Prolog

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C H A R L E S

Ein tonnenschwerer Amboss weilte auf meiner Brust. Mein Atem ging flach und jeder Atemzug fühlte sich an, als würde sich ein Messer noch tiefer in die Scherben meines Herzens bohren. Mein Mund war trocken. Unter meinen Augen zogen sich dunkle Ringe entlang. Wann hatte ich zuletzt eine Nacht durchgeschlafen? Meine Beine waren fast zu schwach, um zu stehen.

Konnte ich sie nicht vor ihnen beschützen?  Dann wäre es nie so weit gekommen. Ich hätte doch merken müssen, dass der Schein getrogen hat. Hätte ich gesehen, wie sehr sie ihr wehtun, vielleicht hätte ich dann verhindern können, wie es endete.

Eine einzelne Träne floss über meine Wangen, doch ich wischte sie mir schnell weg und schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter.

Ja, natürlich hätte ich es verhindern können.

Meine Augen wurden nass und noch eine Träne, zwei, irgendwann dann ganz viele bahnten sich ihren Weg über mein Gesicht nur um Sekunden später auf dem Gras zu landen und dort zu versickern.

Ich wollte nicht weinen, nicht hier wo mich Menschen sehen konnten. Aber es ging einfach nicht anders, kein Taschentuch, nein nicht mal mein Ärmel konnte den Strom stoppen. In meinem Inneren erschloss sich das Puzzle nicht. Da war eine riesige Lücke. Ich verstand nicht, warum wir nicht zusammensein konnten. Waren wir vielleicht nie füreinander bestimmt gewesen? Doch, ganz gewiss. Ich liebe sie und sie liebte mich bis zuletzt, da bin ich mir sicher.

Schlechtes Gewissen trübte meine Seele. Ich war derjenige, der an allem Schuld war und dafür hätte sorgen können, dass es nicht so weit kommt... Ich habe sie verloren, genauso wie meinen Vater.

Melody of death | Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now