I'm Yours.

Viel Spaß!

Ich war die ganze Woche zu Hause, jetzt gehe ich aber voller frische zur Schule. Oskar winkt mir zu und ich schreite zu ihm. 

,,Wieder Gesund?", fragt er mich und ich nicke. 

,,Sieht man doch." Er lacht. 

,,Ich habe dich ja nie krank gesehen. Den Vergleich kann ich nicht ziehen. Was ich dir sagen kann - du siehst blendend aus." Oskar ist einer der älteren und ich mag ihn. Er bleibt immer höflich und man kann sagen, er sieht aus wie ein typischer Friseur. Etwas anders, als normal, aber er ist cool und das ist das wichtigste. 

,,Danke. Du siehst auch nicht schlecht aus heute." Er verbeugt sich. 

,,Danke Danke." 

,,Wo sind die anderen?", frage ich und schaue mich um. Sonst stehen doch alle schon vor der Klasse und so früh bin ich nicht hier. Oskar zuckt seine Schultern. 

,,Weiß ich nicht. Hast du dir den Plan mal angeschaut?" Ich schüttle meinen Kopf. Er wohl auch nicht. Oskar zückt sein Handy und sieht nach dem Stundenplan. Dabei lacht er. 

,,Was ein Mist. Die ersten beiden Stunden haben wir frei." Ich rolle meine Augen. 

,,Ich hätte ja länger schlafen können", meckere ich. Oskar wirkt einfach belustigt. 

,,Ich hätte eh nichts ändern können. Ich fahre Bus von weiter her. Wo wir sowieso nichts machen können, wie wär es mit Frühstücken?" Ich zucke meine Schultern. 

,,Ist ja egal. Solange wir nicht hier rumstehen." Wir gehen in ein Cafe. Es ist nicht weit von der Schule. Die Cafeteria ist kein geeigneter Platz. Frühstücken klappt da nicht so gut. 

,,Hat dir Fine schon von ihren Plänen erzählt?" Ich sehe Oskar fragend an und er entnimmt daraus meine Antwort - Nein. Er nickt. ,,Das habe ich mir gedacht. Sie ist immer so übereifrig ohne die Anderen vorher zu fragen. Sie hat einen Klassentrip organisiert. Am Anfang des Jahres haben wir ja besprochen, dass wir alle mal irgendwohin fahren wollten. Sie hat es wohl in die Hand genommen. Die Lehrerin ist auch ganz begeistert. Vielleicht wollten die es heute noch bekannt geben. Jetzt weißt du es aber von mir."

,,Wohin geht es denn?" Und kann ich mich davor drücken?

,,Nach Amsterdam." Ich lache.

,,Als ob die Lehrer das genehmigen. Außerdem sind wir nicht in dem Alter wo man solche Ausflüge noch macht. Das ist doch Schwachsinn." Oskar zuckt mit seinen Schultern und beißt in sein Brötchen.

,,Mir ist es egal. Ich will nicht zum Schluss der Spielverderber sein." Ich nicke. Natürlich nicht, aber ich will trotzdem nicht mit.

,,Soll es dann noch wie in der Grundschule getrennte Jungs und Mädchen Bereiche geben? Das ist nichts für mich. Muss man da mitmachen?" Oskar sieht mich grinsend an.

,,Wer ist es? Wer hält dich hier so sehr, dass du keine Woche ohne ihn kannst?" Ich schüttle leicht meinen Kopf.

,,Es muss nicht immer ein Mann sein, der mich hier hält." Auch wenn es vielleicht ein Teil Grund sein könnte. 

,,Ach Gott, du bist nicht viel jünger als ich, aber du scheinst mir gerade frisch verliebt. Wie ein Teenager."

,,Du bist ein verdammter alter Philosophenprediger. Das ist kaum auszuhalten", meine ich sarkastisch und sehe ihn verarscht an. Er lacht einfach. Da kommt ein grinsendes Gesicht auf uns zu. David.

,,Na Guten Morgen, Turteltauben. Oskar du weißt schon, dass sie im Kopf viel jünger ist als du." Ich verschlucke mich am Wasser. 

,,Ich bin was?", frage ich aufgebracht und die beiden lachen sich tot. David setzt sich neben mich und schnappt sich eins meiner Tomaten vom Teller. 

,,Was macht ihr denn so früh hier?", fragt er und beschäftigt sich mit der Hälfte der Tomate, die noch nicht in seinem Mund zerkleinert wird. 

,,Wir sollten beide lernen den Stundenplan zu kontrollieren", antwortet Oskar und David grinst. 

,,Gut, dass es so schlaue Leute gibt wie mich. Ich war eigentlich auf dem Weg zu Dana, aber jetzt kann sie genauso gut herkommen. Ihr habt mir einen weiten Weg erspart. Als ich euch gesehen habe, wusste ich, dass ist meine Rettung." Die beiden sind kein Paar, aber alle halten sie für eins. Wer die beiden besser kennt, weiß, dass es einfach sehr gute Freunde sind. ,,Habt ihr schon Fines Idee gehört?" Ich nicke. 

,,Oskar hat mir gerade davon erzählt", erwidere ich unbeeindruckt. David lächelt und schiebt sich das letzte Stück in den Mund. 

,,Ich finde es lustig. Stellt euch vor, wie viel Spaß wir hätten." Auf David hatte ich eigentlich meine Hoffnung gesetzt, er könnte meine Meinung teilen, aber dem ist nicht so.

Dana kommt mit Amelie ins Cafe und beide lächeln mich an - umarmen mich. ,,Schön dich zu sehen. Du siehst super aus", begrüßt mich Amelie. 

,,So wie immer halt", ergänzt Dana und lächelt. Beide setzen sich zu Oskar. Es reden alle aufgeregt über das Wochenende. 

,,Du bist doch gar nicht gefahren", meint David ruhig und Dana sieht in vernichtend an. 

,,Mir war schon vom Zugucken schlecht genug. Du musst nicht so auf mir herumhacken." Er lächeln. 

,,Du bist so ein Schisser", lässt David nicht locker.  Oskar schüttelt seinen Kopf und mischt sich ins Gespräch.

,,Ich bin mir sicher, du hast auch Ängste. Dafür wird sie dich Schisser nennen", meint er. Amelie lacht jetzt auch. ,,Er hat es dir gezeigt, Jüngling."

,,Jüngling, merke ich mir", lacht Dana. David grinst einfach nur. In der Menge ist er nie so aufgedreht wie er es ist, wenn die Mädchen nicht da sind. Ob er schüchtern ist? So schätze ich ihn eher nicht ein, aber wer sollte ihn Schüchtern machen? Amelie? Nein. Ich höre gar nicht mehr zu und denke an Dave. Er hat letzte Woche angerufen und ich habe nicht angenommen. Nicht absichtlich. Ich wollte einfach nicht ans Telefon gehen. Mir war nach allem, nur nicht danach. Außerdem war meine Befürchtung, dass es Dave ist, denn dann könnte ich unmöglich verschweigen, dass ich Krank war. Irgendwie will ich nicht, dass er es weiß. Das ist keine Sache, die mich super sexy macht.

Luna und Fine kommen erst, als wir schon alle wieder in der Klasse sitzen. Die gute alte Schule. Unterricht fängt an. Viel Spaß!