55. Zappeln lassen

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P.O.V Melissa

Seine Lippen waren weicher als sie aussahen und noch dazu fühlten sie sich viel besser an als gedacht. Ich zog Lance noch etwas tiefer zu mir herab. Eine kleine elektrisierende Welle pulsierte durch meinen Körper, während er seine Hände sanft um meine Wangen legte. Zum Glück stützte er sich mit den Ellenbogen ab, sonst würde ich wahrscheinlich zerquetscht werden. Ganz langsam trennten sich unsere Lippen wieder voneinander, aber ich konnte förmlich spüren, wie schwer es Lance viel dies zu tun. Ich ließ meine Augen geschlossen, bis ich seine Lippen auf meiner Stirn fühlte. Er ließ sie sehr lang dort ruhen, wobei ich seinen warmen Atem auf meinem Scheitel spürte.

„Ich wünschte, ich könnte ewig so weiter machen.", sagte Lance und lächelte mich an, als ich meine Augen wieder öffnete. Ich brauchte es garnicht zu erwidern, da meine Mundwinkel schon oben waren.

„Vielleicht kannst du es nicht durchgängig machen, aber sooft und wann du willst.", hauchte ich, während ich seine wunderschönen blauen Augen betrachtete. Sie wirkten wirklich so klar wie reines Meereswasser.

„Ach ja? Wann immer ich will?", flüsterte Lance sanft, doch sein Grinsen verriet, dass er schon jetzt einen Plan hatte. Ich nickte zögerlich, irgendwie ängstlich vor wieder eine Kitzelattacke.

„Ja.", sagte ich noch zu meinem Nicken dazu, da Lance nichts machte. Er und ich waren ja jetzt offiziell zusammen und hatten uns schon geküsst, sogar mehrfach. Warum also sollte er mich nicht wieder küssen dürfen?

„Das heißt du hast nichts dagegen, wenn ich dich jetzt gleich wieder küsse?", hauchte er und kam meinem Gesicht wieder näher. Schon jetzt spürte ich seinen Atem wieder auf meiner Haut.

„Nein hab ich nicht.", hauchte ich ebenso leise, während in meinem Körper etwas ähnliches wie ein Trommelwirbel begann. Es war diese knappe Zeit bevor sich unsere Lippen berühren würden, wo alles in einem verrückt spielte. Dein Herz schlägt immer schneller, deine Hände beginnen leicht zu zittern und man hat alle Sinne auf die anderen Personen gerichtet, während man nur darauf wartet endlich auch die anderen Lippen zu spüren. Genau das geschah gerade alles und der Trommelwirbel in meinem Körper wurde immer stärker, doch Lance wollte mich anscheinend nicht davon erlösen.

Lance drehte seinen Kopf ganz knapp vor der Berührung meiner Lippen weg. Er setzte sich ruckartig auf und sein Grinsen verriet mir, das alles schon davor geplant war.

„Och das kannst du doch nicht machen.", jammerte ich und setzte mich ebenfalls etwas auf. Mit meinen Händen stützte ich mich hinter meinem Rücken ab und zog einen Schmollmund, weshalb Lance auflachte.

„Jetzt weißt du mal wie es mir immer ergangen ist, wenn du dich abgewendet hast.", sagte er grinsend und schien gerade nichtmal annähernd den selben Drang zu besitzen. Ich rutschte auf seinem Bett weiter zu ihm vor und wollte gerade eine Hand an seine Wange legen, als er einfach grinsend aufstand.

P.O.V Lance

Melissa sah mich etwas verwundert an. Ich wusste dass es ihr vermutlich genauso ging wie mir damals, denn sie stand nun ebenfalls auf und stellte sich vor mich. Sie legte ihre zierlichen Hände auf meiner Brust ab und stellte sich auf Zehenspitzen. Wenn ich meinen Kopf ein kleines bisschen zu ihr heruntergebeugt hätte, hätten sich unsere Lippen berührt. Doch mein Plan ging weiterhin auf, indem ich meinen Kopf eher etwas nach oben hob. Weiterhin schmollend blickte sie zu mir hoch. Gerade wegen des Schmollmundes musste ich mich echt zusammen reißen nicht nachzugeben.

„Bitte Lance.", flehte Melissa, wobei sie ihre Hände in meinen Nacken legte und versuchte meinen Kopf so leicht nach unten zu drücken. Ich lachte erneut auf, während ich meine Arme um ihre Taille platzierte. „Bitte.", wiederholte sie sich und versuchte sogar etwas hochzuhüpfen. Irgendwie war es verdammt niedlich wie sie darum bettelte mich küssen zu können. Für mich war es unmöglich da standzuhalten, doch ich wollte sie noch etwas zappeln lassen. Und sie schien nicht aufgeben zu wollen, denn nun versuchte sie es wieder damit, meinen Kopf herunterzudrücken.

„Na gut.", gab ich gespielt schwermütig nach und hob sie hoch. Um ehrlich zu sein war sie leichter als ich es erwartet hätte. Melissa's Beine schlangen sich um meine Hüfte, als sie meinen Kopf zwischen ihren Händen festhielt und ich ihre Lippen spürte. Sie waren von der Knutscherei davor noch etwas geschwollen, doch mich störte es nicht. Wahrscheinlich war es bei mir genauso. Melissa presste sich noch etwas enger an mich, als wir den Kuss wieder vertieften. Mit meiner Zunge fuhr ich vorsichtig über ihre Unterlippe. Nach kurzem Zögern gewährte sie mir Einlass. Unsere Zungen begannen sofort miteinander zu spielen, was ein unbeschreibliches Gefühl in mir auslöste. Dieses Mädchen brachte mich wahrscheinlich noch um den Verstand. Alles an ihr schien zu mir zu passen, denn während sich unsere Lippen immer wieder im Einklang bewegten, passten auch unsere Zungen irgendwie zueinander.

Melissa hatte mir angeboten sowas jetzt immer und überall mit ihr machen zu dürfen und ganz genau dieses Angebot würde ich in Zukunft mit Freude ausleben.

In diesem Kapitel ziemlich viel geknutsche, doch irgendwie muss das bei den Beiden jetzt endlich mal sein. Ich hoffe es stört euch nicht.
LG

Strange Neighbour Where stories live. Discover now