twenty-eight ఌ

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Am nächsten Morgen wurde ich von dem sich bewegenden Oberkörper von Charles geweckt, auf dem mein Kopf weilte. Ich habe die Nacht bei Charles verbracht. Es war zwar nichts mehr zwischen uns passiert, aber dennoch hat es lang gedauert, bis wir letztendlich schlafen gegangen sind. Wir haben viele Gespräche geführt, die wir nicht einfach abbrechen wollte.

Ich blieb noch einen Moment liegen, ehe ich verstanden habe, dass heute kein normaler Tag war. Ich kniff die Augen zusammen und brummte lustlos. Grummelnd kämpfte ich mich aus dem Bett, obwohl ich gerne noch länger bei Charles liegen geblieben wäre, aber die Zeit fehlte einfach. Ich suchte mein Handy und fand es am Ende auf dem Boden neben dem Bett. Ich muss es gestern achtlos aus meiner Hosentasche geworfen haben, bevor ich eingeschlafen war.
8:47, strahlten mir die Ziffern auf dem Display entgegen und bedeuteten mir damit, langsam loszugehen. Ich schlich ins Badezimmer, wusch mein Gesicht, spülte meinen Mund aus und ging auf die Toilette. Meine Haare sahen aus wie vom Orkan höchstpersönlich getroffen, deshalb band ich sie mir in einen einfachen Dutt zusammen. Zuhause könnte ich das dann nochmal richten.

Ich ließ mein Spiegelbild wenig später hinter mir und trat zurück in Charles' Zimmer. Er schlummerte seelenruhig und ich zögerte, ihn aufzuwecken. Andererseits wollte ich nicht einfach gehen, ohne was zu sagen. Ich biss mir auf die Unterlippe und musste bei dem Anblick lächeln. Leise trat ich zu ihm ans Bett, lehnte mich nach unten und umarmte ihn, während mein Kopf sich in seiner Halsbeuge einbettete. „Charles. Ich muss gehen.", raunte ich mit ruhiger Stimme. Ein Brummen kam zurück, dann wurde es etwas netter und ich spürte schließlich, wie er sich regte und mir mit einer Hand über den Rücken fuhr. „Wohin musst du?", fragte er, seine Stimme war noch rau und tief, weil er eben erst aufgewacht ist.
„Heute ist die Hochzeit eines Arbeitskollegen. Ich bin eingeladen.", murmelte ich.
„Okay. Ich fahre dich nachhause.", kurz entschlossen drückte er mir einen Kuss auf den Hinterkopf und wollte aufstehen. Ich rollte mich seitlich von ihm runter und setzte mich auf seiner Bettkante auf. Als er vor mir stand, fiel mein Blick auf seinen nackten Oberkörper. Wie ein durstiger Hund blieben meine Augen daran hängen und das wurde mir erst bewusst, als Charles schmunzelte. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und sah dann auf meine Hände, die sich nervös ineinander verschränkten.

„Alles gut ma Chérie.", er streichelte mir mit einem Finger über die Wange und lächelte. Ich lief rot an und hatte es schwer, ihm in die Augen zu sehen. Dass er mich so genannt hatte, wärmte mein Herz und gleichzeitig machte es mich nervös.

Als Charles vor meiner Wohnung parkte, holte ich meine Tasche, mit der ich am Vortag zur Arbeit gelaufen war, von der Rücksitzbank und öffnete die Tür. Charles begleitete mich bis zur Haustür, hielt dort meine Hand fest und war für eine Weile still. Ich wartete, bis er was sagte, denn ich registrierte, dass er nach Worten suchte.
„Célina, danke für gestern. Dass du mir deine Angst anvertraut hast, meine ich.", er hob seinen Blick und konkurrierte nun mit meinen Augen, wer als Erstes von uns beiden wegschaute.
„Ich vertraue dir.", murmelte ich und drückte Charles' Hand. Diese war warm, meine kalt.
„Pass heute auf dich auf.", ich nickte, „Wann sehen wir uns wieder?", Charles hatte einen Klang Sehnsucht in seiner Stimme.
„Am Sonntag?", schlug ich vor und Charles nickte heftig. „Ich werde dich dann bei dir Zuhause abholen. Ich habe schon eine Idee.", er zwinkerte mir grinsend zu und ich musste grübelnd die Stirn in Falten ziehen. „Was hast du nur vor Lord Perceval?", fragte ich misstrauisch und kam einen Schritt näher zu ihm. Ich stellte mich auf die Zehnspitzen, sodass sich unsere Nasen fast berührten. Ich betrachtete ihn forschend. Lächelnd drückte er seine Lippen auf meine und unterbrach damit meine Suche nach der Antwort in seinen Augen. Grinsend löste ich mich von ihm und umarmte ihn stattdessen, als könnte ich ihn so für immer bei mir halten.
Chérie, ruf an wenn etwas ist, ja?", Charles kraulte meine Kopfhaut und küsste danach meine Haare.
„Mach ich. Jetzt muss ich allerdings erstmal duschen gehen.", ich zog widerwillig meine Arme wieder zu mir und trat zwei Schritte zurück, drehte mich zur Haustür um und schloss diese im Anschluss auf. Mit meinem Fuß stieß ich sie auf und wendete mich noch ein letztes Mal meinem Begleiter zu. „Bye Bye." ich formte eine flache Hand, küsste sie und tat so, als würde ich ihm den Kuss entgegen pusten.
Er grinste und machte einen Kussmund, was tatsächlich etwas seltsam aussah. Dann setzte ich meine Füße über die Diele und nach einem letzten Blick zog ich die Tür hinter mir zu. Am liebsten hätte ich sie sofort wieder aufgerissen und wäre Charles hinterher gerannt nur um ihn anschließend wieder in meine Arme zu schließen. Ach, was hat er nur mit mir gemacht?

Melody of death | Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now