Jessica!

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,,Jess!" Ich halte auf meinem Weg an. Lis kommt auf mich zugerannt. Ach mist, ich muss doch zu Gina. ,,Hey." Sie umarmt mich. ,,Du bist ja wieder am Laufen. Du..." Sie schaut mich an und ihr Lachen erlischt. ,,Du siehst scheiße aus." Ich lache. 

,,Danke. Du siehst dafür sehr gut aus." Sie macht ein schuldbewusstes Gesicht. 

,,Es tut mir leid. Ich habe dich hier laufen sehen und musste hinter dir her. Wohin willst du?" Ich zucke meine Schultern. 

,,Ich laufe einfach ein wenig", antworte ich leichtfertig. Dabei könnte ich auch hinterher hängen, zu meiner Schwester. Das kommt aber nicht über meine Lippen. Nicht, weil ich Lis nicht vertraue. Nein, es muss einfach nicht jeder wissen.

,,Verstehe. Ich habe mich an deinen Besuch vor paar Wochen erinnert. Du wolltest mir doch was sagen", erinnert sie sich. Ich winke ab. Das mache ich ziemlich oft. 

,,Das war nicht so wichtig." Ja, ich muss ihr meinen Frust nicht unter die Nase reiben. Lis sieht mich ernster an. 

,,War es wegen Dave?" Ähm... Ja... Aber, ich schüttle meinen Kopf.

,,Wie kommst du darauf?" Sie atmet weit aus. 

,,Du bist direkt gegangen, als du ihn gesehen hast. Er ist dir hinterher und danach war gar nicht mehr mit ihm zu reden. Er hat mir gesagt, dass er..." Sie macht eine Pause. ,,Jess, wart ihr zusammen?", fragt sie niedergeschlagen. Was? Ich schüttle energisch meinen Kopf. 

,,Nein, wie kommst du denn nun darauf?" Diese Frage stelle ich auch oft...

,,Er hat mir gesagt, er würde mich nicht lieben. Da ich es offensichtlich tue, muss er Abstand gewinnen. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass er sehr auf dich fixiert ist. Immer als wir zusammen waren, hat er sich nach dir umgeguckt. Natürlich ganz unauffällig. Aber so unauffällig wie er dachte, war es dann doch nicht. Wenn du nicht in der Nähe warst, hat er sein Handy nicht aus der Hand gelassen. Also er war immer ganz komisch. Als wir mit euch Essen waren, also deinem Freund..." 

,,Ex-Freund", korrigiere ich. 

,,Ex-Freund? Ich dachte..."

,,Wie gesagt, wir wollten nur reden. Schon vor Wochen war Schluss", erkläre ich die ganze Situation noch mal.. Sie nickt und ein kleines Lächeln huscht über ihre Lippen. 

,,Verstehe. Na, auf jeden Fall hat er mich sofort nach Hause gebracht und auf seinem Handy war deine Nummer zu sehen. Kurz davor war er,  dich anzurufen. Habt ihr euch gestritten oder so? Keine Ahnung. Auf jeden Fall hat es ihn ziemlich mitgenommen. Vielleicht habe ich da irgendwo zwischen gefunkt, aber ich wusste davon nichts. Es tut mir leid, Jess", entschuldigt Lis sich für etwas, wofür sie nichts kann. Es geht hierbei schon lange nicht mehr um sie... Es ist unsere Sache, meine Liebe und seine Abneigung dagegen. 

,,Nein nein. Da ist doch gar nichts. Mach dir keine Sorgen. Du hast nichts falsch gemacht. Das alles war sicher nur Einbildung. Ich schaue auch oft in die Gegend und mein Handy zeigt immer Nummern an, die ich gar nicht ausgewählt habe." Eher selten. ,,Dave und ich haben nichts miteinander zu tun." Sie runzelt ihre Stirn. 

,,Ihr wart doch Freunde." 

Ich atme weit aus. ,,Ja, irgendwie." 

,,Hattet ihr einen Streit? Der von vor Wochen? Immer noch? Sag mal, wie stur seid ihr eigentlich?" Wie soll ich das nur normal weiterführen? Dave ist der Letzte, über den ich reden will und von dem ich angebliche Zuneigung bekommen soll. Ich interessiere ihn einen scheiß Dreck.

,,Lis, ich muss dringend los. Lass uns ein anderes Mal treffen", versuche ich mich zu retten. Es klappt auch, mehr schlecht als recht.

,,Na gut", meint sie widerwillig und ich gehe. ,,Bis dann." Sie winkt und ich bin schon aus ihrer Reichweite. Gott, das war zu viel Dave für heute. Ich will nichts mehr über ihn hören. 

I'm Yours.Where stories live. Discover now