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„Wir sind da." damit holte mich der Mann aus meinen Gedanken und öffnete seine Türe. „Was wird das?" fragte ich und stieg ebenfalls aus. „Rue d'étoile 16. Bitteschön." fügte er noch hinzu und deutete auf das weiß gestrichene Haus vor uns. Als würde ich nicht selbst wissen, wo ich wohne...

„Mhm." war das Einzige, was ich über die Lippen brachte und wollte schon zur Tür gehen als mich der Mann zurückhielt. „Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder." rief er hoffnungsvoll. „Das wage ich zu bezweifeln. Schönen Tag noch." erwiderte ich, etwas harscher als ich wollte und schloss die Tür des Hauses auf. Ohne ein weiteres Wort ließ ich ihn zurück und verschloss die Tür hinter mir so leise ich konnte. Immerhin sollten meine Eltern unter keinen Umständen von dieser Nacht erfahren... Ich ließ meine Schuhe im Eingangsbereich zurück und schlich schnell die Treppen hinauf. Enttäuscht und frustriert ging ich in mein Zimmer und legte mich ins Bett. Meinen Abschiedsbrief , den ich vorhin auf mein Kopfkissen gelegt hatte, damit jeder ihn finden konnte, warf ich in den Mülleimer.

Da ich unglaublich aufgewühlt war, dauerte es Stunden bis ich eingeschlafen war, sodass ich morgens, als mich meine Mom um 10:00 aus den Federn scheuchte, völlig unruhig und unausgeruht ins Bad verschwand. Meine Haare, welche sich in der Nacht eher in einen Kabelsalat verwandelt hatten, richtete ich als erstes und wusch anschließend mein Gesicht. Unter meinen Augen hatten sich dunkle Ringe ihren Platz gesucht, die ich aber mit etwas Make Up vertuschte. Halbwegs frisch gemacht ging ich anschließend in mein Zimmer und zog mir meinen hellgrünen Jogginganzug an.

Von unten hallte die Stimme meiner Mom herauf. „Célina! Kommst du bitte runter?".
Seufzend ließ ich mein Zimmer zurück und stieg die Treppen hinunter, wo meine Mom mit Besteck hantierend in der Küche stand. Sie summte irgendein Lied mit, was gerade im Radio lief und schien unglaublich gut gelaunt.
Als sie mich bemerkte, hörte sie auf zu singen, aber ihre gute Laune blieb hängen. „Guten Morgen Mäuschen. Ich habe Frühstück gemacht." ich ließ meinen Blick zum voll gedeckten Tisch wandern. Bei dem Anblick drehte sich mein Magen fünfmal um. Ich hatte in dem ganzen Trubel von gestern Nacht völlig vergessen, dass diese Familienwochenenden herausfordernder sind, als man denkt. 

Wie ich es hasste und zugleich tat es mir leid, dass meine Eltern jedes Wochenende mit mir verbringen wollten. Ich würde nur wie jede Woche die Laune vermiesen da meine nicht annähernd so positiv gestimmt war, wie die meiner Mom.

Eine warme Hand auf meiner Schulter rüttelte mich aus meiner Erstarrung und lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich. „Guten Morgen, gut geschlafen?" begrüßte mich mein Vater lächelnd und ging anschließend zu meiner Mom um ihr im nächsten Moment einen Kuss auf die Wange zu geben. „Mhm." murmelte ich nur und setzte mich auf einen Stuhl. Ich hatte nicht im Geringsten vor, etwas zu essen, aber auf meinen staksigen Beinen zu stehen wurde mir etwas zu anstrengend.

„Wie schön, dass du mit uns isst." strahlte nun mein Vater und setzte sich mir gegenüber an den Tisch. Ich öffnete schon meinen Mund um etwas dagegen einzuwenden, da redete schon meine Mom weiter. „Ja, uns freut das sehr." sie reichte mir ein Messer und legte zwei andere an ihren und an den Platz meines Vater's. „Mom eigentlich..." fing ich an, da unterbrach mich mein Vater enttäuscht. „Nein Célina. Bleib doch einmal mit uns sitzen und iss etwas. Wenn du schon nur über's Wochenende da bist, wollen wir auch etwas Zeit mit dir verbringen." - „Dein Vater hat Recht. Außerdem ist es doch nicht gesund, was du machst..." Ich unterbrach meine Mom als ich schon ahnte, auf was sie hinaus wollte. „Mom! Bitte." damit war die Diskussion beendet und sie setzte sich schulternzuckend zu uns an den Tisch.

Wiederwillig und mit dem Wissen, dass mich meine Eltern beobachten, nahm ich mir eine Scheibe Brot auf meinen Teller, die ich mit Frischkäse und Käse belegte. Als ich dieses Essen begutachtete, kämpfte ich in mir, es in die Hand zu nehmen. Ich wusste, ich würde es bereuen...

Zögerlich biss ich ein bisschen ab und kaute so lange auf dem Stück herum, bis ich nur noch geschmacklosen Matsch schmeckte. Als ich  unauffällig zu meinen Eltern aufschaute, sah ich, wie sie sich einen skeptischen Blick zuwarfen...

„Ich bin satt..." verkündete ich eine unangenehme Weile später und erhob mich von meinem Platz. „Willst du nicht noch sitzen bleiben?" fragte meine Mom. In ihrem Blick war etwas Flehendes.

„Nein, ich gehe hoch. Ich muss ja noch meine Sachen zusammenpacken..." redete ich mich erfolgreich raus und verließ die Küche.

Nachdem ich meine Sachen in meinem Zimmer eingepackt habe, schleppte ich die Tasche nach unten. Ich öffnete die Tür zur Küche, wo meine Eltern sich gerade unterhielten und verabschiedete mich von ihnen. Wenig später schnappte ich mir die Tasche und verfrachtete sie zu meinem Auto. Ich öffnete gerade den Kofferraum als ich eine männliche Stimme hinter mir vernahm. Ich erkannte sie sofort. Eine Gänsehaut bildete sich deshalb auf meiner Haut.

„Ich glaube das war kein Zufall, dass ich dich gestern gefunden habe."

Melody of death | Charles Leclerc FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora