Kapitel 79

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„Sind jetzt endlich alle fertig?", fragt Jin genervt, der schon fertig im Flur steht und auf den Rest der Jungs wartet. Ich bin auch schon fertig und warte mit ihm auf die Jungs, die nun einer nach dem andern angetanzt kommen und sich anziehen. „Warum musst du immer so mürrisch sein?", fragt Yoongi noch etwas verschlafen. Ich glaube er ist erst vor einer halben Stunde oder so aufgestanden. Was hätte man auch anderes von ihm erwarten sollen? Er ist und bleibt halt eine Schlafmütze. Korrigiere, meine Schlafmütze.

Als dann nun endlich alle fertig sind, gehen wir zu dem Van und fahren los zum Entertainment. Ich muss schon sagen, dass ich etwas aufgeregt bin, aber ich habe auch etwas Angst. Wie wird er denn Reagieren? Er muss doch bestimmt schon von den VLive mitbekommen haben. Wer hat das Bitteschön nicht.

Nach meinem Gespräch mit Namjoon habe ich noch in Yoongis Zimmer gelesen bis es Abendessen gab. Da hat aber keiner von ihnen den VLive angesprochen. Auch danach hat keiner ein Wort darüber verloren und Yoongi hat auch nichts dazu gesagt. Das war etwas komisch, aber ich habe mich dann auch etwas beruhigt, weil es anscheinend nicht so wild war. Hoffe ich zumindest.

Am Entertainment angekommen, gehen wir durch einen Hintereingang, damit keiner die Jungs erwischt und es nicht noch eine neue Schlagzeile wegen mir gibt. Niemand außer dem Entertainment, mir, Junki und Lana wissen davon, dass ich bei den Jungs wohne. Und wir wollen doch auch vermeiden, dass morgen früh plötzlich tausende von Fans vor ihrem Haus stehen und keiner mehr von uns raus gehen kann. Darauf hätten wir alle keine Lust.

„Guten morgen. Die Stylisten warten schon auf euch.", begrüßt uns eine junge Dame am Eingang. Sie lächelt uns alle höflich an und führt uns dann zu einem großen Raum, wo überall Leute rumlaufen und irgendwas machen. Einige richten an den Outfits noch etwas, bevor die Jungs sie anziehen sollen, andere besprechen wiederum, wie das jetzt alles ablaufen soll und die Stylisten warten an ihren Plätzen, dass sie endlich das Make-up der Jungs machen können. Die Kameramänner überprüfen noch einmal, ob auch alles läuft, damit es nachher bei dem Shooting und Videodreh keine Probleme geben wird.

Die Jungs gehen zu erst zu den Stylisten, aber bevor Yoongi seinen Arsch zu seinem Platz bewegt, gibt er mir noch schnell einen Kuss. Während sie sich ihr Make-up auftragen lassen, bespricht ihr Manager mit ihnen, wie der heutige Tag ablaufen wird und was sie alles noch machen müssen. Ich stelle mich etwas abseits hin und beobacht das alles aus etwas Entfernung. Ich will hier keinen stören und irgendwie im Weg stehen. Ich hoffe zumindest, dass das der Fall ist.

„Kann ich dir etwas gutes tun?", fragt mich die Dame vom Empfang freundlich. Ich gucke sie etwas verwundert an, was ihr ein leichtes Lächeln entlockt. „Möchtest du einen Kaffee oder ein Glas Wasser? Wenn du möchtest kannst du dich auch hinsetzten. Du musst nicht die ganze Zeit hier rumstehen.", sagt sie und zeigt auf ein Sofa, was an einer Wand steht, wo die Jungs ihre Sachen abgelegt haben. Das habe ich gar nicht zur Kenntnis genommen, dass hier auch ein Sofa drin ist.

„Ein Glas Wasser wäre nett. Danke.", sage ich und lächle sie etwas schüchtern an. Das ist alles noch fremd und ganz neu für mich. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich mich hier unwohl fühle, aber es ist etwas anders, als wenn ich zu Hause alleine mit den Jungs bin. Hier herrscht so eine Professionalität, das ist echt erstaunlich. Ich merke schnell, dass ich hier nicht hergehöre. Ich fühle mich in meiner Trainingshalle viel wohler und sicherer, aber irgendwie ist es hier auch spannend. Ich meine, hier sind riesige Kulissen viele verschiedene Outfits, die die Jungs anziehen müssen, für den Videodreh, das weckt schon ein bisschen mein Interesse.

Die junge Dame nickt mir nur lächelnd zu und verschwindet wieder aus dem Raum. Jetzt stehe ich hier wieder ganz alleine und weiß nicht, was ich machen soll. Ich glaube es wäre doch besser, wenn ich mich auf das Sofa setzte. Da läuft nicht ständig jemand an mir vorbei und versucht nicht in mich reinzulaufen. Also bewege ich meine Beine und setzte mich vorsichtig auf das Sofa am anderen Ende des Raumes. Von hier kann man eigentlich alles perfekt beobachten.

Nach einigen Minuten kommt die Dame vom Empfang wieder und hat ein Glas mit Wasser in der Hand. Als sie den Raum betritt guckt sie sich kurz um, bis sie mich dann auf dem Sofa findet und mit einem breiten Lächeln auf mich zu kommt. Sie reicht mir das Glas und setzt sich dann zu mir aufs Sofa. Sie guckt sich kurz um und wendet dann ihren Blick auf mich. Sie hat hellbraune Augen, die wirklich sehr schön sind und ihre Haare hat sie sich wahrscheinlich, so wie es aussieht, blond/braun Gefährt, da man schon einen leichten dunklen Ansatz erkennen kann, aber irgendwie sieht das gut aus.

„Die Jungs werden den ganzen Mittag beschäftigt sein, wenn du möchtest, kann du dich zwischendurch auch in die Cafeteria unten setzten und was essen. Oder wenn ich dich mal rumführen soll, sag einfach bescheid.", sagt sie, während sie mich dabei anguckt. Wieder hat sie so ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Ihr scheint der Job ja wirklich Spaß zu machen, wenn sie immer so gut drauf ist. Irgendwie verständlich, sie darf den ganzen Tag mit Idolen arbeiten und so, das ist schon irgendwie cool, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass das auch anstrengend sein kann.

„Danke. Ich werde, glaube ich, aber erst einmal hier bleiben.", antworte ich ihr, während ich mich regelrecht an mein Wasserglas klammere und versuche, sie so höflich wie möglich, anzulächeln. Das soll nicht falsch rüber kommen, sie ist nett und irgendwie mag ich sie auch, aber diese ganze Situation ist noch etwas neu für mich und ich muss mich das erst einmal einleben und mich daran gewöhnen. Sie nickt mir zu und zeigt mir, dass sie wieder gehen muss, bevor sie dann aufsteht und wieder den Raum verlässt.

Ich wende meinen Blick von ihrem verschwundenen Körper ab und beobachte die Jungs dabei, wie sie ihr Make-up bekommen. Irgendwie sieht das schon etwas witzig aus, wie sie da sitzen und sich schminken lassen. Zwischendurch gucken sie selbst in den Spiegeln, um zu gucken, wie sie aussehen und vielleicht noch etwas zu richten und lassen sich dann weiter schminken. Da könnte man fast denken, dass sie mehr Ahnung von Make-up haben, als ich. Wahrscheinlich stimmt das auch noch. Ich weiß was Wimperntusche ist und wie man es anwendet, mehr nicht. Mehr muss man doch auch nicht darüber wissen, ich war ja nie so eine kleine Partymaus, die sich für jede party hübsch gemacht.

So verschieden und doch so gleichWhere stories live. Discover now