Meine Tränen finden endlich Erlösung.

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Es ist schon spät, als ich von Gina nach Hause gehe. Es dauert auch nicht lange, da ist der Stalker wieder da. Er grinst mich an, steht genau auf meinem Weg. Mein Herz bleibt stehen. Wieso kommt er gerade jetzt? Wo es so gut gelaufen ist? Das Schlimme ist, er sieht mich, ich sehe ihn. Er steht da und grinst mich an. Ich vermute ihn nicht nur hinter mir. Er hebt seine Hand.

Winkt mir zu.

,,Jess!", säuselt er. Wie angewurzelt stehe ich da. Die Angst treibt mir Schweiß auf die Stirn. Was soll ich machen? 

Ich kann mich nicht umdrehen, nicht bewegen. Was wenn er mir hinterherläuft? Ich sterbe heute. Wenigstens habe ich das mit Dave beendet. Er weiß, dass das mit uns nie was geworden wär. 

,,Komm her, meine Kleine. Ich tue dir nichts", ruft er mich. Seit wann ruft er mich? Wieso ruft er mich? Wieso mich? Wieso ich? Was will er von mir? Ich werde verrückt. Ich stolpere nach hinten und ich bekomme keine Luft mehr. Er macht ein paar Schritte auf mich zu. Ich laufe. Ich laufe in die andere Richtung. Ich laufe bis ich nicht mehr weiß wie lange ich laufe. Ich weiß nicht wohin ich laufe. Meine Beine tragen mich irgendwohin. 

Ich will hier weg. 

Er ist doch hinter mir. 

Ich stolpere. 

Falle. 

Atme. 

Warte, bis er mich packt, aber nichts passiert. 

Ich weine. 

Alles was sich angesammelt hat, kommt jetzt raus. 

Wieso hat er mich ausgesucht? Wieso ich? Was habe ich gemacht? Nie habe ich jemandem weh getan. 

Ich schlage auf den Rasen unter mir. 

,,Jess?" Ich richte mich blitzschnell auf und erschrecke. Er kommt aber schnell auf mich zu. Joshua. Es ist nur Joshua. Er kommt zu mir und nimmt mich direkt in den Arm ohne zu fragen was los ist. Gott, bin ich froh ihn zu sehen. Noch nie war ich so froh jemanden zu sehen wie jetzt. Er tröstet mich und bringt mich zu sich nach Hause. 

,,Ich würde gerne Fragen was da los war. Was hast du auf dem Boden gemacht? Tränenüberströmt und wütend? Du warst ja total verängstigt", merkt er an und ich schüttle meinen Kopf, will mich nicht daran erinnern.

,,Ich will nicht darüber reden, wenn das okay ist." Joshua nickt, gibt mir eine Decke zum zudecken und einen Tee. Damit wärme ich mich. Mir ist irgendwie total kalt. Ich schaue mich in seinem Zimmer um. 

,,Wohnen hier viele Leute? Ich wusste nicht mal, dass in diesem Haus noch Menschen wohnen. sollte das nicht abgerissen werden?", frage ich und schaue mich weiter um. Joshua lacht. 

,,Ich bin der einzige Mieter genau aus dem Grund." 

,,Komisch." Joshua nickt ernst. Mir ist etwas unbehaglich, aber das kommt von der Situation gerade. Es wühlt mich so auf, dass ich nichts klares mehr denken kann. 

,,Brauchst du noch etwas, Jess?" Ich schüttle meinen Kopf. 

,,Nein Danke. Ich wollte mich bei dir bedanken. Ich habe dich heute so scheiße angemacht und du hilfst mir. Ich weiß gar nicht wie ich mich dafür bedanken kann." Joshua lacht und geht im Zimmer rum. 

,,Du brauchst nichts zu machen. Komm einfach wieder auf die Beine." Er setzt sich vor mich. ,,Ich fand es gar nicht schön dich so zu sehen, Jess." Er streicht meine Wange sanft und ich trinke aus dem Glas. 

,,Das war doch nichts", beschwichtige ich ihn und lache nervös. Das soll nicht heißen, dass wir wieder beste Freunde sind. Ich liebe ihn immer noch nicht. Das muss er verstehen. 

I'm Yours.Where stories live. Discover now