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Nach einer ruhigen Nacht mit traumlosem Schlaf, quälte ich mich am folgenden Morgen aus meinem Bett. Wäre ich jetzt nicht aufgestanden, hätten sich meine Eltern Sorgen gemacht, Erklärungen verlangt und darauf könnte ich um ehrlich zu sein ziemlich gut verzichten.

Ich machte mich im Badezimmer zuerst grob fertig und ging danach nach unten in die Küche. Ich holte mir eine Tasse aus dem Regal über der Kaffeemaschine und bereitete mir im Anschluss einen Kaffee zu. Meine Eltern saßen beide am Esstisch und frühstückten. Ich war heilfroh, dass sie mich diesmal nicht baten, mich zu ihnen zu setzen. Vielleicht hatten sie nach all den Jahren verstanden, dass ich lieber darauf verzichte.
Mein Dad blätterte durch irgendeinen Katalog und meine Mutter schrieb irgendwelche Termine in einen Kalender. Ich lehnte gedankenverloren am Kühlschrank, während die Kaffeemaschine neben mir brummte.

„Célina, ist alles gut?", erkundigte sich unerwartet  meine Mom bei mir und zog damit meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich begann zu lächeln. Es war mehr als ehrlich. „Ja klar.", erwiderte ich und wandte mich wenig später der Kaffeemaschine zu, die gerade meinen Kaffee fertiggestellt hat.

„Wann hast du vor, heute zu gehen?"

„Am Dienstag kommt Ayla, ich muss also noch meine Wohnung aufräumen und ein Zimmer für sie klarmachen. Deshalb würde ich vorziehen ziemlich bald zu gehen." , erklärte ich und setzte mich mit meinem Kaffee in der Hand an den Tisch gegenüber von ihr. „Verstehe. Wie lang bleibt Ayla?", fragend stützte meine Mom ihre Ellbogen auf dem Tisch ab und musterte mich abwartend. „Erstmal eine Woche. Danach will sie schauen ob sie noch bleiben kann." , gab ich zurück und trank einen kleinen Schluck meines dampfenden Getränks. Es gibt praktisch nichts, womit ich lieber in den Tag starten würde. „Wie schön.", lächelnd stand meine Mutter auf und stellte ihren Frühstücksteller in die Spülmaschine.

Gegen 15:00 kam ich zuhause an und packte zuerst meine Tasche aus. Da meine Wohnung gerade alles andere als ordentlich war, holte ich Staubsauger, Lappen und Putzzeug und machte mich an die Arbeit. Ich räumte alles auf und schrubbte sorgfältig den Dreck von allen möglichen Stellen. Zuletzt richtete ich das kleine, aber feine Gästezimmer zu einem bewohnbaren Raum her. Die Bettdecke und ein Kissen bezog ich mit einer blauen Bettwäsche, auf der sich weiße Muster den Platz teilten. Anschließend bezog ich die Matratze mit weißem Laken und saugte den Boden. In den Kleiderschrank hängte ich ein paar Kleiderhaken und wechselte die kaputte Glühbirne der Lampe auf dem Nachttisch. Zufrieden blickte ich drei Stunden später auf das Ergebnis. Die beigen Möbel passten perfekt zur weißen Wand. Zudem hatte ich vorhin auch noch ein paar Pflanzen aus meinem Wohnzimmer hier ins Zimmer gestellt, sodass sie mit ihren schwarzen Töpfen die Ästhetik abrundeten. Ich fand dieses Zimmer fast schöner als mein eigenes. Vielleicht ziehe ich nach Ayla's Abreise ja in diesen Raum? Ich musste über diesen Gedanken lachen. Er war absurd und gleichzeitig denkbar.
Ich verließ lieber schnell das Zimmer, bevor ich mir wirklich noch überlegen konnte, umzuziehen und ging in mein Wohnzimmer. Ich setzte mich auf die Couch und machte es mir unter einer Kuscheldecke gemütlich. Es war unglaublich still in den folgenden Minuten. Ich hörte die an der Wand hängende Uhr gleichmäßig ticken und den Kühlschrank in der anliegenden Küche brummen.
Doch mein Handy gab urplötzlich einen so hellen Ton von sich, dass all die Stille verschwand, als wäre sie nie da gewesen. Ich holte es unter einem Kissen hervor und schaute auf das Display. Ich zog scharf die Luft ein, als ich sah, wer mir geschrieben hatte. Vor Aufregung zitterten meine Finger.

[Hey, ich bin's Charles. Hättest du am Dienstagnachmittag vielleicht kurz Zeit damit wir noch alles für's Wochenende besprechen können?]

Ich fasste meine Kontrolle wieder und tippte eine Antwort.

[Ja, wo und wann?]

[Kennst du das Café am Boulevard du Larvotto? Das mit der roten Hauswand?]

Ich dachte nach. Ja, das Café kenne ich sehr gut. Mit Ayla war ich früher oft da.

[Ja ich kenne das. Passt für dich 16:00?]

schrieb ich zurück und musste nur wenige Sekunden auf eine Antwort warten.

[Passt perfekt. Bis dann]

Ich verabschiedete mich ebenfalls und ging dann offline.

Als ich zwei Stunden später in meinem dunklen Zimmer im Bett lag, schwirrte niemand geringeres als Charles durch meinen Kopf. Ich sah seine grünen Augen direkt vor meinen und wie er mich mit seinem liebevollen Grinsen musterte. Ich war total durcheinander, als ich daran dachte, ihn schon übermorgen wieder zu sehen. Und mir wurde vor Aufregung fast übel, als ich an das kommende Wochenende dachte. Ich war noch nie in meinem Leben auf einem Formel 1 Rennen. Während der Großteil meiner Freunde und auch meine Eltern immer den Grand Prix von Monaco angesehen haben, interessierte ich mich nie für den Hype um den Sport.

Deshalb habe ich nun ziemlich Angst davor, direkt ins kalte Wasser geworfen zu werden. Ich weiß ja weder wie man sich dort verhält, noch wie die Regeln bei einem Rennen oder Qualifying sind.

Melody of death | Charles Leclerc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt