Wie poetisch.

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Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Vor meinen Augen war Dave, der mich getröstet, mir schöne Worte zugeflüstert, mich mit seinen hellen, glücklichen Augen angesehen hat.

Im nächsten Moment waren seine genervten, starren Augen da, die mir deutlich gemacht haben, dass ich fehl am Platz bin. Ich verstehe es nicht. Erst ist er total süß zu mir, im nächsten Moment wünscht er sich, dass ich bloß verschwinde. Ich meine, was sollte das? Sie will das nicht hören. Vielleicht ist ihm seine fehlende Chefposition zu Kopf gestiegen. Aus diesem Mann werde ich einfach nie schlau.

Kate ist sehr spät gekommen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Tyler sie bei Dave abgeholt hat. Alleine hat sie Angst und Tyler würde auch nicht zulassen, dass sie Nachts alleine nach Hause geht. Nach der Dusche, setze ich mich an den gedeckten Frühstückstisch. Kate macht Pfannkuchen.

,,Es duftet himmlisch", schwärme ich lautstark und lasse mich fallen. Kate erschreckt sich.

,,Man Jess, mach dich doch irgendwie bemerkbar ohne mich zu erschrecken." Ich packe die Erdbeermarmelade und nehme mir einen Löffel raus. ,,Jess! Die Marmelade ist nicht nur für dich! Tyler kommt gleich!" Ich lache.

,,Du hast hier fünf Gläser stehen. Er wird nicht alle in sich hineinstopfen. Außerdem hättest du mir ruhig sagen können, dass wir Besuch bekommen. Dann hätte ich mich angezogen." Ich trage lediglich das weite Hemd, dass mir mit Glück knapp bis zu meinen Oberschenkeln reicht. Da klingelt er auch schon. Kate straft mich mit ihrem Blick.

,,Mach kein Blödsinn." Ich rolle meine Augen.

,,Ich kenne Tyler länger als du meine Liebe. Keine Sorge", erinnere ich sie. Sie geht an die Tür und ich hole mir ein Glas Wasser. Von der Cola auf den Tisch halte ich ehrlich gesagt wenig am Morgen.

,,Oh Guten Morgen!", begrüßt sie ihn. Etwas überschwänglich. Das wird ihn aber nicht stören, denke ich. Wieso auch? Sie kommt in die Küche, als ich aus dem Glas trinke.

,,Für dich", sagt sie noch und schon steht Dave am Rahmen. Ich halte kurz Inne, als ich ihn sehe, schlucke und stelle das Glas weg.

,,Was willst du hier?", frage ich mit genügend Abstand in der Stimme. Kate schaut uns beide an.

,,Komm her", befiehlt er mir förmlich. Ich lache abwertend.

,,Wieso sollte ich?"

,,Ich kann auch hier mit dir reden. Ob dir das lieber ist, steht zur Frage", wird er grober.

,,Ich will nicht mir dir reden", bleibe ich standhaft. Was bildet er sich überhaupt ein, hier aufzukreuzen und mich herumzukommandieren?

,,Das ist mir egal", entgegnet er mir.

,,Geh."

,,Ich habe extra beachtet nicht in der Nacht bei dir reinzustürmen, was ich hätte machen sollen, nach deiner Szene gestern!", kommt nun der Grund für sein Erscheinen. Achso...

,,Welche Szene?", fragt Kate mutig. Ich hätte mich ja lieber rausgehalten. Dave schaut sie an und ich gehe aus der Küche, muss an ihm vorbei.

,,Ich weiß ja nicht was dein Problem ist, aber du verhältst dich wie ein vollkommener Idiot, Stark", werde ich wütend. Er lacht.

,,Du hättest einfach sagen können, du hast mich zufällig getroffen, wir kennen uns gar nicht. Stattdessen..."

,,Was stattdessen? Ich habe nichts gesagt, falls dich das interessiert."

,,Ausgerechnet wo deine große Klappe benötigt wird, hältst du deinen Mund. Wirklich reife Leistung, Pink." Ich beiße meine Zähne zusammen und sehe ihn einfach an. Sein Blick wirkt steinhart. Es ändert sich aber nach kurzer Zeit und wird weicher.

I'm Yours.Where stories live. Discover now