twenty-five ఌ

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Nach Ende meiner Schicht um zwölf Uhr schlenderte ich zu meinem Auto. Dafür liebe ich den Montag. Da muss ich meistens nur bis zwölf Uhr, also nur über die Café-Schicht arbeiten.
An meinem Auto lehnend entdeckte ich Ayla die ihr Handy wegsteckte, als sie mich sah. Euphorisch umarmte sie mich und fragte, wie die Arbeit war. „Gut, aber wie erwartet ist Clodine nicht aufgetaucht. Sie hat mir irgendwas geschrieben aber ich hab's noch nicht gelesen." , erzählte ich augenverdrehend. Ayla stöhnte genervt auf. „Das war so klar. Kannst du dich nicht mal beim Chef beschweren?", forderte meine beste Freundin und sprach damit das aus, was ich mir vorhin auch schon durch den Kopf habe gehen lassen.
„Hmm, keine Ahnung. Im Endeffekt will ich mir das Verhältnis von ihr und mir nicht vermasseln.", ich schloss das Auto auf, „Was glaubst du wie die mich hassen würde, wenn ich so einen Move mache.", schlussfolgerte ich genervt und stieg ein. Ayla nahm neben mir auf dem Beifahrersitz Platz und knallte hinter ihr die Tür zu.
„Du hast echt eine lange Zündschnur.", stellte sie fest und schüttelte verständnislos den Kopf. „Aber jetzt machen wir uns darüber mal keine Gedanken. Let's Go Shopping.", die Blondine quietschte voller Vorfreude und trommelte ungeduldig auf das Armaturenbrett.

Die Tage vergingen und während Ayla am Mittwoch ihren Urlaub für zwei Tage verlängert hat und damit erst am Freitag zurückfliegen wird, kämpfte ich mich durch die Arbeitswoche. Als endlich der Freitag anbrach und ich glücklich darüber dass ich erst ab 13:00 arbeiten muss, aufstand, fiel mein Blick auf mein Handy. Charles' Name stand auf dem Display. Ich runzelte die Stirn, da ich nicht mit einer Nachricht seinerseits gerechnet habe, aber ich freute mich. Ich entsperrte mein Sperrbildschirm und lies die Zeilen aufmerksam durch.

[Hey Célina. Ich hoffe du bist am Sonntagabend gut zuhause angekommen. Ich würde dich gerne zeitnah wieder sehen. Hättest du heute Abend schon was vor?]

Ich grinste und kniff meine Augen zusammen. Er will mich sehen. Mich? Heute Abend wird Ayla bereits weg sein und nach der Arbeit könnte ich etwas Gesellschaft gut vertragen. Also tippte ich schnell zurück.

Hey Charles. Ja, ich bin gut angekommen. Heute Abend passt für mich. Wenn du willst, kannst du mich bei der Arbeit abholen. Habe gegen 18:30 Schluss.

Ich legte mein Handy beiseite, doch musste etwa jede fünf Sekunden einen Blick darauf werfen, um zu sehen, ob Charles geantwortet hat. Erst als Ayla sich mit der Klingel ankündigte, wandte ich mich ab und rannte zur Tür. Ayla nahm mich lächelnd wie immer in den Arm und ich erlaubte ihr den Eintritt. Sie hat vergangene Nacht bei ihrer Tante am anderen Ende der Stadt übernachtet.
Mit Ayla verbrachte ich den Morgen in der Stadt. Wir tranken Kaffee, sprachen über ein paar Dinge und sie versicherte mir so bald wie möglich wiederzukommen. Um 12:30 verabschiedete ich mich von ihr. Es machte mich traurig sie gehen zu lassen. Letztes Mal haben wir uns Monate nicht gesehen. Hoffentlich werden es dieses Mal nur Wochen.

Zu Fuß schlenderte ich nach ihrer Abreise zur Arbeit. Erstaunlicherweise war Clodine bei meiner Ankunft schon da. Was mich jedoch wunderte war, dass sie mit unserem Chef sprach und nicht gerade begeistert aussah. Ich legte meine Tasche bei Elmo ab und kraulte den Hund noch kurz hinter den Ohren.

Ein genervtes männliches Seufzen hinter mir, lenkte ein paar Minuten später meine Aufmerksamkeit auf sich. Es war Jeff Labrille, mein Chef. Ich stand auf und musterte ihn, als er sich an den Türrahmen lehnte und mit verschränkten Armen für eine Weile ins Leere starrte. Sein graues, lockiges Haar war verwuschelt. Es passte nicht zu seinem Jackett und der Anzughose. Er sah seinen Kleidern nach zu urteilen eher wie ein Immobilienmakler aus.
„Alles in Ordnung?", fragte ich schließlich.
„Ich bin sehr froh, dass du so eine zuverlässige Arbeiterin bist. Warum hast du mir nicht früher gesagt dass Clodine dich ständig im Stich lässt?", vorwurfsvoll warf er einen Blick auf mich. Ich sah ihm an, dass er versuchte mich zu verstehen.
„Ich wollte kein Streit.", gab ich zu und zuckte mit den Schultern.
„Ich habe mit ihr geredet. Sollte das nochmal vorkommen, bitte ich dich, es mir zu sagen.", der Ältere wollte den Raum gerade verlassen, als ich ihn nochmal aufhielt. „Monsieur Labrille, wer hat Ihnen davon erzählt?", es schlich sich ein gelassenes Lächeln auf seine Lippen.
„Layla, sie hat mitbekommen, dass du am Montag allein warst. Ihr hat Sorgen bereitet, dass du nichts gesagt hast, deshalb hat sie vermutet, dass du das schon länger durchmachst.", er stoppte kurz, um zu seufzen, „Von nun an hoffentlich nicht mehr.", er nickte mir zuversichtlich zu und verließ den Raum. Ich horchte ihm nach, bis seine harten Schuhe nicht mehr auf dem Holzboden zu hören waren. Dann atmete ich aus. Ich verspürte Dankbarkeit Layla gegenüber. Hoffentlich hat das, was gebracht...

Melody of death | Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now