forty-fife ఌ

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Ein lautes Fiepsen riss mich aus dem Schlaf, der bis dahin nicht unruhiger hätte sein können. Alarmiert kroch ich an das Ende meines Bettes und schaute auf Elmo, der sich auf seinem Platz zusammengekauert hatte und offensichtlich ein Problem hatte. Nicht mal zwei Sekunden später kniete ich mich zu ihm und tastete nach seinem dunklen Fell. „Hey? Was ist denn los?", flüsterte ich besorgt. Was war nur los mit ihm?

Wieder lautes Fiepen erklomm seine Kehle und setzte in mir noch mehr Angst frei, wie vorher. Und es erinnerte mich an etwas, oder eher an jemanden. Spoon zeigte die gleichen Symptome ein paar Wochen vor seinem Tod.

Panisch zog ich mir einen Pulli und eine Jeans an und griff nach meinem Handy. Elmo wollte nicht aufstehen, aber ich wusste, dass er in die Tierklinik musste. Irgendwas stimmte mit ihm nicht und ich wollte nichts riskieren. Ich hastete in die Küche und holte eine Tube Leberwurst heraus. Hoffentlich würde ich ihn damit zum Aufstehen bewegen können.

Ich machte etwas von dem Zeug auf meinen Finger und versuchte ihn damit zur Tür zu locken. Aber vergeblich, er regte sich nicht. „Komm schon, Elmo. Bitte.", meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich kannte dieses Spiel. So gut, dass ich wusste, wie es enden würde....

Ich sank zu Boden und starrte den leidenden Hund entrüstet an. Ich wollte ihn nicht verlieren. Ich konnte ihn nicht verlieren. Jetzt wo er erst so kurz bei mir war, bin ich nicht bereit schon ein Ende zu sehen. Nein, ich würde ihn nicht im Stich lassen. Ich holte seine Leine aus dem Flur und befestigte sie mitsamt einem Geschirr an ihm. Ich versuchte ihn mit den Händen zum Aufstehen zu drücken. Mein Herz machte einen Sprung als er sich tatsächlich auf die Füße stellte und mich voller Schmerz anguckte. Ich klopfte ihm mitleidig und gleichzeitig als Lob das Fell.

Mit der Leine führte ich ihn bis zur Türe, doch dort sank er wieder zu Boden und war nicht bereit mir zu folgen. Ich atmete niedergeschlagen aus. In meinen Augen glitzerten Tränen der Hilflosigkeit. Aber ich musste etwas tun. Als ich die Kette, die mir Charles einmal geschenkt hatte, zwischen meine Finger nahm, wusste ich eine Lösung. Vielleicht die Einzige, die hier noch möglich war. Ich griff zu meinem Handy und wählte Charles' Nummer. Er könnte Elmo die Treppen runter bis zum Auto tragen.

Ich hörte, wie es wählte. Nachdem es das 5. Mal geklingelt hatte, war ich mir fast sicher, dass er tief schlummernd im Bett liegt. Doch als seine raue, verschlafene Stimme in mein Ohr trat, atmete ich erleichtert aus. „Charles! Gott sei Dank gehst du ran. Irgendwas stimmt mit Elmo nicht. Er muss in die Tierklinik. Kannst du kommen, um ihn ins Auto zu tragen?", es sprudelte förmlich aus mir heraus und langsam konnte ich mich auch nicht mehr zusammenreißen.

„Ich bin unterwegs.", ich hörte, wie er aus dem Bett sprang, sich eine Jeans anzog und wie danach sein Autoschlüssel klirrte. „Danke. Wie kann ich das wieder gutmachen?", fragte ich und kniete mich zu Elmo runter. „Musst du nicht. Ich liebe Elmo mindestens genau so sehr wie du. Ich lasse ihn doch nicht leiden!", ich konnte hören, wie er die Treppen runterrannte, um im nächsten Moment den Motor seines Sportwagens anzustellen.

„Trotzdem danke.", ich hoffte, dass er wusste, wieviel mir seine Hilfsbereitschaft bedeutet. Ohne ihn wären Elmo und ich verloren gewesen.

Wenige Minuten nachdem Charles aufgelegt hatte, hörte ich wie er vor dem Haus parkte. Er rannte die wenigen Stufen zu meiner offenen Wohnungstür herauf und blickte geschockt zu dem Hund neben mir. „Okay, ich hätte nicht erwartet, dass es ihm SO schlecht geht.", er fuhr sich durch die Haare, um sich zu sammeln. „Okay nadann mein Großer,", er hob Elmo auf seinen Arm, „bringen wir dich in die Tierklinik."
Er lächelte mich über die Schulter zuversichtlich an und ging schonmal vor zum Auto. In Windeseile zog ich mir noch meine Sneaker an und kam ihm dann hinterher. Bevor ich mich darum kümmern konnte, dass Elmo in mein Wagen kommt -wo es wesentlich weniger schlimm wäre, wenn ein paar Haare sich auf den Sitzen sammeln würden- hatte Charles ihn bereits in den Kofferraum seines Ferraris gelegt. Diesen hatte er vorher wohl mit Decken ausgepolstert.

Melody of death | Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now