34. Eine Idee

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P.O.V Lance

Es waren bereits zwei Wochen vergangen, seitdem ich bemerkt, dass ich mich in Melissa verliebt hatte. Doch noch immer wusste ich nicht, wie ich ihr meine Gefühle zeigen sollte. Ich wollte definitiv nicht wie so ein Weichei rüberkommen. Außerdem wusste ich nichtmal, wie Melissa darauf reagieren würde. Würde sie diese erwidern oder mich dann kalt liegen lassen?
Ihre dunklen Haare wehten leicht im Wind, während sie meiner Schwester zuhörte. Wahrscheinlich plante Prudence schon wieder irgendwas. Durch die kälteren Temperaturen fiel es nicht mehr wirklich auf, dass Melissa immer nur lange Kleidung trug. Heute hatte sie einen langärmlichen dünnen Pullover an und eine enganliegende Jeans. Als mein Blick wieder zu ihrem Gesicht wanderte, sah sie mich bereits an. Ich lächelte ihr zu, was sie schwach erwiderte. Und auch wenn es nur ganz leicht war, erwärmte es mein Herz.

"Kommst du nun am Donnerstag mit?", fragte Alex und schnipste genervt vor meinem Gesicht herum. Ich sah etwas überrascht zu ihm. Gerade noch war ich vollkommen auf Melissa fokussiert gewesen und jetzt riss er mich damit komplett aus meinen Gedanken.

"Wohin?", hackte ich verwundert nach. Anscheinend hatte ich nichts von dem Gespräch vor mir mitbekommen. Alex verdrehte genervt die Augen bevor er mir antwortete.

"Zum Spiel natürlich du Idiot. Die Seahawks haben ein Heimspiel.", antwortete er und verschränkte die Arme vor der Brust. Stimmt ja das hatte ich völlig vergessen.

"Klar. Wer kommt noch mit?", fragte ich weiter. Ich hoffte inständig, dass Prudence und somit auch Melissa mitkämen. Oh man mich hats echt erwischt...

"Enzo, Sam, Mailo und ich.", sagte Alex wobei seine Stimme noch genervter klang. "Das hab ich doch jetzt schon drei Mal gesagt.", fuhr er fort, was somit seinen Unterton erklärte.

"Mh ok.", sagte ich etwas enttäuscht. Doch wenn ich ehrlich war, wusste ich es sowieso, dass sie nicht mitkam. Denn dafür müsste Prudence mit, welche sich überhaupt nicht für Football interessierte. Nur wenn Mailo selbst spielte, dann war es auf einmal der interessanteste Sport auf Erden.

"Kommst du heute wieder mit zu uns?", fragte plötzlich ein schüchternes Mädchen der Nerds, welches hinter Melissa aufgetaucht war. Dabei standen noch zwei andere. Einer davon war Linus. Eigentlich dachte ich ja ich wäre ihn nach dem angeblich schrecklichen Date zwischen den Beiden losgeworden, aber womöglich irrte ich mich.

"Ja klar.", sagte Melissa und schnappte sich ihre Tasche. Sie schulterte diese und war schon im gehen, als sie sich nochmal umdrehte. "Bis morgen.", sagte sie und winkte uns noch kurz zu. Als letztes blieben ihre Augen an mir hängen und wieder breitete sich ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Mein Herz schlug höher und meine Handflächen begannen leicht zu schwitzen. Verdammt, was machte das nur mit mir?

Doch ganz plötzlich hatte ich eine Idee wie ich Melissa zeigen konnte, dass ich in sie verknallt war. Oder besser gesagt, wie ich ihr zeigen konnte, dass ich Interesse hab. Wir wollen es ja nicht gleich übertreiben. Diese Idee war eigentlich total schlicht und einfach, aber schien mir genau richtig. Ich konnte nur hoffen, dass sie darauf ansprang.

P.O.V Melissa

Nachdem ich heute eine wichtige Klausur geschrieben hatte und ich noch dazu nach der Schule zwei Stunden in der Foto-AG hocken musste, war ich dementsprechend K.O. als ich Zuhause ankam. Das Einzige was ich heute noch tun wollte war mich in mein Bett zu legen und mich auszuruhen.

"Melimäuschen warte mal kurz. Du hast Post bekommen.", sagte meine Mutter, bevor ich die Treppe hinaufging. Sie erschien aus dem Wohnzimmer und hielt mir einen Briefumschlag mit meinem Namen drauf hin.

"Von wem ist der?", fragte ich und musterte den Brief. Name und Adresse waren per Hand drauf geschrieben. Noch dazu stand kein Absender darauf.

"Weiß ich nicht.", sagte meine Mum, kurz bevor ihr Telefon klingelte. Während mein Vater sehr viel Zeit in der neuen Klinik verbrachte, hatte meine Mutter quasi das Telefon übernommen. Sprich, sie regelte die ganzen wichtigen Sachen der Klinik für meinen Dad. Mich störte es aber nicht, so konnte ich mich wenigstens ungestört in meinem Zimmer ausruhen.

Also lief ich mit dem Brief in mein Zimmer und legte ihn erstmal auf meinen Schreibtisch, bevor ich mich auf mein Bett schmiss. Mein Kopf hatte ich in das Kissen vergraben und schloss kurz meine Augen. Eine gewisse Neugier stieg in mir auf, was wohl in dem Brief stand. Ich öffnete meine Augen wieder und sah zu meinem Schreibtisch. Es wären ungefähr drei Schritte bis dahin. Ganze drei Schritte. Noch dazu müsste ich erstmal aus meinem gemütlichen Bett aufstehen. Ach komm schon!, sagte eine innere Stimme und ließ mich dann doch aufstehen. Mühsam richtete ich mich auf, lief besagte drei Schritte und machte den Briefumschlag auf. Der Brief darin war ebenfalls Handbeschrieben, doch als ich ihn las, machte mein Herz einen kleinen Hüpfer.

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Hätte das Mädchen mit dem süßesten und hübschesten Lächeln auf dieser Erde Lust mit mir auf ein Date zu gehen?

Ja             Nein           Vielleicht
(Ich verspreche auch dich in kein Restaurant mit Meeresfrüchten auszuführen.)

Lance
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Ich las nochmals über den Brief nur um sicher zu gehen, dass ich mir das nicht eingebildet habe. Wie von selbst richtete sich mein Blick auf, zu dem Fenster von Lance. Auch wenn dieser nicht da zu sein schien, musste ich so stark grinsen, dass mir nach kurzer Zeit die Mundwinkel wehtaten. Er hatte mich auf ein Date eingeladen. Doch anders als bei Linus freute ich mich richtig draus.

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