78. Endlich wieder vereint

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P.O.V Lance

Es war wirklich schön Melissa nach dieser Woche wieder in den Armen halten zu können. Ihre Augen waren schon lange geschlossen. Kein Wunder, so sehr wie sie heute in der Schule geweint hatte. Wahrscheinlich waren ihre Augen noch immer verheult gewesen. Doch ich brauchte diese Geschichte. Endlich verstand ich ihr Handeln mehr. Zum Beispiel, warum sie die Nerds in Schutz nahm. Wahrscheinlich erinnerten diese sie an sich selbst.

„Danke.", flüsterte Melissa in die Stille hinein. Eigentlich dachte ich, sie würde schon schlafen. „Für wirklich alles was du bis jetzt für mich getan hast.", fügte sie noch hinzu, ehe sich eine ihrer vergleichsweisen kleinen Hände an meine Wange legten. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht und ich schmiegte meine Wange enger an ihre Hand.

„Ich würde es immer wieder machen.", erwiderte ich ebenso leise, während ich Melissa's Gesicht mitsamt geschlossenen Augen musterte. Meine eine Hand hatte sich bereits gedankenverloren auf ihrem Kopf platziert und spielte mit ihren dunklen langen Haaren. Ich weiß nicht warum, aber sie wirkte im Schlaf immer besonders niedlich. „Warum willst du eigentlich keine Pullover von mir?", fragte ich noch immer lächelnd, als ich ebenfalls ihren Pulli musterte.

„Warum sollte ich?", fragte Melissa und blickte, soweit ich es im Dunkeln erkennen konnte, zu mir. Das Weiße in ihren Augen schien beinahe in der Dunkelheit zu leuchten.

„Prudence zieht auch immer die Pullover von Mailo an. Warum ziehst du also nicht meine an? Sieht bestimmt noch viel süßer aus als an meiner Schwester.", erläuterte ich, während mein Lächeln noch breiter wurde als ich mir Melissa in meinen zu großen Pullis vorstellte. Einmal hatte sie ja schon einen von mir getragen.

„Wenn du mir nie einen gibst.", sagte Melissa gespielt beleidigt und sah danach ebenso desinteressiert in die Gegend meines Schlüsselbeines. Es war schon fast wie eine Art Aufforderung, welcher ich natürlich nachging.

Ich richtete mich vorsichtig auf, damit Melissa genug Zeit zum Reagieren hatte. In meinem Schrank kramte ich nach irgend einem extra großen Pullover, da Melissa ja nicht ganz so klein war wie Prudence. Um ehrlich zu sein, war Melissa fast einen Kopf größer als meine Schwester.

„Hier.", sagte ich und schmiss ihr besagtes Kleidungsstück zu. Sie fing es nicht und musste es deshalb erst wieder vom Boden aufheben. Da ich dachte, sie würde den Pullover einfach über ihren rüberziehen, legte ich mich bereits wieder in mein Bett und beobachtete Melissa sanft lächelnd. Kurz zögerte sie, ehe sie sich von mir wegdrehte und ihr Oberteil auszog. Total überrascht erhoben sich meine Augenbrauen. Ehe sie jedoch meinen Pullover anziehen konnte, erhaschte ich einen Blick ihrer Oberweite in der Spieglung meines Fensters. Ja, ihr habt mich wohl erwischt...

„Der ist wirklich gemütlich.", sagte Melissa, als sie sich wieder an mich kuschelte. Sie roch kurz an dem kleinen Kragen des Pullovers, ehe sie mir einen kurzen Kuss auf die Wange drückte. „Gute Nacht."

P.O.V Melissa

Warme Lippen holten mich aus meinem erholsamen Schlaf. Ich brauchte kurz un zu realisieren, dass es Lance war. Ohne meine Augen auch nur kurz zu öffnen erwiderte ich es. Meine linke Hand legte sich automatisch in seinen Nacken und meine Finger spielte mit den kurzen Haaren.

„Morgen.", grummelte Lance mit seiner verschlafenen Stimme, welche wie Musik in meinen Ohren klang. Meine Augen öffneten sich nun langsam und somit sah ich direkt in seine. Schon seitdem ich das erste Mal in diese Augen sah, war ich von ihnen angetan. Sie wirkten irgendwie ehrlich und warmherzig, auch wenn das für blaue Augen meist nicht zutraf.

„Morgen.", erwiderte ich dieses einfache Wort mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. Da Lance dazu scheinbar nichts mehr zu sagen hatte, beschloss ich unsere Lippen wieder mit einander zu versiegeln. Langsam bewegte ich meinen Kopf zu ihm, doch immer wenn ich kurz vor seinen Lippen war, zuckte er etwas zurück. Mein Verlangen nach seinen Lippen stieg dadurch immer mehr.

Bis Lance plötzlich eher nach vorn schnellte und unsere Lippen dadurch stärker zusammenkamen als ich es erwartet hätte. Da ich leicht kichern musste, legte Lance seine Hände an meine Wange und wartete, bis ich mich beruhigt hatte. Schließlich legte er ganz sanft seine Lippen auf meine und schmunzelte in diesen Kuss hinein. Ohne zu übertreiben, ich könnte ihn wirklich durchgehend küssen, wenn dies möglich wäre.

Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und intensiver. Seine Hände waren noch immer an meinen Wangen, ehe Lance sich bei diesem Kuss immer weiter nach vorn lehnte und seinen Körper mit seinen Händen abstützte. Mein Herz schlug immer schneller und ich hatte schon fast Angst gleich einen Herzinfarkt zu erleiden. Vor allem, als eine von Lance' Händen seinen Pullover circa bis zu meinen Rippen hochschob. Mit seiner einen Hand strich er ganz zärtlich darüber und schien jede Stelle meines Körpers vorsichtig erkunden zu wollen. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich es an seinem Rücken genauso tat. Während des Kusses müssen sich meine Hände wohl dahin verirrt haben.

Als der Luftmangel immer größer wurde, lösten sich Lance‚ Lippen von mir. Doch nur kurzzeitig, denn kurz darauf spürte ich sie an meinem Hals. Ganz langsam, schon fast genussvoll küsste er sich einen Weg Richtung Schlüsselbein. Neben dem Drang nach seinen Lippen, prägte sich nun auch ein anderer Drang aus.

Na, wollt ihr noch wissen wie es jetzt weitergeht?😏

Strange Neighbour Where stories live. Discover now