,,Nenn sie Gina."

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Ich hülle mich in ein Badetuch ein und schaue in den Flur hinaus. Kate hätte mich laut begrüßt. Ich wage mich raus, niemand ist da. 

,,Kate?", rufe ich leise. Niemand antwortet. Stattdessen höre ich wieder ein Poltern. Was zum Teufel ist das? Es hört auf. Mein Herz bleibt für eine Sekunde stehen, als die eine Tür knatscht. Ist ja wie in einem Horrorfilm. Es fehlt nur noch die passende Hintergrund Musik. In Kates Zimmer ist niemand. Da poltert es wieder. Es kommt aus meinem Zimmer. Wie blöd kann man sein und denken, ich höre nichts? Langsam öffne ich meine Tür zum Schlafzimmer und muss lächeln. Es ist ein Vogel, der sich hier verirrt hat. Ich habe vergessen, die Jalousie zu schließen. Ja, es ist kalt, aber es kommt niemand, um das zu reparieren. Habe ich nicht mal erwähnt, dass sich hier niemand um irgendetwas kümmert? Dann muss ich demnächst mal dafür bezahlen. Als der Vogel in einer Ecke sitzt, gehe ich vorsichtig ran. Er zappelt ein wenig, aber ich bekomme ihn rechtzeitig zu fassen. Es ist ein wunderschöner Vogel. Es sieht mich an und es scheint, als würde es in mich hineinsehen. Das kann doch nicht sein. Ich drehe mich zum Fenster und lasse es rausfliegen. 

In dem Moment knallt die Haustür zu. 

,,Kate?!", rufe ich wieder. Es kann nur Kate sein, aber nichts. Ich gehe hin und die Wohnung ist leer. Was war denn das?

-

Der Abend ist noch lang und als Kate da ist, erzähle ich ihr vom Vogel. Von dem komischen Ereignis danach nicht. Es ist wirklich seltsam. Wer kann denn hier gewesen sein? Mist, ich hätte hinterher laufen sollen. Nein! Ich war in einem Badetuch eingewickelt. Da fällt mir wieder ein... Ich gehe in mein Zimmer und nehme mein Handy zur Hand, um eine Nummer zu wählen. Ich muss nicht lange warten. 

,,Was verschafft mir die Ehre?"

,,Wie lief das Meeting?", frage ich einfach und gehe nicht auf Daves Frage ein. Mir macht es Angst, dass vielleicht ein Fremder in dieser Wohnung war. Dave beruhigt mich auf einer Weise, auf die es kein anderer kann. Man könnte sagen, er ist meine ganz persönliche Gute Nacht Geschichte. 

,,Ich habe diese Männer um einiges Ärmer gemacht. Dementsprechend ist es super gelaufen, aber du rufst doch nicht an, um zu erfahren wie meine Geschäfte laufen." Ich lache ein wenig und setze mich mit meinen Schlafklamotten angezogen aufs Bett. 

,,Nicht wirklich. Ich wollte einfach nur wissen, wie es dir geht." Gefühlt eine Ewigkeit höre ich nichts mehr von ihm. Woran denkt er? Ob ich ihn verschreckt habe? Ich höre es im Hintergrund rascheln und dann seine Stimme. 

,,Im Moment geht es mir wohl besser als jedem anderen Mann auf dieser Welt." Ich bekomme mein Lächeln nicht aus meinem Gesicht. 

,,Wie kommt' s, Mr. Stark?", frage ich und lege mich ins Bett. Dave macht einen Nachdenklichen Laut. 

,,Nun Miss Pink, es könnte an ihrem Anruf liegen oder an der Tatsache, dass sie nicht aufhören an mich zu denken. Ich tendiere zu beidem", antwortet er sanft und ich schmelze dahin. Wie kann er nur so sinnlich sein und wenn er bei mir ist, so ein Arsch? 

,,Sie irren sich, Mr. Stark." 

,,Das glaube ich nicht", widerspricht er mir und ich muss mich zusammenreißen, um nicht zu lachen. 

,,Glauben Sie mir ruhig. Sie haben keinerlei Beweise für Ihre Behauptung." Dave lacht leise. 

,,Ich bin mir da mehr als sicher, denn Sie rufen mich doch nicht an, ohne einen Gedanken an mich. Außerdem ist es das zweite Gespräch innerhalb eines Tages. Sie dürfen mich nicht so verwöhnen, Miss Pink." Jetzt muss ich etwas lachen. 

I'm Yours.Where stories live. Discover now