,,Ich lasse deine Wohnung durchsuchen."

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Wieder schüttle ich meinen Kopf. ,,Nein. Es ist alles wie immer", beteuere ich und habe das Gefühl mich im Kreis zu drehen.

,,Du übersiehst etwas, Jess. Der Typ hat gesagt, dass es nicht seine Idee war. Das muss irgendwie zusammenhängen", beharrt Dave seinerseits. Ach das kann doch nicht wahr sein.

,,Dave, es hängt nichts zusammen. Du siehst noch mehr Gespenster als ich." Niedergeschlagen lasse ich ihn los und schaue verständnislos zur Seite. Man, mich macht die Diskussion einfach fertig.

Dave ist so sehr in seinem Film, dass er nicht merkt, dass es keinen Sinn mehr macht. Sein Blick ist deutlich und seine Stimme klar, doch das will ich nicht hören. Merkt er das nicht?,,Dir sollte doch endlich mal klar werden, dass jemand und ich weiß noch nicht wer..."

,,Niemand", unterbreche ich ihn. ,,Mach dir doch nicht immer so einen Kopf."

Das hätte ich wohl nicht sagen sollen, denn das bringt ihn etwas auf die Palme. ,,Sag mir nicht, ich soll mir nicht so einen Kopf machen. Ich dachte, du bist endlich etwas vorsichtiger, aber du scheinst noch immer alles zu verdrängen, was nur annähernd deiner Sicherheit gelten könnte."

,,Dave, ich bitte dich. Seit er nicht mehr da ist, ist nichts passiert. Was soll noch sein? Er hat es nur gesagt, um mir Angst zu machen", bleibe ich stur und bekomme Daves bröckelnde Wand zu spüren. Ein bisschen vielleicht?

,,Jess, ich lasse nicht zu, dass wieder etwas mit dir passiert und ich brauche keinen Vorfall mehr, bevor ich mir Sorgen mache. Es reicht, dass ich dich all die Zeit alleine gelassen habe..."

Ich widerspreche ihm und sage, dass er das nicht hat. Auf keinen Fall. Ich habe mich von ihm distanziert und der Rest war einfach meine Schuld. Um ihm klar zu machen, dass nichts dergleichen an ihm liegt, umarme ich ihn fest. ,,Bitte Dave. Lass es uns vergessen." Dave atmet weit aus und drückt mich an sich.

,,Es wird nicht besser, wenn du nicht darüber redest", höre ich ihn sagen und möchte am liebsten nur eine Nähe genießen. Seinen Duft einatmen und unsere Sorgen vergessen. So wie vor ein paar Tagen.

,,Es gibt nichts, über das ich reden will." Das glaubt er mir nicht, doch das macht nichts. Nach langem hin und her ergibt Dave sich und wir treten meinen Heimweg an. Dort angekommen, sehen wir zwei Gesichter in Wohnzimmer. Tyler ist bei Kate. 

,,Ist alles gut?", fragt Kate. Im Krankenhaus hatte ich kurz Zeit sie anzurufen und ihr von Gina zu erzählen. Um ihre Frage schnellst möglich zu beantworten, nicke ich.

,,Natürlich. Du kennst sie doch." Sobald wir alle Gepflogenheiten ausgetauscht haben, gehen Dave und ich ins Schlafzimmer. Er macht sich wirklich Sorgen und vielleicht hat er Recht. Vielleicht ist das alles noch nicht vorbei, aber ich will darüber nicht nachdenken. Es ist so absurd.

Zwei Arme schlingen sich von Hinten an mich, während ich noch in Gedanken hänge. ,,Du musst doch schon Kopfschmerzen haben", flüstert Dave und ich lege meinen Kopf nach hinten. 

,,Die habe ich nicht." Winzig zarte Küsse stehlen sich auf meinen Hals. Das ist ein schönes und beruhigendes Gefühl. Das zaubert mir ein kleines Lächeln aufs Gesicht und wohlige Gedanken in mein Kopf.

,,Sehr komisch. Immerhin habe ich das Gefühl, dass dich seit Monaten etwas beschäftigt." Und ich wusste, dass es dir aufgefallen ist. Ich bin bereit es ihm zu erzählen. Ich will ihm von Joshua erzählen, aber wie?Muss ich ihn darauf vorbereiten? Muss ich mich vorbereiten? Damit platze ich doch nicht einfach raus. Doch der Entschluss steht ja... Ich drehe mich zu ihm um und will schon meinen Mund aufmachen, doch wir werden von meinem Handyton gestört. Wieder stöhne ich genervt auf. 

,,Jessica Pink", nehme ich an. 

,,Guten Abend, Jess." Auf einmal ist die Welt still. Ich habe das Gefühl mir entgleiten meine Gesichtszüge und das heute schon zum zweiten Mal. Dave sieht es wieder sofort und nimmt mir mein Handy weg. 

I'm Yours.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt