#99 [Jungkook]

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Gelangweilt liege ich in diesem Krankenzimmer und schaue an die weiße Decke.

Meine Mutter hat mich doch tatsächlich während ich geschlafen habe von Sanitätern ins Krankenhaus bringen lassen. Der Arzt, den sie angerufen hatte, meinte, dadurch, dass es schon seit einigen Tagen so ist, wäre es die einzig vernünftige Entscheidung. Seitdem hänge ich im Krankenhaus am Tropf, durch den gewisse Nährstoffe in mein Blutkreislauf fließen. Der Nachteil dabei ist, dass ich durchgehend riesen Hunger habe. Immerhin ist mein Bauch dennoch leer und ich werde auch nicht zunehmen. Doch die nötigen Nährstoffe zum Überleben bekomme ich zugeführt..

Ich seufze genervt auf.

Ich habe nichts dagegen, nun im Krankenhaus zu liegen; auch wenn es extrem langweilig ist.. Doch meine Mutter hat bei der ganzen Aktion mein Handy vergessen. Ich kann also nicht einmal Taehyung und den anderen bescheid geben. Hauptsache, niemand erfindet so eine krasse Geschichte, wie die, die ich damals eingeworfen habe, als Jimin weg war...

Meine Mutter betritt lächelnd das Zimmer und setzt sich auf einen Stuhl neben meinem Bett.

"Wie geht's dir, mein Schatz?" fragt sie besorgt.

"Ich habe extrem hunger und mir ist langweilig.." seufze ich.

"Da musst du durch. Du kriegst momentan sowohl Nährstoffe als auch Medikamente. Es sollte bald besser werden. Dein Fieber ist ja beinahe schon komplett gesunken. Der Arzt sagte mir, dass du morgen schon etwas Essen probieren darfst."

Ich nicke.

"Aber hättest du mir nicht wenigstens mein Handy mitbringen können? Am ersten Tag verstehe ich es ja, aber du kannst es doch nicht jeden Tag vergessen.."

Meine Mutter senkt seufzend den Blick.

"Ich muss dir etwas gestehen, mein Sohn.."

Ich gucke sie nun verwirrt an.

Sie scheint sich schuldig zu fühlen. Immer, wenn sie sich schuldig fühlt, meidet sie den Blickkontakt und spielt mit ihren Fingern. So, wie sie es jetzt auch tut.

"Ich habe dein Handy nicht gefunden. Entweder, der Sanitäter hat es am Anfang mitgenommen und unterwegs verloren oder ich finde es einfach nicht in deinem Zimmer.. Aber es klingelt auch nicht, wenn ich anrufe."

Ich starre sie geschockt an.

"A-aber Mama.. Da sind so viele Sachen drauf.. Bilder, Musik, Videos.. Dateinen und die Nummern meiner Freunde..!"

Sie nickt beschämt.

"Es tut mir leid, mein Engel.."

Ihre stimme wird brüchig, weshalb ich meine eigenen Tränen unterdrücke.

"Ist gut. Alles okay. Beruhige dich. Ich bin dir nicht böse. Bilder, Videos und Musik kann man ersetzten und die Nummern meiner Freunde habe ich in einem Buch aufgeschrieben." lüge ich sie an.

"Für den Notfall.." murmel ich.

"A-ach wirklich?"

Sie wischt sich schnell die Tränen weg und lächelt mich dann zart an.

"Danke, dass du mir verzeihst."

Ich nicke.

"Ich sollte dann mal gehen.. Ich muss nachher immerhin noch arbeiten gehen."

"Okay. Ich habe dich lieb, Mama."

Meine Mutter verlässt nickend den Raum, doch anstatt dass ich endlich wieder Ruhe habe, betritt der Arzt das Zimmer. Er überprüft die Maschine und entfernt den Tropf von meinem Arm, damit er mir ein Medikament spritzen kann.

"Du solltest dich beruhigen." mahnt der Arzt mich nebenbei.

Ich unterdrücke noch immer meine Tränen.

"Ich bin ruhig."

"Dein Herzrythmus sagt aber was anderes."

Erschrocken schaue ich auf die Maschine, die anscheinend einen verschnellerten Herzschlag anzeigt. Ertappt-fühlend kann ich mich nicht mehr zurückhalten und schluchze auf, bevor Tränen meine Wangen runterlaufen.

"Taehyung....!"

Text me my friend *YoonMin*Where stories live. Discover now