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Die Zeit bis zum Dienstag verflog wie im Zeitraffer, sodass ich mich am besagten Tag um kurz vor 16:00 auf den Weg nach Monte Carlo machte. Die ganze Fahrt lang malte ich mir im Kopf sämtliche Szenarien aus, die passieren könnten, sobald  ich mit Charles an einem Tisch sitze. Dann machte ich mir aber klar, dass es lediglich eine Besprechung für das kommende Wochenende war und es nichts mit uns beiden zu tun hat.

Vor dem Café war direkt ein Parkplatz frei den ich mir nicht entgegen ließ. Bevor ich ausstieg, vergewisserte ich mich im Rückspiegel nochmal, dass mein Make Up und meine Haare saßen. Alles war gut, also stieg ich aus. Ich blieb vor dem Eingang stehen. Nur wenige Atemzüge später, sah ich den grauen Ferrari mit dem roten und weißen Streifen über der Motorhaube, die Straße entlangfahren. Er parkte zwei Autos vor meinem Auto und stieg Sekunden später aus. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen kam er auf mich zu und rief mir ein freundliches „Hey" zu. „Heyyy." kam es erfreut aber gleichzeitig unsicher über meine Lippen.
„Du siehst schön aus.", Charles musterte mich mit großen Augen.
Ich war auf einmal wortkarg und außer zu schmunzeln konnte ich nichts tun. Mit Komplimenten konnte ich noch nie umgehen.
„Gehen wir rein?" fragte der Monegasse und nickte zur Tür. Ich nickte heftig, da mir das Entkommen aus dieser unangenehmen Situation wirklich lieber war, als weiter hier draußen rumzustehen.  Wir setzten uns an den letzten Tisch von der Reihe, die sich an der linken Wand entlang zog und waren somit weiter weg von dem Rest der Gäste. Wobei es um die Zeit sowieso alles andere als voll war. Dennoch habe ich nicht vergessen, dass Charles bekannt ist und er sicher auch hier vielen ein Begriff ist.

„Also... ich wollte fragen, meine beste Freundin kommt morgen hier nach Monaco und bleibt voraussichtlich bis länger als das Wochenende. Gibt es eine Möglichkeit, dass ich sie auch mitnehmen kann? Sonst ist sie so allein hier..." , fing ich an. Innerlich hoffte ich, dass die Frage nicht unangebracht ist. Erst gestern habe ich mir darüber Gedanken gemacht, ob es okay wäre Ayla zwei Tage allein zu lassen. Immerhin kommt sie nur so selten und genau dann weg zu sein, wäre logischerweise ziemlich scheiße.

„Nein das ist kein Problem. Die Infos kannst du ihr ja weitergeben und die Tickets schicke ich dir später.", erleichtert über Charles' freundliche Antwort,  atmete ich aus.

„Also, ich lasse dich und deine Freundin am Freitagabend um 12:30 bei dir zuhause abholen. Sam wird euch dann zum Flughafen fahren und auch den Flug über bei euch sein. In Kanada angekommen wird er euch zu eurem Hotel fahren und von da an werdet ihr allein sein. Falls ihr jedoch Fragen oder Notfälle habt, könnt ihr euch bei ihm melden. Er ist im gleichen Hotel." , Charles redete wie selbstverständlich über die Reise nach Kanada, als wäre er Geschäftsmann oder sowas in der Art.
„Moment, Moment, Moment.", ich blickte ihn leicht verwirrt an, „Wer bitte ist Sam? Und ich dachte wir fliegen mit dir, wo bist du denn?" , wollte ich völlig irritiert wissen, da ich mir die ganze Reise etwas anders vorgestellt hatte. Charles schmunzelte und setzte dann wieder zu reden an. „Sam ist mein Manager. Keine Sorge, er ist wirklich sehr nett und ich würde euch nicht von ihm begleiten lassen, wenn ich nicht wüsste, dass ihr 100% sicher seid. Und zu deiner zweiten Frage: Nein ich werde bei eurer Anreise nicht dabei sein, da ich bereits am Donnerstag nach Kanada muss." Verstehend nickte ich. Langsam begann ich, Dinge zu verstehen.
„Wie ist das nun mit den Kosten. Wieviel muss ich für den Flug, die Fahrt deines Managers, den Hotelaufenthalt und die Zeit bei der Rennstrecke zahlen?", ich hatte tatsächlich meine Bedenken, was das Geld anging. Mir war durchaus bewusst, dass Charles darauf bestand die Kosten in die Hand zu nehmen, aber wer mag es schon Geld anzunehmen? Besonders wenn es sich um so eine große Summe handelt, denn unter 1500 Euro wird das Wochenende sicherlich nicht vonstattengehen.

Charles gab ein amüsiertes Lachen von sich. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?" er bedachte mich fassungslosen Blickes. Ich zuckte als Antwort mit den Schultern. Daraufhin seufzte der Formel 1 Fahrer, lächelte jedoch. „Célina, ich habe dich auf dieses Wochenende eingeladen, wobei das auch keine Rolle spielt... Ich zahle alles, was bei dir an Kosten anfällt. ALLES! Egal ob die Verkehrsmittel, das Frühstück oder den Aufenthalt im Paddock. Lass das Geld meine Sorge sein, bitte. Selbst wenn du jedes Renn-Wochenende zuschauen würdest, würde ich dir jedes Mal das Geld zur Verfügung stellen. Ob du willst oder nicht."

Verblüfft über Charles klare und unmissverständliche Antwort, hielt ich für einen Moment den Mund. Ich wusste ganz genau, dass es keinen Sinn hatte, ihn noch versuchen umzustimmen. Er hatte einen Punkt gesetzt und aus dem sollte ich kein Komma machen.

„Okay." brachte ich nur kleinlaut über die Lippen.

Nachdem ich später am Abend noch im Fitnessstudio war, sprang ich zurück zuhause unter die Dusche. Ich drehte das Wasser so heiß, dass es wie Feuer auf meiner Haut brannte. Aber genau das liebe ich. Es tut zwar weh, aber manchmal sind genau das die Dinge, die der Körper verlangt. Es sind die Dinge, die man genießt, obwohl sie nicht gut für einen selbst sind, aber trotzdem tut man sich das an...

Melody of death | Charles Leclerc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt