#155 [Yoongi]

764 41 8
                                    

Genervt komme ich zurück von der Arbeit und schmeiße mich leicht grummelig auf die Couch. Die Uhr zeigt mir 19:45 am Donnerstag an.

Ich bin fertig von der Arbeit, da das Wetter heute ziemlich kontraproduktiv war. Die Arbeitszeiten meines Lieferjobs sind auch einfach nur nervtötend. Ich arbeite als Lieferservice bei einem Fastfood-Anbieter, da ich auf die schnelle nichts besseres gefunden habe. Die Bezahlung ist eigentlich ganz okay, aber da ich bei uns sowieso alles bekomme, solange ich die Miete bezahle - da Jin das Essen bezahlt - ist das sowieso nicht wichig. Ich zahle Jin einfach jeden Monat mein gesamtes Gehalt aus. Mit meinem Gehalt kann ich meinen Mietanteil decken und Jin monatlich ein wenig von dem zurückzahlen, was ich ihm schulde.

Damit bin ich zufrieden, auch wenn ich mir dann nichts kaufen kann. Ein Basketballverein fällt sowieso ins Wasser. Nicht nur, weil ich die Vereinskosten nicht tragen könnte, sondern auch wegen meinen blöden Arbeitszeiten. Ich muss um 10 Uhr anfangen und dann bis 19 Uhr durcharbeiten. Natürlich hätte ich auch kleine Pausen, die mir zustehen, aber mein Abteilungsleiter hat mir erzählt, dass sich meine lieben Kollegen ihre Pausen einfach dann nehmen, wann sie wollen, da mein Abteilungsleiter das eh nicht nachvollziehen kann. Demnach hat er als Konsequenz gezogen, dass die offiziellen Pausen gegstrichen werden und er zusätzlich nach Effizienz anders bezahlt. Die anderen machen einfach weiter, wie bisher, aber da ich das Geld wirklich dringend brauche, arbeite ich die 9 Stunden einfach durch. Ich bin mir sicher, dass der Typ dafür rechtlich belangt werden könnte, aber wir sind damit alle bisher zufrieden, also juckt es keinen. Der einzige Vorteil, den ich wahrscheinlich bei meinen Arbeitszeiten hätte, wäre, dass ich so spät anfangen muss.. Aber davon habe ich letztendlich nichts, denn morgens werde ich für das Frühstück geweckt.. Und mit 'morgens' ist sechs Uhr gemeint.

Ich bin schon fast eingeschlafen, als ich Namjoon durch die Wohnung huschen sehe. In Schränken sucht er verzweifelt nach irgendetwas und macht dabei teilweise so Krach, dass ich keine Ruhe finde. Seufzend stehe ich auf und stoße zu dem Blondhaarigen, der seine Haare wieder mal gestylt hat.

"Was wird das?" frage ich murrend und lehne mich gegen den Türrahmen.

Namjoon, der im Bad nach etwas gesucht hat, erschreck sich und zuckt zusammen.

"Äh, nichts...!"

Der Größere knallt das Schubfach im Bad zu und sieht mich dann an. Mein Blick fällt auf den Türgriff auf dem Schrank, den Namjoon dann sofort hinter seinem Rücken versteckt.

"Wie hast du es denn hingekriegt, den Türgriff abzureißen?" frage ich nun amüsiert.

"Jin wird mich umbringen! Was mach' ich denn jetzt?" gibt er zu und schaut sich mit gesenktem Kopf den Griff in seiner Hand an.

"Gib her.. Ich helf' dir." seufze ich.

"Echt jetzt?!"

Namjoon führt mich zu der Tür, die zu seinem Zimmer führt. Glücklicherweise stelle ich fest, dass er den Griff nicht rausgerissen hat.

Anscheinend waren die Schrauben locker und er hat es irgendwie geschafft, den Griff beim Festhalten abzumontieren. In anderen Worten könnte man schon 'abgerissen' sagen, aber er hat sie eben nicht kaputt gemacht.

Ich laufe auf den Balkon, da sich der von Namjoon gesuchte Werkzeugkasten dort befindet und nehme mir ein paar Schraubendreher. Zurück an NamJins Tür habe ich den Griff nach ein paar Handgriffen wieder an der Tür befestigt und die Tür 'repariert'. Erleichtert atmet Namjoon aus und umarmt mich. Bevor ich mich deshalb beschweren kann, hat er sich schon von mir entfernt, da es an der Tür klingelt. Während ich das Werkzeug wegbringe, öffnet der Ungeschickte die Tür.

"Jimins Eltern bringen noch ein paar Sachen vorbei." erklärt Namjoon, als ich wieder im Wohnzimmer bin.

Ich nicke und als Mr. Park und Mrs. Park die Treppen hochgelaufen kommen, lächel ich sie an. Ich helfe ihnen, die paar Sachen im Wohnzimmer abzustellen und gehe mit Mr. Park ebenfalls nochmal runter um ein paar Klamotten von Jimin zu holen. Als wir alle oben im Wohnzimmer sitzen, mache ich den Gästen einen Kaffee und setzte mich auf einen Stuhl, den ich dazuhole.

Text me my friend *YoonMin*Where stories live. Discover now