three ఌ

240 7 0
                                    

Ich drehte mich um und blickte ihn ertappt an. Hatte er mich absichtlich aufgesucht und womöglich also seine Abmachung gebrochen mit dem Vergessen der Adresse? Es war doch klar, dass er dein Vertrauen missbrauchen wird. Selbst schuld, wenn man auf so einen Typen reinfällt. Meine innere Stimme hatte Recht. Ich hätte nicht so blöd sein sollen...

„Wolltest du meine Adresse nicht vergessen?" ich verschränkte meine Arme vor der Brust und schaute ihn abwartend an.

„Wer hat gesagt, dass ich wegen dir hier bin? Aber ja du hast schon Recht und ich halte mein Wort auch. Ich bin wegen meiner Mom hier. Sie wohnt direkt neben dir." dabei deutete er auf die Hausnummer 18. Ich schämte mich sofort in Grund und Boden, dass ich wirklich dachte er wäre wegen mir hier gewesen. Mach dich nicht immer so wichtig! ermahnte mich meine innere Stimme zur gleichen Zeit.

„Oh...tut mir leid ich wusste nicht..." stotterte ich verlegen bekam aber nicht wirklich einen geraden Satz heraus.

„Alles gut. Du musst dich dafür nicht entschuldigen. Wie geht es dir?" ich seufzte. Wie unnötig diese Frage doch war. „Gut. Und...dir?" fragte ich unsicher zurück. Mein Gegenüber blickte mich schief an, als würde er ganz genau wissen, dass ich ihn gerade angelogen hatte, aber er sagte nichts weiter dazu. „Auch gut." ich nickte. Um mich wieder meiner Tasche zu widmen, wandte ich mich von ihm ab. Ich knallte den Kofferraum zu und ging danach nochmal sicher, dass er wirklich verschlossen war. „Und du? Willst du jetzt etwa abhauen?" fragte der Braunhaarige und nickte zu meinem Auto.

„Ich bin immer nur übers Wochenende bei meinen Eltern, die wohnen hier. Ich wohne ein paar Minuten weiter weg." gab ich zu verstehen, was der junge Mann nickend hinnahm. „Bevor du gehst..." er hielt mich am Arm fest gerade als ich zur Fahrertür flüchten wollte. Ich blieb stehen. Blickte erst auf seine Hand die meinen Ärmel festhielt und dann in seine grünen Augen. Ich konnte nichts dagegen tun, schon hatte ich mich in ihnen verlaufen. „Wie heißt du eigentlich?" ich schüttelte mich kurz und trat einen Schritt rückwärts. Den Augenkontakt hatte ich längst unterbrochen. „Célina." murmelte ich. „Ich bin Charles." gab er lächelnd zurück. Ich nickte als Zeichen für mein Verständnis.
Dann war es Zeit zu gehen. Ich stammelte ein heiseres „Ciao" und stieg dann in mein Auto nur um danach so schnell wie es ging davonzufahren. Ich lenkte meinen Wagen durch die Straßen Monacos. Die Sonne stand hoch am Himmel. Auf einem Flohmarkt an der Promenade wurden einfache Sachen verkauft, Familien schlenderten an kleinen Shops vorbei und eine Truppe Chinesen machten typisch viele Fotos von allem Möglichen, als hätten sie das noch nie gesehen. Alle von ihnen schienen glücklich, aber kann man überhaupt von außen sagen, ob ein Mensch glücklich oder unglücklich ist? Menschen können lächeln, während ihr Herz blutet und ihre Seele stirbt. Das ist doch so, oder?

Ich wandte mich von der Außenwelt ab und fuhr endgültig nachhause. Ich warf meine Tasche achtlos in den Flur, auspacken könnte ich sie auch noch später.

Melody of death | Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now