#53 [Jimin]

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Seufzend öffne ich die Haustür und trete hinein.

Der heutige Tag war anstrengend, denn meine Klassenkameraden mobben mich zwar nicht mehr, halten sich aber dennoch von mir fern. Die Einsamkeit sollte sich deshalb auch eigentlich genauso anfühlen, wie vorher auch, da ich ja niemanden verloren habe, der mir wichtig ist. Allerdings fühle ich sie jetzt sogar noch intensiver, wo mich wirklich niemand mehr leiden kann..

Ich schüttel meinen Kopf und gehe ins Wohnzimmer, um meine Familie zu begrüßen. Meine Mutter steht sofort auf und nimmt mich zärtlich in den Arm. Das hatte sie lange nicht mehr gemacht und es fühlt sich so an, als wäre endlich jemand bei mir. Ich lege deshalb meine Arme um sie und verkneife mir, loszuweinen. Sie küsst mir auf die Stirn und streichelt durch meine Haare.

"Wie war die Schule, Liebling?" fragt sie mich sanft.

'Scheisse', denke ich mir, aber ich will ihr keine Sorgen machen.

"Ganz gut. Ich werde nicht mehr gemobbt und die anderen Schüler sind jetzt auch wieder nett zu mir und haben sich entschuldigt." lüge ich sie lächelnd an.

Kann mich bitte jemand umbringen? Ich bin echt ein Idiot. Warum kriege ich die Wahrheit einfach nicht heraus? Oder lüge ich etwa, damit ich mir sogar selbst glaube, dass alles in Ordnung ist?

"Das freut mich. Möchtest du heute etwas spezielles essen?"

Ich schüttel den Kopf.

Seitdem ich mich fast umgebracht habe und nur Glück hatte, dass der Schnitt nicht so tief war, ist meine Mutter besonders lieb zu mir. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass sie jetzt Jihyun vernachlässigt, anstatt mich. Deshalb fühle ich mich jedes Mal schlecht, wenn meine Mutter mich bevorzugt.

Meine Mutter lässt mich los und nickt.

"E-ehm.. Mum?" frage ich zögerlich, als sie sich gerade umgedreht hat.

"Was ist, mein Schatz?"

Ich schüttel den Kopf.

"Ach nichts.. Danke."

Sie nickt und ich gehe daraufhin in mein Zimmer.

Wieso kann ich sie nicht einmal darauf ansprechen, dass ich die anderen treffen möchte..?

Ich habe Angst, dass sie mir den Kontakt zu ihnen verbietet.. Ich will die Jungs nicht verlieren. Weder Jin, noch Jungkook, noch Taehyung und erstrecht nicht Yoongi. Hobie und Namjoon will ich natürlich auch nicht verlieren.

Ich liege auf dem Bett und habe meinen Arm auf meinen Augen zu liegen, als jemand klopft und die Tür langsam öffnet.

"Jimin, kann ich mit dir sprechen..?"

Text me my friend *YoonMin*Where stories live. Discover now