Kapitel 103

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POV. Suga

Fast zwei Wochen sind jetzt schon vergangen und ich weiß immer noch nicht wo sie sein könnte. Die Jungs meinten, dass sie schon wieder kommen würde, aber glaube das nicht. Klar, sie machen sich auch sorgen, aber sie vertrauen drauf, dass sie sich zu wehren weiß und so. Ich aber nicht. Ich weiß, dass sie sich sehr schnell in etwas rein steigern kann und das tut sie gerade anscheinend. Ich beruhige mich erst dann, wenn ich sie sicher in meinen Armen weiß.

Ich war mal wieder die ganze Nacht wach und konnte nicht schlafen. Auch wenn ich so aussehe, als würde ich jeden moment einschlafen, könnte ich es nicht. Ich mache mir zu viele sorgen um Kiki. Was wenn ihr etwas passiert ist? Den Jungs und mir antwortet sie nicht. Sie reagiert nicht auf meine Nachrichten und auf meine Anrufe antwortet sie auch nicht. Sie bekommt unsere Nachrichten zwar, aber liest sie nicht und antwortet auch nicht.

„Wisst ihr, was mit Lana los ist? Sie verhält sich seit heute Morgen total komisch. Also nicht so, wie eh schon die ganze Zeit, sondern anders, ich weiß auch nicht.", unterbricht Jimin meinen Gedankengang und richtet all meine Aufmerksamkeit auf ihn. „Lana? Vielleicht nimmt sie das alles auch schwer mit. Ich meine Kiki ist ihre beste Freundin.", entgegne ich ihm.

Plötzlich klingelt mein Handy und ich schrecke auf. Ist das Kiki? Bitte lass es Kiki sein. Mit großem Herzklopfen und zittrigen Händen nehme ich mein Handy in die Hand und entdecke nur pure Enttäuschung. Es ist nur Lana. Was möchte sie denn jetzt von mir? Warum ruft sie nicht Jimin an. Er ist doch ihr Freund, nicht ich.

„Lana? Was möchtest du?", frage ich sie. „Gott sein Dank! Du lebst noch!", sagt sie erleichtert, als sie meine Stimme hört. „Ja, warum sollte ich denn nicht mehr Leben?", frage ich sie verwundert. „Egal. Weswegen ich anrufe...ähmmm... Ich weiß wo Kiki ist.", sagt sie stotternd und zögernd. Als ich realisiere, was Lana sagt, hellt sich mein ganzes Gesicht auf und ich bin wieder hell wach. „Wo? Wo ist sie?", frage ich schon fast schreiend. „Sie...", sie stockt wieder. Will sie mich folternd oder warum tut sie das? „Sie ist bei mir.", bringt sie dann raus.

„Ich bin sofort da!", rufe ich ins Telefon und lege auf. Wie konnte ich darauf bloß nicht kommen? Natürlich geht sie zu Lana! Sie ist ihre beste Freundin! Ich bin so dumm! Na ja, Lana hat uns allen immer gesagt, dass sie auch nicht weiß, wo's ie sein könnte. Und wir haben ihr geglaubt und sind nicht einmal bei ihr vorbeigefahren, um zu gucken, wie es ihr geht.

Ich laufe so schnell wie nur möglich zum Auto und fahre auch sofort los. Mit jedem Meter, den ich näher an Lanas Haus ran komme, wird mein Herzschlag schneller und die Aufregung steigt in mir. Was wenn Kiki mich nicht sehen will? Was wenn sie das mit uns beendet? Oh Gott, ist es ein Fehler jetzt zu ihr zu fahren? Nein! Das ist es nicht! Ich muss sie wieder sehen! Ich brauche sie!

Und wenn sie mich nicht sehen möchte, dann ist das halt so. Aber dann habe ich sie wenigstens einmal gesehen und das ist schon mal etwas. Ich muss sie sehen. Ich muss wissen, wie es ihr geht. Wahrscheinlich geht es ihr echt scheiße, aber wenn sie bei Lana ist, dann weiß ich wenigstens, dass sie in guten Händen ist. Lana wird sich gut um sie kümmern und auf sie aufpassen.

Bei Lana angekommen, stürze ich mich schon fast aus dem Auto und packe mich fast hin. Ich konnte mich aber gerade noch abhalten und sprinte zu ihrer Tür, um kurze Zeit später zu Klingeln. Es dauert etwas, bis Lana mir die Tür aufmacht. Zuerst guckt sie mich etwas überrascht an, doch dann kann ich ein erleichtertes Lächeln auf ihren Lippen wahrnehmen.

„Ich bin froh, dass du so schnell gekommen bist.", sagt Lana erleichtert und lächelt mich etwas besorgt an. „Was ist denn?", frage ich sie und würde sie am liebsten sofort wegschubsten und im ganzen Haus nach Kiki suchen, bis ich etwas hinter ihr höre. Es hört sich wie nach einen schlurfen an. Als würde jemand erschöpft gehen und seine Füße nicht mehr wirklich hoch bekommen.

Lana verstummt kurz und guckt mich etwas abwesend an. Was ist denn jetzt mit ihr los? Ist Kiki irgendwas zugestoßen oder warum ist sie jetzt so? Es dauert etwas bis sie sich wieder gefangen hat und zu sich kommt. Nun lächelt sie mich etwas mitleidig an und senkt leicht den Kopf, bevor sie einen kleinen Schritt beiseite tritt und die Sicht ins Haus ermöglicht. Und da sehe ich sie.

Kiki. Sie sieht schrecklich aus. Ihre Haar sind total zerzaust und etwas fettig, als hätte sie sich ihre Haare seitdem sie weg ist nicht gewaschen. Unter ihren Augen kann man ihre deutlichen Augenringe erkennen, die durch ihre total blasse Haut noch mehr herausstechen. Sie trägt ein ihr viel zu großen T-Shirt, mein T-Shirt. Bei ihr sieht es so aus, als wäre es ein Kleid. Sie trägt es, um ihren Abgemagerten Körper nicht zeigen zu müssen. Sie ist sehr viel dünner als vorher. Wirklich abgemagert. Sie hat bestimmt lange nichts mehr gegessen, so sieht sie zu mindestens aus. Ihr fällt es schwer sich auf ihren Beinen zu halten und als sie nur noch rum schwankt, anstatt zu gehen, bewegen sich meine Bein ganz von alleine.

„Kiki!", rufe ich und schaffe es gerade noch so, sie aufzufangen, bevor sie Bekanntschaft mit dem Boden macht. Hat sie etwa gar nichts gegessen und getrunken?  Was macht sie bloß nur? Auch egal, ich muss sie wieder nach Hause bringen, da kann sie sich ausruhen. „Ich bring sie wieder nach Hause.", sage ich zu Lana, während ich sie hochhebender wieder zur Tür gehe. „Pass auf sie auf. Ich bringe ihre Sachen nach.", höre ich noch Lana besorgt sagen, bevor sie wieder dir Tür hinter mir schließt und ich mich auf den Weg zum Auto mache.

So verschieden und doch so gleichWhere stories live. Discover now