#3 [Jimin]

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Seufzend lege ich meinen Arm samt Handy an die Seite meines Körpers. Aufgrund einer kurzen Vibration halte ich es jedoch erneut vor mein Gesicht und drücke auf den Sperrknopf. Das helle Display leuchtet auf und ich sehe eine Kakao-Nachricht von Taehyung:

TaeTae: Bis bald, Hyung T-T

Ich lächel kurz, lasse meinen Arm dann jedoch wieder an die Seite fallen und auch meine Mundwinkel entspannen sich wieder.

Ich frage mich, ob ich es auch ohne Taehyung bis zum heutigen Tag ausgehalten hätte..

Taehyung hatte mich bisher wirklich immer aufgebaut, war immer für mich da und hatte mich auch immer aufgemuntert.

Dabei ist er nur eine Internetbekanntschaft..

Manchmal wünsche ich mir, dass er in meine Schule gehen würde. Dann wäre ich nicht so allein und hätte einen richtigen Freund. Ich bin jedoch wahrscheinlich nicht der einzige, der gerne seinen Internetkumpel an seiner Schule haben würde.

Ich schaue von der weißen Decke meines dunklen Zimmers zu meinem Fenster auf der linken Seite meines Bettes.

Der Himmel ist dunkelblau, da die Sonne schon längst untergegangen ist.

Ich seufze.

Eigentlich bin ich ja nicht allein. Ich habe ja alles, was man sich wünschen kann. Ich habe eine tolle Familie - meine Eltern kümmern sich liebevoll um uns - und ich habe einen kleinen, knuddeligen Bruder. Ich habe ein paar 'Freunde', mit denen ich in der Schule abhänge und ich habe gute Noten und eine Leidenschaft.

Dennoch weiß ich nicht, warum ich nicht zufrieden bin. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich mir alles schlecht rede und dass ich alles in Frage stelle. Zum Beispiel sehe ich meine Schulfreunde nicht als richtige Freunde, da ich ihnen weder vertraue, noch viel Zeit mit ihnen verbringe. Auch Taehyung sehe ich nicht als normalen Freund, obwohl ich ihm weitaus mehr vertraue, als jedem anderen Menschen.

Ich kenne Taehyung nur über's Internet.. Ich habe ihn noch nie persönlich getroffen, obwohl ich es schon irgendwie gerne tun würde. Die Distanz hat scheinbar dazu geführt, dass ich mich ihm deutlich mehr geöffnet habe, als jeder anderen Person, die ich kenne. Aber obwohl er so ziemlich mein bester Freund ist, kann ich ihn einfach nicht als richtigen Freund sehen. Denn ich kenne ihn nur über's Internet.

Ich drehe mich wieder auf den Rücken und lege meinen linken Arm auf meine Augen.

Eine Gruppe mit weiteren Personen...? Ich weiß einfach nicht, was ich darüber denken soll. Es stimmt schon; vielleicht könnte ich mich mit ihnen anfreunden, aber Fakt ist dennoch, dass ich sie nicht treffen werde. Es wären eben nur weitere Personen, mit denen ich schreibe, wenn ich langeweile habe.

Andererseits; vielleicht ist das ja gar keine so schlechte Idee? Was spricht schon dagegen, es auszuprobieren? Es wird mich ja nicht umbringen und im Notfall kann ich die Gruppe einfach verlassen.

Vielleicht gebe ich dem ganzen einfach mal eine Chance.

Text me my friend *YoonMin*Where stories live. Discover now