twenty-three ఌ

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Ayla hatte darauf bestanden, mich allein zu Charles gehen zu lassen. Sie wollte sich so lang nach einem Kaffee umschauen gehen. Darum stand ich allein und angespannt in der Lounge des Ferrarimotorhomes. Ich verknotete meine Finger ineinander und horchte meinem Herz was sehr schnell schlug. Dann hörte ich oben eine Tür, die sich öffnete und Sekunden später wieder ins Schloss fiel. Darauf folgte Gelächter und Stimmen, die sich näherten. Mein Blick flog zu den Treppen, wo ich zwei bekannte Gesichter entdeckte. Ich setzte mich in Bewegung und konnte mir nicht verkneifen zu lächeln. Ich ignorierte Sam und hörte auf mein Herz. Ich schlang meine Arme um Charles und atmete seinen Duft sofort tief in meine Lunge ein. Mich interessierte nicht, dass er etwas nach Schweiß roch, ich wollte ihn einfach nur bei mir haben.

„Du warst so gut!", murmelte ich gegen seine Schulter während ich fühlte, dass er mich fester an sich drücke. Das löste in mir ein unbeschreibliches Gefühl aus.

Ein Räuspern ließ und auseinanderfahren. Es war Sam der uns skeptisch begutachtete. „Seid ihr eigentlich zusammen?", fragte er und zog grinsend die Stirn in Falten. Charles und ich? Zusammen?

„Hey Sam, du könntest doch schon mal Ayla suchen gehen. Wir treffen uns dann an meinem Auto." , Charles winkte seinem Manager demonstrativ zu und machte ihn damit deutlich, dass er gehen sollte. Sam nickte und ich meinte ein Zwinkern in einem seiner Augen gesehen zu haben. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand nach draußen. Charles wand sich wieder mir zu. Er lächelte und für einen Moment schauten wir uns einfach nur in die Augen. Seine grünen Seelentore zogen mich in einen Bann, ich drohte mich darin zu verirren. Nein, ich habe mich schon längst in ihnen verirrt. Schon bei unserer ersten Begegnung auf der Brücke, auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte und ihn lieber auf Abstand gehalten hätte. Ich habe meinen Kopf ausgeschaltet und mich darauf eingelassen. Auf Charles, auf meine Gefühle, auf dieses Leben. Ich habe vergessen, was mein Plan war und habe mich ihm hingegeben. Mich ihm geöffnet und Zeit mit ihm verbracht. Ob das so eine gute Idee war? Ich weiß es nicht, aber es ist mir von jetzt an egal.

Mit gemischten Gefühlen stieg ich am späten Abend aus dem Flieger. Die sommerliche Abendluft durchflutete meine Lungenflügel. Nachdem ich meinen Koffer abgeholt und mir ein Taxi bestellt hatte, lehnte ich mich neben dem Parkplatz an die eiskalte Glaswand des Gebäudes. Ich war müde. Ich konnte kaum glauben, morgen wieder um 8:00 aufzustehen. Für den Bruchteil einer Sekunde spielte ich mit dem Gedanken, mich krank zu melden, verwarf ihn jedoch sofort wieder. Ich bin nicht umsonst heute schon aus Kanada ausgereist.
Ayla ist noch dortgeblieben. Sie wollte nochmal nach dem Karibu im Heim sehen und für die Nacht bei einem Freund unterkommen. Morgen Mittag würde sie dann nach Monaco fliegen und mich später von meiner Schicht im Lokal abholen.

Ein greller Scheinwerfer weckte mich aus meinen Gedanken und ich stieß mich von der Glaswand ab, schnappte meinen Koffer und flitzte zu dem Taxi was eben angekommen ist. Ich schmiss den Koffer in den Kofferraum und nahm mein Handgepäck mit auf die Rückbank. Ich gab dem Fahrer meine Adresse und lehnte mich danach an den Sitz. Von hier aus waren es ungefähr 30 Minuten bis zu mir nachhause.

Die mit Licht beleuchtete Stadt zog an mir vorbei und ich war kurz davor, einzunicken.

Melody of death | Charles Leclerc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt