,,Woher kennst du mich?"

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Wenn ich bei Gina bin, habe ich keine Zeit dafür, mir Sorgen zu machen, bezüglich der Kameras in meiner und Kates Wohnung, weil Gina der Haupt Sorge Punkt ist. Sie redet nicht mit mir und ich kann es nicht verstehen. Kaum bin ich aus ihrem Zimmer raus,  will ich Dave anrufen, als ich merke, dass mein Akku leer ist. Scheiße. 

Ich hoffe, Dave hat nicht versucht mich anzurufen. Wie konnte mir das passieren und seit wann? Ich habe doch heute morgen mein Handy aufgeladen. Na egal. Dann komme ich eben ohne Vorwarnung. 

Mein Anliegen bezog sich aber weniger aufs nächtliche Stören, als das alleine nach Hause gehen in der Nacht. Es ist jetzt noch beängstigender, wenn ich weiß, dass es da draußen jemanden gibt, der mich nicht im guten Sinne beschattet. Bestimmt hat Dave Kate schon angerufen oder alle seine Männer angehauen, aber ich habe Kate gesagt, dass ich noch zu Mama will. Sie war nicht da. ,,Hallo Jess." Ich drehe mich blitzschnell um und erkenne Joshua unter einer Laterne. Mein Herz setzt aus. Keinen Mucks konnte ich hören. War ich so sehr in Gedanken? 

,,Was willst du?", frage ich nicht gerade erfreut über sein Auftauchen. Er lacht wieder und ich wünschte mir, dass sein Lachen irgendwann einfach für immer aufhört. 

,,Ich habe dich gesucht. Du warst nicht zu Hause. Dafür waren da einige andere Leute", antwortet er leichtfertig. Ich lache bitter. 

,,Du hast mich doch nie gesucht. Du wusstest immer wo ich war", merke ich. Ja, das wusste er. War ich wirklich so blind und habe ihm vertraut? Er nickt und kommt auf mich zu. Mir wird heiß und ich glaube zu fallen. Gerne spreche ich nicht über ihn. Ansehen kann ich ihn noch weniger, aber wenn er sich mir nähert, dann gibt es kein halten mehr. In meinem Kopf wirbelt alles herum und das reinste Chaos entsteht, weil ich nicht mehr denken kann. Ja, ich habe Angst, aber viel mehr noch bin ich wütend. 

,,Meine Orientierung ist mir verloren gegangen." Er sieht mich provozierend an. 

,,Aber es ist ganz gut, dass du da bist", meine ich entgegen meiner vorherigen Aussage. Sein Blick wird überraschend und das wollte ich erreichen. Nur weiß ich nicht, ob ich das alles hören möchte. 

,,Ich wusste, dass du zur Vernunft kommst", kommt erleichtert aus seinem... Mundwerk. Ich schüttle meinen Kopf und er bleibt stehen. 

,,Woher kennst du mich?", frage ich ihn und zum ersten Mal seit Wochen, sehe ich den Joshua, den ich von Anfang an gesehen habe. 

,,Na vom Salon. Du hast mir gefallen und ich spreche immer Leute an, die mir gefallen." Ich lache. 

,,Wieso reicht dir Freundschaft nicht aus?" Er sieht mich lange an, bis bei ihm etwas bricht, er wie ein Sturm auf mich zukommt und küsst. Mir wird übel, ich schubse ihn sofort weg und sehe ihn angeekelt an. ,,Was fällt dir ein?!", schreie ich ihn an und vor lauter Panik werden meine Beine weich. In mir breitet sich gerade der Schock aus, der meinen Körper durchflutet. Ich wusste auf einmal nicht mehr, was passiert. Sobald er mich anfasst, stacht ein Dolch in meine Brust und ich versuche es krampfhaft rauszuziehen, aber er sticht dauernd wieder zu. 

,,Wieso wimmelst du mich immer ab!", schreit er mich an und kommt näher, ich halte meine Hand ausgestreckt zwischen uns. Er sieht sie gekränkt an. ,,Was kann er dir mehr bieten? Ich habe keine teuren Autos und ich trage nicht jeden Tag einen schicken Anzug. Mein Konto ist nicht am Platzen und Leute, die für mich arbeiten habe ich auch nicht, aber ich liebe dich! Du bist eine Göttin für mich, strahlst das aus, was jeder Mann an einer Frau bewundert. Du bist liebevoll und vertraust den Menschen blind, weil du ein großes Herz hast und zu all dem wurdest du mit so einem Körper beschenkt", schwärmt er ekelerregend. Alles in mir widert ihn an. Sein Blick und die Worte machen mir noch mehr Angst. Meine Hand zittert und er nimmt sie. ,,Ist dir kalt?" 

I'm Yours.Où les histoires vivent. Découvrez maintenant