzunahme des Gehirns. Es kann zu schweren oder zu leichten Verletzungen des Gehirngewebe führen. Um was es sich hierbei handelt, kann ich so jetzt sofort nicht beantworten. Worauf Sie sich allerdings einstellen können ist eine lange Genesungszeit. Ein Wiederaufbau, wenn Sie so wollen. Natürlich kann ich noch nicht sagen, wie sie sich erholen wird, ob es bleibende Schäden gibt, aber das zeigen die nächsten Tage." 

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,,Jess, iss doch was." Kate ist in meinem Zimmer und sieht mir beim Umziehen zu. Gerade war ich arbeiten. Hier wollte ich mich nur umziehen und zu Gina gehen. Naja, eher laufen. Das verbinde ich gerne, sonst habe ich keine Zeit dazu. 

,,Ich esse auf dem Weg." Vielleicht. Kate glaubt es mir nicht. Kleveres Kind. 

,,Ich bitte dich. Du machst dich kaputt. Gina sieht das doch", versucht sie es nun mit diesem Trick. Gina wird sich sicher keine Gedanken, um meine Gesundheit machen, während es ihr viel schlechter geht. Ich schüttle meinen Kopf. 

,,Mir geht es gut." 

,,Nein, Jess!", wird sie laut und ich schaue sie entgeistert an. Was ist jetzt los? ,,Ich sehe wie sehr es an dir nagt. Du brauchst jemanden. Wieso bist du nur so stur? Stoß mich nicht weg. Ich will dir doch nur helfen. Es bringt nichts alles in sich zu fressen. Das wollte ich nicht sagen und das musste ich noch nie, aber meine Güte, du siehst furchtbar aus!", schreit sie mich ja fast schon an. Mein Blick bleibt wie er war.