73. „Haben wir euch gestört?"

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P.O.V Lance

Während sich unsere Lippen langsam trennten, öffneten sich meine Augen. Ich sah direkt in ihre, welche nur so funkelten. Genau das war auch so eine Sache, welche mich süchtig machte. Zum Einen ihr Lächeln, dann ihre Lippen und zuletzt dieses Glitzern der Augen.

„Ich dachte vorhin schon, ich müsste meinen Geburtstag allein verbringen.", sagte Melissa und und fuhr mit ihrem Daumen über eine kleine Narbe an meinem Kinn. Ihre Augen folgten dem Finger, während ich sie dabei beobachtete. Ich konnte einfach nicht genug von ihren Gesicht kriegen.

„Aber jetzt bin ich ja da.", sagte ich triumphierend, wobei ich eine meiner Hände vorsichtig auf Melissa's Po legte. Sie schien es nichtmal annähernd zu stören, denn sie zeigte keine Reaktion darauf. Eher schien sie in Gedanken zu schwelgen.

„Ja.", sagte Melissa und lächelte verträumt, als sie immer noch auf meine kleine Narbe sah. „Jetzt bist du da.", hauchte sie und nun konnte ich mir nicht ganz sicher sein, ob es noch auf genau den selben Kontext bezogen war. Melissa war noch immer über mich gebeugt, als etwas kühles mein Hals berührte. Erst nach einem Blick fiel mir auf was es war. Es war der kleine Herzanhänger gewesen. Sie trug diese Kette eigentlich immer, seitdem ich sie ihr geschenkt hatte.

„Ich liebe dich.", sagte ich und strich ihr dabei durch die Haare. Immer wenn ich das zu ihr sagte, schlug mir mein Herz bis in den Hals. Egal wie oft ich es bereits sagte, immer wieder reagierte ich so.

„Ich liebe dich auch.", erwiderte Melissa und kuschelte sich wieder an mich. Der Geruch von ihrem dezenten Parfüm stieg mir in die Nase und löste somit bei mir ein Gefühl von Geborgenheit aus.

„Weißt du, was wir jetzt machen könnten?", hauchte ich an ihr Ohr und küsste kurz darauf die Stelle darunter. Melissa schüttelte kaum sichtbar den Kopf, bevor sie ihr Gesicht zu mir drehte. „Wir könnten...", begann ich, wurde aber durch die Haustürklingel unterbrochen. Aber nicht durch ein normales Klingeln, nein, es wurde Sturmgeklingelt.

„Ich mach schnell auf.", sagte Melissa schweren Herzens, ehe sie sich leichtfüßig zur Tür begab. Sofort vermisste ich ihren Körper auf meinem. Ich platzierte meinen Kopf auf der Sofalehne und schloss einfach kurz meine Augen.

„Meine Güte, wir haben uns echt Sorgen um dich gemacht.", sagte die Stimme meiner Schwester, weshalb ich verwirrt die Augen öffnete. Sie stand am Türrahmen und sah mich leicht schockiert an. „Wir hatten keine Ahnung wo du bist und wollten sogar schon fast einen Suchtrupp losschicken. Ans Handy gegangen bist du ja auch nicht.", warf Prudence mir vor. Auch Alex und Enzo erschienen im Türrahmen, weshalb ich mich langsam aufsetzte. Warum mussten die den in so einem Moment stören.

„Sorry Leute.", sagte ich bloß, da ich ihren Aufstand nicht nachvollziehen konnte. Außerdem sehnte ich mich nach Melissa's Körper. Dieser aber stand gerade am anderen Ende des Raumes.

„Alter das war echt nicht cool mann.", sagte Enzo und schüttelte enttäuscht seinen Kopf. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt, während Alex seine Hände tief in seinen Hosentaschen vergraben hatte. „Sag mir wenigstens, dass wir euch gerade bei etwas sehr ‚erwachsenem' gestört haben.", fügte er noch augenbrauenwackelnd hinzu.

„Was meinst du damit?", fragte Melissa unwissend, welche scheinbar Enzo's Anspielung nicht verstanden hatte. Selbst Prudence blickte sie bei dieser Frage merkwürdig an. Das hatte doch jeder verstanden.

„Er meint damit, dass wir euch hoffentlich beim Sex unterbrochen haben.", klärte sie Melissa auf, von welcher sich nun die Augen weiteten. Hitze stieg ihr ins Gesicht und somit machte ihre Gesichtsfarbe einer Tomate Konkurrenz.

„Pff, was? Wir? Was denkt ihr denn?!", sagte Melissa belustigt und mit einer abwinkenden Handbewegung. Es war klar, dass diese Belustigung gespielt war, doch es verletzte mich irgendwie. Denn vorhin hatte ich wirklich gedacht, dass wir heute mal miteinander schlafen würden. Seit dem Essen herrschte eine gewisse Spannung zwischen uns.

„Wäre das denn so abwegig?", fragte ich leicht gekränkt und blickte zu Melissa. Sonst rannten mir die Mädels nur so nach, um mit mir schlafen zu können. Melissa war da aber anders. Allein an ihrem Blick erkannte ich Reue und noch etwas undefinierbares.

„Vielleicht sollten wir uns wieder verpissen.", flüsterte Enzo zu meinen anderen Geschwistern, ehe sie sich wirklich wieder verzogen. Das rechnete ich ihnen hoch an. Sie wussten, wann sie sich aus etwas heraushalten sollten.

„Du verstehst das nicht.", sagte Melissa frustriert, nachdem wir uns nur wortlos angesehen hatten. Sie machte auf dem Absatz kehrt, worauf ich ihr folgte.

„Dann erklär es mir.", versuchte ich es, während ich versuchte sie aufzuholen. Zwar war sie relativ schnell, doch ich konnte gerade noch so in ihr Zimmer hereinschlüpfen, bevor sie die Tür geschlossen hatte. Erwartungsvoll sah ich auf sie herab.

„Wie schon gesagt: Du könntest es nicht nachvollziehen.", sagte sie und senkte dabei den Blick ab. Sofort bildete sich ein Gefühl in meinem Magen, dass ich vielleicht etwas falsch an die Sache heran gegangen bin.

„Weißt du eigentlich, wie verrückt ich nach dir bin? Nach deinen Lippen zum Beispiel? Oder deinem Geruch?", fragte ich sie mit einem etwas freundlicherem Ton als zuvor. Natürlich wusste sie es nicht, doch ich wollte es ihr einfach mal sagen. „Und schon seit unserem ersten Treffen, hast du mich irgendwie magisch angezogen. Ich konnte mit keiner Frau mehr schlafen, weil ich immer an dich denken musste. Du hast allen Platz in meinem Gehirn eingenommen und somit kommen halt auch mal bestimmte Gedanken. Ich glaube, es wäre so unglaublich dir so nah zu sein und um ehrlich zu sein, hab ich mir auch schon öfter ausgemalt, wie es sein würde. Da tut es einfach weh, so eine Antwort zu hören wie: Pff, was? Wir? Was denkt ihr denn?!", sagte ich und schien Melissa damit kurzzeitig sprachlos zu machen. Eigentlich wollte ich das Meiste garnicht sagen, doch es kam einfach so heraus.

„Also... Wow...", begann Melissa zu stammeln und schien ihre Sätze vom Boden ablesen zu wollen. Ich hatte sie scheinbar mit meinen komischen Gedanken verstört. Plötzlich bewegte sie ihren zu mir nach oben und sah lächelnd an die Wand hinter mir. „Ach komm her du Idiot.", sagte sie und legte ihre Hände in meinen Nacken, nur um kurz darauf unsere Lippen miteinander zu versiegeln. Adrenalin pumpte durch meine Adern, als sie den Kuss vertiefte und ich mir diesmal ganz sicher war, dass es nicht nur bei Küssen blieb.

Ich glaube in diesem Buch lasse ich den beiden ihre Privatsphäre und gebe keine Details über die Nacht preis😉

Oder wollt ihr mehr erfahren? Wenn ja kann ich auch im nächsten Kapitel noch etwas ins Detail gehen und welche Sicht wollt ihr dann haben? Lance oder Melissa?

Strange Neighbour Where stories live. Discover now