83. Ausflug mit Melissa's Vater

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P.O.V Lance

„Hier deine Karte.", sagte Melissa's Vater und drückte sie mir in die Hand. Wir standen vor dem Eingang des Stadions. Kaum zu glauben, dass ich das wirklich tat. Ich hatte meinen Kumpels und Brüdern abgesagt, um mit ihrem Vater zu diesem Spiel zu gehen. Nur um ein besseres Verhältnis mit ihm aufzubauen. Doch bis jetzt hatten wir nicht sehr viel miteinander geredet.

„Danke.", sagte ich schlicht an ihn gewandt, ehe wir relativ schnell durch die Kontrollen kamen. Wir holten uns noch schnell etwas zum Trinken, ehe wir uns auf unsere Plätze setzten. Sie waren den meiner Brüder ziemlich ähnlich, nur auf der gegenüberliegenden Seite.

„Also...", begann James unsicher und trommelte leicht mit seinen Fingern auf seinen Oberschenkeln. Scheinbar wusste er selbst nicht, über was wir reden sollten, denn es trat eine lange Pause ein. „Über was könnte man sich den unterhalten?", fragte er überfordert und drehte sich leicht in meine Richtung.

„Keine Ahnung.", sagte ich nicht minder verzweifelt. Schließlich habe ich mich noch nie mit dem Vater von irgendjemandem meiner Freunde getroffen. Warum sollte es also mit dem Vater meiner Freundin anders sein.

„Dann bin ich wenigstens nicht der Einzige, dem es so geht.", sagte Melissa's Dad und begann leicht zu lachen. Auch ich musste lächeln. Im Moment schien er lang nicht so streng wie bei dem Essen oder als ich mal nach Melissa gefragt hatte. Wenn ich ganz ehrlich war, erinnerte sein Lachen mich an jemanden.

„Ich überlege schon die ganze Zeit, was ich sagen soll.", gab ich nun auch mit dem Anflug eines Lachens zu, worauf James wieder mit einstimmte. Und tatsächlich... sein Lachen hatte Ähnlichkeit mit dem von Melissa. Zwar lachte ihr Vater tiefer und viel lauter als Melissa, doch der Rhythmus war ziemlich ähnlich. „Warum sind Sie plötzlich so... herzlich zu mir?", fragte ich unsicher. Wie schon erwähnt war Melissa's Vater sonst immer ganz anders zu mir gewesen.

„Ach ich wollte dich nur ein wenig testen und du scheinst ja ein ganz netter Bursche zu sein.", sagte er mit einem offenen Lächeln und klopfte mir leicht auf die Schulter. Ich verstand nicht wirklich, wie er mich mit seiner strengen Art testen wollte, doch ich nahm es einfach mal so hin. „Wenn du willst, kann ich dir einiges über Melissa erzählen, wenn du das willst. Denn du wirst bestimmt schon gemerkt haben, dass sie nicht ganz einfach ist.", sagte James locker, worauf ich nur zaghaft nickte. Klar war es nicht immer einfach mit Melissa, aber vielleicht war es ein Ding, was ich irgendwie auch mochte. Sie gab mir das Gefühl gebraucht zu werden wenn es ihr schlecht ging oder im Allgemeinen blieb mein Leben dadurch abwechslungsreich.

„Dann schießen sie mal los.", sagte ich lächelnd und machte es mir in meinem Sitz bequemer. Dieses Footballspiel könnte vielleicht doch ganz lustig werden. Klar hatte ich nicht meine verrückten Brüder um mich herum, aber das könnte auch ganz witzig werden.

„Ok... was könntest du noch nicht wissen?", begann er zu grübeln. „Das sie manchmal eine kleine Klette ist oder krasse Stimmungsumbrüche hat, dürftest du ja wohl schon mitbekommen haben.", stellte Melissa's Vater klar.

„Oh ja, sie ist wirklich eine kleine Klette. Wir haben mal eine Viertelstunde gebraucht um uns zu verabschieden, da sie mich einfach nicht gehen lassen wollte.", erzählte ich, wobei sich meine Mundwinkel nach oben bogen. Allein die Erinnerung wie Melissa ihre Arme fest um mich geschlungen hatte, damit ich nicht ging reichte aus, um mein Bauch zum Kribbeln zu bringen.

„Ja das klingt eindeutig nach Melissa.", sagte ihr Vater belustigt und schien noch immer zu überlegen. Ich kannte Melissa nun ja auch schon relativ lang, sodass es schwer sein musste etwas zu finden, was ich von ihr noch nicht kannte. „Ah, ich hab noch was.", kam es plötzlich von ihm, während seine Augen sich weiteten.

P.O.V Melissa

„Ich glaube, dein Dad findet mich klasse.", sagte Lance, als er nach dem Spiel in mein Zimmer kam. Er strahlte von einem Ohr zum Anderen, als er sich gerade neben mich auf mein Bett legen wollte.

„Dieses Seahawks-Trikot stinkt nach Rauch.", sagte ich und hielt ihn mit einer Hand auf. Meine Bettwäsche war frisch gewaschen und sollte nicht nach Rauch und Schweiß riechen. Also zog Lance dieses Trikot einfach aus und legte sich nun oberkörperfrei zu mir.

„Das ist doch bloß eine Ausrede, damit du meinen Oberkörper zu sehen bekommst was?", raunte er mich an, ehe er sich einfach ohne Vorwarnung über mich lehnte und meine Lippen beschlagnahmte. Diese schmeckten etwas nach Cola und etwas undefinierbarem. Seine Zunge glitt kurz in meinen Mund und berührte meine. Meine Beine schienen langsam zu Pudding zu werden, während mein Bauch wie wild kribbelte.

„Wofür war denn der?", fragte ich halb atemlos, als Lance sich wieder langsam von mir löste. Seine Haare waren total verstrubbelt, weil ich ihm während des Kusses unbewusst durch die Haare gewuschelt war.

„Einfach so.", sagte Lance leise, während er glücklich über meine Wange fuhr. „Aber hast du mich vorhin verstanden? Dein Dad findet mich doch nicht so schlimm wie ich es gedacht hatte.", sagte er stolz und richtete sich nun wieder auf. Sofort vermisste ich seinen warmen Körper auf meinem.

„Das ist super.", sagte ich milde überrascht. Schließlich wusste ich es schon vorher, doch Lance nicht. Für ihn war es scheinbar wirklich wichtig gewesen, dass mein Vater ihn mag.

Hallöchen erstmal👋🏻

Ja ich melde mich mal wieder mit einem Kapitel. In nächster Zeit werden womöglich nicht sehr viele von mir kommen, da ich momentan sowohl geistig als auch körperlich ein wenig am struggeln bin.

Ich hoffe ihr versteht das und seid mir da nicht böse😰
LG

Strange Neighbour Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt