56. Männerschweiß ist erotisch

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P.O.V Melissa

Mit einem dicken Schal, Handschuhen und Kopfhörern ausgestattet saß ich mit meiner Kamera am Spielfeldrand. Gerade lief eines meiner Lieblingslieder, welches mal zur Abwechslung nicht von Coldplay war. Es war das Intro von The xx. Ich wusste nicht warum, doch irgendwie verband ich dieses Lied immer mit Freiheit, egal wie oft ich es hörte. Auch ohne Text erinnerte es mich immer an meine ‚sorglosen Zeiten', als ich noch nicht mit bestimmten Problemen zu kämpfen hatte.

Als das Lied vorbei war stand ich auf und lief zu einer anderen Stelle am Rande des Feldes, denn schließlich musste ich ja alle Spieler irgendwann mal vor die Linse bekommen. Hier hätte ich mich aber noch länger aufhalten können, denn es war die Stelle, an welcher auch Lance trainierte. Es sah wirklich ziemlich cool aus wie er die Bälle immer so aus der Luft fing und dann damit abgesprochene Routen ablief. Zwar machten die Jungs hier Sport, doch es wunderte mich, dass ihnen nicht kalt wurde. Ich saß nämlich mit dicker Winterjacke da und fror trotzdem noch.

Zum Glück schien der Coach bei diesen eisigen Temperaturen selbst nicht unbedingt viel Lust auf dieses Training zu haben, denn er machte schon eher Schluss. Es waren genügend Bilder für die Zeitung auf meiner Kamera, also würde es wahrscheinlich auch meinem AG-Leiter nichts ausmachen. Völlig unerwartet legte sich ein starker Arm um mich, während mir Schweißgeruch in die Nase stieg.

„Du stinkst.", sagte ich ganz ehrlich, aber trotzdem lächelnd zu Lance und wich seinen Lippen aus. In letzter Zeit küsste er mich wirklich oft, doch hier setzte ich jetzt eine Grenze.

„Ach komm... Männerschweiß ist doch erotisch.", sagte er lachend, während er Gott sei Dank seinen schweißigen Arm von mir nahm.

„Idiot.", hauchte ich lächelnd und schlug ihm leicht auf den Oberarm. Ich hasste den Geruch von Schweiß. Egal ob es Lance oder meine Oma nach dem Walken war, ich fand es immer unangenehm.

„Dann geh ich jetzt schnell duschen, fahr dich nach Hause und du schuldest mir einen Kuss.", sagte Lance, wobei er bereits die Umkleiden ansteuerte.

Ich hätte vor zwei Monaten wirklich noch nicht mal annähernd gedacht, dass ich mich wieder verlieben würde. Und dann auch noch in meinen gut aussehenden Nachbar. Vielleicht sollte ich ihn mal meinen Eltern vorstellen... Mein Vater wird ihn hassen. Vor allem nachdem was vorher geschehen ist.

„Riech ich jetzt besser Madam?", fragte Lance grinsend und wedelte mir etwas Luft von sich zu. Und ja, er roch sogar verdammt gut. Es war sein Parfüm, welches er nach der schnellen Dusche wohl neu aufgetragen hatte.

„Ja.", sagte ich und atmete unauffällig etwas tiefer ein. Lance grinste mal wieder von einem Ohr zum Anderen und rückte den Gurt seiner großen Sporttasche dabei zurecht. „Können wir?", fragte ich und deutete zu seinem Auto. Schließlich standen wir nur herum und ich freute mich eigentlich schon auf mein warmes Bett zu Hause.

„Nah, hast du nicht noch etwas vergessen?", fragte Lance, während sich sein Grinsen in ein sanftes Lächeln umwandelte. Ich ging auf Zehenspitzen und legte meine Lippen kurz auf seine. Dabei konnte ich förmlich spüren wie Lance den Kuss vertiefen wollte, doch ich kam ihm zuvor.

„Mehr gibst, wenn du mich sicher nachHause gebracht hast.", sagte ich und spielte kurz an seinen Nackenhaaren. Etwas überrascht, das diesmal ich eine Bedingung stellte, sah er mich an.

„Dann komm.", sagte Lance, nachdem er mich noch ein Wenig perplex angesehen hatte. Manchmal wünschte ich, ich könnte seine Gedanken lesen. Oder vielleicht ist es auch besser so, dass ich es nicht konnte.

P.O.V Lance

Nachdem ich noch einen ausgiebigen Abschiedskuss von Melissa abgesahnt hatte, lief ich zufrieden in mein Zimmer. Es war schon fast krankhaft, wie verrückt ich nach ihre Küssen war. Ihre Lippen versetzten mich immer und immer wieder in einen gewissen Rausch, sodass es mir schwer fiel, mich überhaupt von ihr zu lösen.

„Wie ich sehe haben du und Melissa es endlich mal auf die Reihe bekommen was?", fragte Prudence grinsend und beobachtete mich über die Sofalehne. Ich hingegen erschrak mich fast zu Tode. „Hab mir schon so etwas in der Art gedacht, da ich von dir nichtmehr auf dem Laufenden gehalten wurde."

„Ab jetzt brauche ich deine Hilfe scheinbar nichtmehr.", sagte ich und verschränkte leicht stolz meine Arme vor der Brust. Prudence schüttelte sich amüsiert den Kopf, ehe sie wieder ernster wurde.

„Melissa ist ein wirklich gutes Mädchen. Versau es bei ihr nicht.", sagte sie in einem drohendem Tonfall. Ihr Gesicht zeigte keine Spur von Belustigung, als sie den nächsten Satz aussprach. „Und falls du sie in irgendeiner Weise verletzt, sorge ich eigenhändig dafür, dass du es bereust.", da konnte Prudence sich sicher sein. Ich hatte nichtmal annähernd vor Melissa zu verletzten.

Hier mal ein großes Danke an alle aktiven Leser. Mich freut es immer riiiiiieeeeesig, wenn ihr Kommentare da lasst. Es ist für mich immer wie ein Kompliment, wenn ihr mit Melissa oder Lance mitfiebert, ihnen Tipps gebt oder einfach nur die Handlungen von besagten Personen süß findet.❤️❤️❤️
LG

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