I'm Yours.

Wie unangenehm.

Ich bin unten und mache mir einen Tee. Es ist nicht die Jahreszeit, um die ganze Zeit Tee zu trinken, aber Dave hat eine super coole Maschine und ich liebe es daraus Tee zu trinken. Also das in eine Tasse zu füllen und dann zu trinken. Es wär wirklich komisch, wenn ich meinen Kopf drunter halten würde, um dann den Tee in meinen Mund zu füllen. Ach, dummer Gedanke, aber wär bestimmt lustig. 

Dave war wieder früher wach und ich verstehe nicht, wieso er sich dagegen sträubt, einfach mal liegen zu bleiben. Ich gehe hoch in sein Büro und höre einen Knall. Schnell bin ich da und sehe, wie Dave am Fenster steht, sein Tisch ist, bis auf seinen Monitor, leer gefegt. 

,,Was ist passiert?", frage ich und betrete den Raum. Dave dreht sich zu mir um. 

,,Nichts. Nichts ist passiert. Seit Tagen passiert einfach nichts!", antwortet er aufgebracht. Es ist schon eine Woche vergangen und von Joshua fehlt jede Spur. Die Tage fühlen sich an wie eine Ewigkeit und ich merke wie es Dave runterzieht. 

,,Ihr findet ihn schon noch. Du musst erst Mal ruhiger werden und dich gedulden." Dave lacht. 

,,Ruhiger werden? Während er sich irgendwo herumtreibt und nur darauf wartet dich wieder alleine zu erwischen? Im Leben nicht." Ich stelle meine Tasse auf den Tisch, auf dem jetzt jede Menge Platz ist. Die Schwellung an meiner Nase ist zurück gegangen und meine Lippe sieht auch wieder anständig aus. Ich halte Daves Arm, damit er endlich ruhig stehen bleibt. 

,,So wird es doch nichts. Du machst dich einfach nur kaputt damit. Hast du überhaupt in de letzten Wochen normal geschlafen?" Na wenigstens isst er etwas. Daran muss ich ihn aber immer wieder erinnern. Dave atmet weit aus und sieht mich nicht an. 

,,Wie soll ich denn schlafen, wenn ich weiß, dass er sich hier noch herumtreibt?" Ich schlinge meine Arme um ihn und lege meine Wange an seine Brust. 

,,Dave, du hast vierundzwanzig Stunden Männer um deinem Haus versammelt. Er wird in der Nacht nichts anstellen können. Du musst auch irgendwann mal schlafen und das nicht für ein oder zwei Stunden. Ich spreche von einem normalen Schlafrhythmus. Ich habe mir sagen lassen, dass acht Stunden am Tag ein Muss sind", belehre ich ihn und höre lange nichts von Dave, bis er einfach ein wenig lacht und mich an sich drückt. 

,,Mach dir um mich bitte keine Sorgen, Jess." Ich sage nichts und ich bin erst letzte Nacht darauf gekommen, als ich über die Bänder nachgedacht habe und an dem Tag, als ich die Schritte in meiner Wohnung gehört habe. 

,,Mir ist letzte Nacht etwas aufgefallen, Dave." Wie lösen uns voneinander und Dave schaut mich ernst an. ,,Wenn er die Kameras an dem Tag angebracht hat, als ich im Bad war, wieso habt ihr dann eine im Bad gefunden?", frage ich. 

,,War Joshua noch einmal bei dir?", fragt er mich und geht an seinen Tisch. Ich setze mich daneben. Inzwischen habe ich mir einen neuen Drehstuhl hingestellt, um Dave manchmal bei seiner Arbeit zu beobachten. Komisch, wenn wir unter normalen Umständen Leben würden. Wir sehen uns die Bänder an, die ich sortiert habe, während er weg war. Mir war langweilig und inzwischen kenne ich jede Szene daraus in und auswendig. 

,,Aber es fängt doch damit an, dass ich dich anrufe, nachdem ich vom Bad gekommen bin." Dave schüttelt seinen Kopf. 

,,Es muss noch andere Bänder geben. Vielleicht haben wir etwas übersehen." Jetzt bin ich es die ihn kopfschüttelnd ansieht. 

,,Was würde es ihm bringen einige Bänder wo anders zu verstecken?" Dave sieht wieder abwesend, konzentriert aus dem Fenster und denkt nach. 

,,Vielleicht hat er sie nicht versteckt", murmelt er leise vor sich hin. ,,Sondern einfach wo anders angeschaut. Gab es da etwas, was ihn verärgert haben könnte? War noch irgendetwas ungewöhnlich bevor ich..." Dave verstummt und sieht mich an. ,,Der Einbruch. Es wurde nichts gestohlen, aber der Anschein wurde erweckt, als hätte er etwas gesucht. Vielleicht hat er da die Kameras angebracht. Was ist danach passiert?" Ich versuche meinen Kopf durch zu kramen. Ich habe versucht Dave aus meinem Kopf zu kramen, aber er hat mich enttäuscht.