,,Jess, ich will dir was sagen, verdammt!"

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,,Jess Pink", melde ich mich. 

,,Dave Stark." Ich lache. Das musste doch jetzt wirklich nicht sein. 

,,Das habe ich jetzt weniger erwartet", sage ich daher wahrheitsgemäß. 

,,Ich habe lange nichts mehr von dir gehört. Kann es sein, dass du meine Anrufe ignorierst?" Ich atme weit ein. 

,,Ich habe mein Handy nicht ständig bei mir." Wieso kann ich ihm nicht einfach sagen, dass ich nichts mehr von ihm hören will? Stattdessen denke ich mir so eine Ausrede aus. 

,,Verstehe. Jess, ist irgendetwas passiert? Geht es Gina gut?" Ich schließe meine Augen. Er macht sich Sorgen um Gina. 

,,Es ist alles gut."

,,Was ist dann nach unserem letzten Gespräch passiert?", fragt er immer weiter. Ich höre Schritte, sage aber nichts. Was soll ich sagen? ,,Jess, rede mit mir." Ich ziehe meine Beine an und umfasse sie mit meinem Arm. 

,,Ich habe nachgedacht", erwidere ich einfach. 

,,Achso, was ist denn das Ergebnis?", fragt er ernst und bestimmt. Er kann es sich doch denken. Ich atme weit ein. 

,,Dave, all das bringt doch nichts. Als du hier warst sind wir nicht auf einen Nenner gekommen. Jetzt telefonieren wir, als wär nichts gewesen. Was soll denn passieren wenn du wieder da bist?", bekomme ich irgendwie raus und beende es mit einer Frage. Weil es einfacher ist? Ich weiß es nicht. 

,,Dann reden wir über alles, wo liegt das Problem?" Er versteht es einfach nicht, so wie er mich nie versteht. 

,,Das Problem liegt darin, dass wir aufhören sollten uns was vorzumachen. Du hast mir deinen Standpunkt immer klar gemacht und den respektiere ich. Jetzt respektiere auch meinen."

,,Nein", redet er mir zwischen. ,,Du entscheidest sowas immer alleine. Du hattest sicher nicht vor erst mit mir darüber zu reden oder?"

,,Nein und du weißt genau wieso", stimme ich zu. Er akzeptiert es nicht und ich verstehe nicht, warum.  

,,Das weiß ich eben nicht."

,,Weil du immer sofort an die Decke gehst." 

,,Das ist auch mein Recht!" Er wird still und auch ich sage nichts mehr. Ich atme weit ein und wieder aus, aber Dave ist schneller. ,,Was willst du mir mit all dem sagen?", fragt er jetzt gefasster. Der Kloß in meinem Hals ist wieder größer geworden. 

,,Dass wir das, was auch immer da zwischen uns ist, beenden sollten. Keine Anrufe, keine Besuche mehr, kein reinplatzen in die Privatsphäre, einfach aneinander vorbeigehen, als würden wir uns nicht kennen." Dave lacht. 

,,Akzeptiere ich nicht. Du auch nicht, wenn du ehrlich zu dir bist." Da kommen die Tränen doch. Ich versuche meine Stimme nicht allzu brüchig klingen zu lassen. 

,,Du machst mich fertig, verstehst du? Ich kann mich nicht noch um das hier kümmern, weil du mich einfach in Grund und Boden stampfst. Sobald du wieder hier bist, wird es doch genauso ablaufen wie bisher. Darauf habe ich keinen Nerv mehr. Was wir uns jetzt aufgebaut haben, während du in Denver bist, kann nicht immer so laufen. Das ist eine pure Lüge und das weißt du", erkläre ich weiter. 

,,Das sehe ich anders. Wieso kannst du nicht noch warten mit deiner dämlichen Entscheidung. Nur noch eine Woche, dann können wir das in Ruhe klären. Nicht nur am Telefon." Ich schüttle verzweifelt meinen Kopf. 

,,Ich will dich nicht mehr sehen, Dave. Wir haben gesehen was passiert, wenn ich dir zu nah bin. Das will ich nicht mehr", mache ich meinen Standpunkt klar. 

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