Text me my friend *YoonMin*

#141 [Jungkook]

Mit schnell schlagendem Herz sitze ich auf einem der vordersten Sitze. Ich muss, bevor ich meinen Auftritt habe, noch eine Rede halten und jetzt, da es fast soweit ist, habe ich plötzlich auch vor der Rede Angst. Ich stecke mir meine schwarzen Kopfhörer nochmal in die Ohren und höre mir die Aufnahme des Anrufs mit Jimin an. Einfach nur seine Stimme zu hören, beruhigt mich merkwürdigerweise bereits, aber ich springe trotzdem bis zu seinem Gesang vor und schließe meine Augen.

"Wie der kleine Staub, der kleine Staub
schwebend in der Luft."

Ich seufze und lasse mich in den Sitz sinken.

Seine Stimme ist so beruhigend.. Und was ist das überhaupt für ein Lied, das er da singt? Ich möchte es wissen.. Ich möchte mehr davon hören.

Nachdem ich sein kleines Stück gehört habe, bin ich einigermaßen entspannt und werde auch sogleich auf die Bühne gerufen. Ich werde wieder nervös, doch ich spiele seine Stimme in meinem Kopf wieder und wieder ab, sodass ich ruhig bleibe. Auf der Bühne lege ich dann das kleine Heft auf das Podest und schlage die erste Seite meiner Rede auf.

"Liebe Eltern und Verwandte, Liebe Lehrer und Lehrerinnen, Liebe Schüler und Schülerinnen." beginne ich meine Rede.

"Mein Namen ist Jeon Jungkook und ich als gewählter Vertreter der Schüler und als Vertreter meiner eigenen Klasse empfinde es als Ehre, diese Rede vorbereitet haben zu dürfen und sie jetzt vortragen zu dürfen.
Wir alle werden nach dieser Veranstaltung das dritte Mittelschuljahr absolviert haben und damit den Weg in die Oberschule antreten. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als Erstklässler hoch zu den fleißigen Drittklässlern geschaut habe. Ich habe gute Beispiele und schlechte Beispiele gesehen, aber mithilfe der Lehrer und meiner Eltern war ich in der Lage, zwischen diesen zu unterscheiden und den richtigen Weg anzutreten. Ich habe zu den guten Beispielen hinaufgeschaut und war glücklich, dass diese existiert haben. Dass sie mir gezeigt haben, wie ich laufen muss.
Jetzt stehe ich hier, habe vermutlich ein gutes Zeugnis und werde in die Oberschule gehen, aber ich denke, jeder unserer Schüler hat seine eigenen, besonderen Erfahrungen gemacht und hat es jetzt genauso wie ich hier her geschafft.
Als Schüler möchte ich meinen Dank' aussprechen, der all unseren Lehrern gilt, denn Sie alle haben uns großgezogen und erzogen. Sie haben uns ebenfalls Dinge des Lebens gelehrt, die unsere Eltern uns nicht beibringen konnten, da diese arbeiten waren und nicht zuletzt haben Sie uns unseren Lernstoff beigebracht. Als Schüler, als Sohn und als Mensch bin ich ihnen daher dafür Dankbar und genauso ist es jeder andere Abschlusskandidat hier. Wir werden Ihre Lehren auch mit in die Oberschule und zuletzt die Universität nehmen und vielleicht sehen Sie einige von uns wieder und sind stolz darauf, was aus uns geworden ist.
Desweiteren möchte ich mich bei den Eltern bedanken, die hier anwesend sind, da Sie auf Ihr Kind geachtet haben, es liebevoll versorgt und erzogen haben und nun hier sitzen, um zu sehen, wie Ihr Kind die Mittelschule abschließt.
Zu guter letzt geht mein Dank' an meine Mitschüler, die mit mir Spaß gehabt haben, die mit mir gearbeitet haben und die mich auch mal mit Essen oder Hausaufgaben versorgt haben. Mit denen ich zusammen gelernt habe und mit denen ich in den Pausen zusammen Blödsinn gemacht habe. Meine Worte kommen ebenfalls tief aus den Herzen eines jeden von euch und wird sowohl an euch gerichtet, als auch von euch gesprochen.
Es waren schöne, tolle drei Jahre und ich wünsche allen das beste für die Zukunft. Vielen Dank' für eure Aufmerksamkeit."

Nachdem ich meine Rede beendet habe, höre ich tosenden Applaus und setze mich hin. Ich bin noch immer aufgeregt, spüre mein stark schlagendes Herz, aber es hat sich nun etwas gelegt. Während mein Schulleiter und ein paar Lehrer auch noch ein paar Worte an die Menge richten, verschwindet meine Nervosität dann komplett. Doch als ich erneut aufgerufen werde, setzt mein Herz einen Schlag aus.

"Als nächstes kommt Jeon Jungkook mit einer kleinen Musikeinlage."

Mein Herz rutscht mir in die Hose und ich betrete mit wackligen Beinen die Bühne. Ich laufe zum Mikrofon und stelle mich davor. Dann schaue ich mich einmal um und atme durch.