Kapitel 92

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Das Klingeln meines Weckers holt mich aus meinen wunderschönen Träumen von bunten Einhörnern, dessen Mähne aus Zuckerwatte besteht. Wieso muss er denn jetzt klingeln? Ich will weiter in dem Traumland meine Zeit verbringen und Zuckerwatte essen. Sie schmeckte unglaublich gut, das glaubt ihr mir nicht. Es schmeckte nach Erdbeeren und Vanille, ein wahrer Genuss. Aber das Klingel meines Weckers will einfach nicht aufhören, bis ich endlich mal meinen Arsch bewege und ihn ausschalte.

Ein verschlafener Yoongi blickt mich etwas genervt an, da mein Wecker auch ihn geweckt hat. „Du kannst noch ein bisschen schlafen, du Schlafmütze.", sage ich zu ihm und gebe ihm einen leichten Kuss für die Stirn. Als Antwort bekomme ich nur ein Brummen seinerseits, weshalb ich leicht lachen muss. Er ist zu niedlich, wenn er noch so verschlafen ist. Er dreht sich wieder auf die Seite und schläft einfach weiter, als wäre nichts gewesen, als wäre er nie wach gewesen. Wie ist das nur möglich?

Kopfschüttelnd gehe ich ihn den Flur zu unseren Koffern, schnappe mir meinen und verschwinde dann im Bad. Okey, ein angemessenes Outfit soll ich anziehen. Was ist denn überhaupt angemessen für ein Interview? Mir ist schon klar, dass man da nicht in Jogginghose oder Pyjama antanzen sollte, aber muss man sich dann da auch komplett aufbrezeln oder reicht ein ganz normales Outfit?

Ich wühle etwas in meinem Koffer rum, bis ich glaube, das perfekte Outfit gefunden zu haben.

Mir gefällt das Outfit eigentlich wirklich gut

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Mir gefällt das Outfit eigentlich wirklich gut. Die Jacke habe ich mir von Yoongi geklaut, weil ich zu dem Outfit keine passende Jacke von mir gefunden habe. Er wird doch bestimmt nichts dagegen haben, hoffe ich zumindest. Sonst muss ich mir ein anderes Outfit aussuchen, was ich nicht wirklich habe, also muss er wohl damit Leben, ob er will oder nicht. Das ist jetzt nicht mehr mein Problem.

Ich ziehe mich schnell um und gehe dann wieder zurück in unser Zimmer. Unerwarteterweise ist Yoongi doch tatsächlich schon aufgestanden und sich seine Schuhe angezogen. Ich glaube er sucht jetzt seine Jacke, die zufälligerweise ich an habe. „Das ist mein!", meckert er rum, als er sieht, dass ich seine Jacke trage. „Jetzt nicht mehr.", entgegne ich ihm mit erhobenem Kopf und lächle ihn frech an. „Das wirst du noch bereuen.", sagt er und guckt mich dabei böse an.

Plötzlich läuft er auf mich zu und versucht mich zu fangen. Ich hingegen laufe schnell weg und verstecke mich hinterm Sofa. Yoongi steht mir gegenüber auf der anderen Seit des Sofas und guckt mich weiterhin böse an. Als er gerade wieder auf mich zu laufen wollte, klopft es an der Tür und kurz danach hören wir auch schon eine Stimme. „Seid ihr noch am Leben? Wir müssen los!", ruft Namjoon von der anderen Seite der Tür. „Du musst dir noch deine Schuhe anziehen!", sage ich zu Yoongi und stecke ihm dabei die Zunge raus. Danach laufe ich ganz schnell zur Tür und reiße sie auf.

Vor mir stehen nun ein verwundertet Namjoon, Taehyung und Jungkook, die mich überrascht angucken. „Hilfe! Er will mir meine Jacke klauen.", sage ich gespielt verzweifelt und verstecke mich dann hinter ihnen. „Ämm...ist das nicht seine Jacke?", höre ich es plötzlich hinter mir. Ich drehe mich erschrocken um und sehe J-Hope hinter mir stehen. „Ja schon, aber dafür kann ich doch nichts.", sage ich mit einem Schmollmund und stelle mich wieder aufrecht hin. „Wie denn das?", fragt mich nun Jungkook. „Ich hatte keine passende Jacke und jetzt sagt mir nicht, dass seine Jacke zu meinem Outfit nicht passt.", sage ich und zeige auf mein Outfit.

Jetzt gucken mich alle von oben bis unten an und mustern mich und mein Outfit. „Ich mag's.", sagt Taehyung und lächelt mich an. „Okey, ich muss zugeben, dass Yoongis Jacke echt gut zu deinem Outfit passt.", gib nun J-Hope seufzend zu. „Siehst du!", sage ich ihm und lächle ihn stolz an. „Und trotzdem ist es immer noch meine Jacke.", macht sich Yoongi nun auch bemerkbar, der es endlich geschafft hat seine Schuhe und eine Jacke anzuziehen. Jin ist inzwischen auch schon zu uns gekommen und wir können los.

Mike wartet unten am Auto schon auf uns und lächelt, als er uns kommen sieht. Als er mich ansieht, wird sein Lächeln noch breiter als zuvor. „Das Outfit ist perfekt.", sagt Mike begeistert, als wir bei ihm ankommen und ins Auto steigen. „Danke, dafür musste ich meine Jacke opfern.", beschwert sich Yoongi noch etwas genervt, weswegen ich ihm einen leichten Klaps auf die Schulter gebe. „Sieh es doch positiv. Sie mag es, deine Sachen zu tragen.", entgegnet ihm nun Jin mit einem breiten lächeln uns steigt auch ein.

„Dann hätte sie sich ja wenigsten dafür bedanken können.", sagt Yoongi immer noch etwas beleidigt und verschränkt seine Arme vor der Brust. Oh, ist das kleine Baby beleidigt? „Danke, du bist meine Rettung in Not.", bedanke ich mich bei ihm und gebe ihm einen großen Schmatzer auf die Wange, weswegen er anfängt zu lächeln. „Und wenn wir vom Interview wiederkommen, dann können wir auch ganz viel kuscheln.", füge ich noch hinzu und sein Lächeln wird breiter. „Das ist doch das mindeste dafür. Ich werde ja dazu gezwungen zum Interview zu gehen. Ich würde jetzt auch lieber wieder in meinem Bett liegen und schlafen."

Wir müssen alle wegen Yoongis Aussage lachen. „Ja das wissen wir.", sagt Taehyung lachend. „Aber uns geht es nicht anders.", fügt er dann nach einige Sekunden hinzu. „Also ich bin top fit.", sagt J-Hope mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Wer hätte es auch anders erwartet. Natürlich ist er top fit und über motiviert, das ist er doch immer. „Ja J-Hope, anders kennen wir dich auch nicht.", sagt Mike und achtet weiter auf die Straße.

Nach einigen weiteren Minuten sind wir dann auch schon an einem kleinen und schlichten Studio angekommen, wo anscheinend das Interview stattfinden wird. Es ist in einer Seitenstraße, etwas weiter ab von der Hauptstraße und wenn man sich hier nicht wirklich auskennt, ist es auch schwer zu finden. Ich mag es jetzt schon. Man könnte meinen, es ist von der lebendigen Stadt abgeschnitten und lebt in seiner eigenen kleinen Welt. Das ist fast schon niedlich.

So verschieden und doch so gleichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt