#36 [Yoongi]

896 69 15
                                    

"Es ist meine Schuld.... Es ist meine Schuld..! Ich war nicht für dich da.....!"

Ich schluchze ständig auf und meine Sicht ist von den Tränen schon so verschwommen, dass ich es aufgegeben habe, zu sehen. Mit geschlossenen Augen drücke ich den regungslosen, allerdings noch warmen Körper an mich. Es gibt mir das Gefühl, dass Jimin noch am Leben ist. Jedoch würde sein Körper bestimmt bald erkalten und versteifen. Meine Gedanken sind komplett wirr, dann aber wiederum leer.

So kenne ich mich nicht einmal selbst. Ich habe lange nicht mehr so krass geheult und ich habe nie wirklich die Besinnung verloren.

Allerdings ist bisher auch nie jemand wegen mir gestorben...

"Es tut mir so leid, ChimChim.."

Ich muss echt armselig wirken - so, wie ich heule.

Plötzlich schlingen sich zwei Arme um meinen Hals.

"Ist gut, Yoongi.. Du bist hier und das... das macht mich glücklich..." höre ich seine Stimme schwach sagen.

"Und jetzt halluziniere ich auch noch.. Wie armselig." lache ich leicht und drücke Jimin noch näher an mich.

Plötzlich spüre ich zwei zarte Lippen auf meiner Wange. Als diese verschwinden, nehme ich leicht Abstand, damit ich in sein Gesicht schauen kann. Meine Sicht ist noch immer verschwommen, also blinzel ich schnell die Tränen weg. Danach sehe ich einen lächelnden Jimin, der mir sogleich Tränen aus dem Gesicht wischt.

"J-jimin..?" frage ich vorsichtig, da ich mir noch immer nicht sicher bin, ob das ein Traum, eine Halluzination oder die Realität ist.

"Yoongi-Hyung, bitte weine nicht."

Ich reiße meine Augen wieder auf und beginne erneut, in Massen zu weinen.

"Du.. Du lebst!  A-aber ich hab' dich doch ge-gesehen! D-d-du l-lagst hier T-tot und-"

"Sammel dich erst mal, Yoongi-Hyung." flüstert Jimin.

"E-ein Krankenwagen!! Du brauchst einen Krankenwagen!" schießt es plötzlich aus mir heraus und ich zücke mein Handy.

"Nein, es geht schon.." versucht Jimin mich abzuhalten, aber er kann mich nicht aufhalten.

Nachdem ich den Krankenwagen gerufen habe, halte ich Jimin weiterhin in meinen Armen und drücke seine Wunden zu, obwohl diese scheinbar bereits aufgehört haben, zu bluten. Es scheint ihn nicht einmal zu stören, also hat er entweder zu wenig Kraft oder sein Körper blendet den Schmerz aus. Während ich warte, rede ich leise auf Jimin ein, dem ich jedoch verbiete, zu antworten, da er sonst zu viel Kraft verschwenden würde. Ich entschuldige mich gefühlte tausend Mal und um die Situation etwas aufzulockern, erzähle ich nach meiner Reuephase ein paar ausgedachte Geschichten, bei der Jimin mir aufmerksam lauscht. Unterbrochen werden wir durch den eintreffenden Krankenwagen, zu dem ich Jimin folglich trage. Die Sanitäter erkennen sofort, dass Jimin gefährlich verletzt ist und kümmern sich direkt um den Jüngeren. Sie verfrachten ihn in den Wagen und als ich sie darum bitte, erlauben sie mir, mit ihnen mitzufahren.

Text me my friend *YoonMin*Where stories live. Discover now