Epilog

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3 Jahre später

„Sora! Jae! Kommt ihr bitte!", rufe ich durch unsere Wohnung. Yoongi und ich sind jetzt auf den Tag drei Jahre verheiratet und mein Leben könnte nicht schöner sein.

Sora und Jae sind Zwillinge. Wir wollen heute zusammen im Park picknicken gehen, bevor Yoongi mit den Jungs wieder auf Tour geht. Das ist die erste Tour von ihnen seitdem er mir den Antrag gemacht hat und sie freuen sich unglaublich. Sora und Jae eher weniger, aber Yoongi hat ihnen versprochen, dass wir so häufig Facetimen wir nur möglich. 

Durch die beiden Energiebündel, haben ich nicht mehr an einem weiteren Wettkampf teilgenommen, trainiere aber noch regelmäßig. Ich vermisse es zwar total, aber niemals würde ich unsere Kinder dafür hergeben. Ich habe jetzt ein neues Leben und das ist perfekt, so wie es ist. 

Ich packe gerade die letzten Sachen für unser Picknick zusammen, da kommen die beiden auch schon um die Ecke geflitzt. Sora ist Yoongi wie aus dem Gesicht geschnitzten, nur mit meinen gold braunen Augen und Jae sieht mir sehr ähnlich, er hat nur ein markanteres Gesicht. Sie sehen so wunderschön aus und sind zu niedlich.

"Mama, Jae hat Mr. Hase geklaut und will ihn nicht wieder hergeben.", beschwert sich Sora und schmollt beleidigt. Kaum steht sie vor mir, kommt Jae um die Ecke, natürlich mit Mr. Hase in der Hand. Mr. Hase ist ein Kuscheltier, das Sora von Namjoon zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt bekommen hat. Man merkt deutlich, dass Sora Namjoons Liebling ist. Dafür ist Jae der Liebling von Jungkook und Taehyung. Sie sitzen immer zusammen vor dem Fernseher und gucken sich zusammen Cartoons. 

"Jae, ich hab dir doch schon häufiger gesagt, dass du nicht immer Soras Sachen klauen sollst.", sage ich ihm und strecke die Hand aus, damit er mir Mr. Hase geben kann. "Aber ich will auch ein Kuscheltier. Sora bekommt immer so tolle Sachen von Onkel Joon und ich? Ich bekomme nichts.", schmollt Jae beleidigt rum, gibt mir aber Mr. Hase. "Erinnerst du dich an das Spielzeugauto, was du von Taehyung bekommen hast? Oder den Dinosaurier von Jungkook? Du hast deine eigenen Spielsachen. Du könntest aber auch Sora nett fragen, ob sie ihre Sachen mit dir teilt. Ihr könntet dann mit deinen und ihren Sachen zusammen spielen. Was hältst du davon?", frage ich ihn. Schmollend kommt er auf uns zu und guckt Sora traurig an. 

Es ist so erstaunlich, wie die beiden ohne Worte kommunizieren können. Jae braucht nichts zu sagen und Sora nickt einfach nur stumm, nimmt mir Mr. Hase vorsichtig aus der Hand und gibt ihn Jae wieder. "Ich möchte dafür den Dino. Der ist echt cool.", sagt sie und schon laufen die beiden in ihr Zimmer. "Packt doch ein Rucksack mit euren Spielsachen und nimmt ihn mit!", rufe ich den beiden hinterer und ich bekomme als Antwort nur ein leicht genervtes "Ja".

"Hast du alles?", fragt Yoongi, der mit verzottelten Haare um die Ecke kommt. Er hat bestimmt bis vor ner halben Stunde noch geschlafen, wollte aber nicht aus dem Bett. "Ja. Alles ist schon gepackt, fehlen nur noch du und die beiden Racker.", antworte ich ihm mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Er kommt zu mir und gibt mir einen kleinen Kuss, bevor er ins Bad geht und sich fertig macht. 

"Hier Mami." Sora und Jae kommen aus ihrem Zimmer, mit einem Rucksack der schon am überquellen ist, weil er so voll von Spielzeugen ist. Ich kann nicht anders als aus vollem Hals zu lachen. "Das habt ihr toll gemacht. Geht doch schonmal euch die Schuhe anziehen, ich und Papa kommen gleich.", sage ich ihnen und stelle den Rucksack mit zu unseren Sachen. Sora und Jae laufen in den Flur und ziehen sich ihre Sachen an und ich gehe zu Yoongi ins Bad und gucke wie weit er ist. 

"Na du Schlafmütze.", sage ich, als ich ins Bad komme, bleibe aber direkt im Eingang stehen und starre ihn einfach nur an. Er ist oberkörperfrei und trägt eine sehr tief sitzende schwarze Jeans. Verdammt sieht er gut aus. Er wäscht sich gerade das Gesicht also kann ich ihn noch ein bisschen weiter beobachten, bevor ich wieder zurück in die Realität kommen muss. Leider geht dieser Moment viel zu schnell vorbei. 

"Hast du dich nach drei Jahren immer noch nicht an diesen Anblick gewöhnt?", fragt mich Yoongi breit grinsend und kommt langsam auf mich zu. "Erwischt. Und ich dachte, ich kann meinen Mann mal kurz in Ruhe bewundern.", antworte ich ihm und beobachte jeden Schritt, jede kleinste Bewegung, die er Tätigt. Ich hab einen echt verdammt heißen Mann. 

Yoongi bleibt einige Zentimeter vor mir stehen und leg seine rechte Hand an meine Wand. Dann spüre ich auch schon seine Lippen auf meinen. Ich verliere mich sofort in diesen Kuss und lege all meine Gefühle hinein. Gott, ich liebe diesen Mann. 

"Mama! Papa! Wir sind fertig." Ich wusste gar nicht, dass wir uns so lange geküsst haben. Wir lassen voneinander ab und Yoongi zieht sich schnell noch ein T-Shirt und eine Jacke drüber. Wir beide grinsen schweigen in uns herein. Wir lieben die beiden wirklich, aber seitdem sie auf der Welt sind, haben wir nur noch selten Zeit für uns selbst. Außer einer der Jungs passt mal auf die beiden auf, damit wir ausgehen können und Zeit für uns haben. 

Im Park angekommen bereite ich die Decke aus und verteile unser Essen. Yoongi spielt mit den beiden. Sie spielen fangen oder so. Eine von Jae abgewandelte Art anscheinend, wo sie nie verlieren können. Yoongi kann sie fangen so häufig er will, aber die beiden rufen dann immer irgendwelche Wörter und muss sie wieder frei lassen.

"Hey ihr drei! Das Essen ist fertig.", rufe ich und schon sind alle sechs Augen auf mich gerichtet und die Zwilling rasen auf mich zu, wobei Yoongi nur grinsend zusieht. "Hey hey, ganz ruhig. Ihr wollt doch nicht das Essen durcheinander bringen.", sage ich zu ihnen, bevor sie über die ganze Decke stolpern und das Essen ungenießbar machen. Langsam kommt auch Yoongi dazu und nun sitzen wir hier als Familie im Park in der stählenden Sonne. 

"Sora, Jae? Könntet ihr nochmal zum Auto gehen? Euer Rucksack liegt noch auf der Rücksitzbank. Und vergisst nicht, das Auto wieder abzuschließen, ja?". Ich reiche den beiden mein Autoschlüssen und sie laufen los. Sie machen immer ein Wettrennen zum Auto, wer als erster da ist, trägt die Verantwortung. Irgendwie niedlich.

"Wir wollten doch gerade anfangen zu essen, warum schickst du die beiden weg?", fragt mich Yoongi und guckt Sora und Jae hinterher. "Mach deine Box auf.", antworte ich ihm nur und kann mein Lächeln kaum unterdrücken. Yoongi sieht mich nur verwundert an und tut was ich ihm gesagt habe. Ich beobachte ihn ganz genau und sehe die kleine Veränderung in seinen Augen, als er die Box stück für Stück öffnet. Und auch das Lächeln auf seinen Lippen wir immer größer, bis er Wort wörtlich von Ohr zu Ohr grinst. 

"Du ... ", ist das einzige, was er rausbekommt. Er starrt auf den Boxinhalt und kommt aus dem Lächeln nicht mehr raus. In seinen Augen bilden sich kleine Tränen, die immer mehr drohen, seine Wange hinunterzulaufen. Ich stehe vorsichtig auf und setzte mich neben ihn und lege vorsichtig eine Hand auf seinen Rücken. "Wenn du von der Tour wiederkommst werden vielleicht zu viert auf dich Warten und nicht mehr zu dritt.", sage ich leise und keine Sekunde später spüre ich seine Arme um mich geschlungen und höre sein gedämpftes Lachen. 

"Ich kann es nicht glauben. Das ist so wundervoll. Ich ... Ich weiß nicht, was ich sagen soll", nuschelt Yoongi in meine Schulter, nimmt kurze Zeit später mein Gesicht in beide Hände und Küsst mit all der Liebe, die seit mehr als vier Jahren jeden Tag zu spüren bekomme. 

"Bahhhh! Hört auf damit, das ist doch peinlich.", quengelt Jae rum, als sie wiederkommen und Yoongi und ich uns noch küssen. Wir lösen und voneinander und Yoongi zieht mich auf seinen Schoß. Sora und Jae setzten sich uns gegenüber hin, deren Rucksack neben Sora und gucken Yoongi und mich verwundert an. 

"Warum weint Papa?", fragt Sora. Jae guckt einfach nur verwundert drein, fragt sich aber bestimmt das selbe. "Das sind Freundentränen süße. Dein Papa freut sich, weil ihr bald ein weiteres Geschwisterchen haben werdet.", erkläre ich den beiden. "Echt? Dann haben wir noch mehr Spielzeuge zum Spielen?", fragt Jae begeistert. "Wenn ihr euch die zusammen teilt, ja", antwortet Yoongi für mich. Ich blicke zu ihm und erkenne nur an seinen Augen, an diesem Leuchten in seinen Augen, wie glücklich er ist.

Wir sind so verschieden und doch sind wir gleich.

So verschieden und doch so gleichWhere stories live. Discover now