Kapitel 10

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Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Auch meine nächsten Kämpfe habe ich gewonnen. Wenn ich meinen nächsten Kampf morgen gewinne, dann bin ich definitiv im Viertelfinale. Der Kampf ist gegen Amy. Ich glaube das wird der anstrengendste Kampf, den ich bis jetzt hatte. Die anderen waren so semi. Meine Gegner waren zwar gut, konnten aber einige Taktiken noch nicht so gut und haben sie falsch angewendet. Daran könnte der eine oder andere noch arbeiten.

Meine Eltern haben sich inzwischen auch wieder etwas beruhigt. Nach meinem ersten Kampf wurden die Albträume wieder weniger und ich hatte sogar einige Nächte, wo ich durchgeschlafen habe. Das habe ich echt vermisst. Einmal eine Nacht durchschlafen, ohne irgendwelche Zwischenfälle. Das ist gefühlte Wochen, wenn nicht sogar Monate her, dass ich mal eine Nacht durchgeschlafen habe und den Unterschied merkt man definitiv. Zumindest merke ich den Unterschied, ob die anderen ihn auch merken ist mir eigentlich relativ egal.

Ich treffe mich heute mit Lana in der Stadt. Wir gehen Shoppen. Ihre Mutter ist drei Tage auf Geschäftsreise und hat sie alleine zu Hause gelassen. Normalerweise hätte sie ihr einen Babysitter besorgt, aber Lana hat so sehr rumgemeckert, dass ihre Mutter auf eine Diskussion keine Lust hatte und sie alleine gelassen hat.

Lana kann schon richtig gut nerven, wenn sie was möchte. Sie nervt einen solange, bis man keine Lust mehr hat oder am Ende mit seinen Nerven ist. Sie dagegen kann das für Stunden machen und wenn sie kein Schlaf brauchte auch bestimmt für Tage.

Meine Eltern sind mit Freunden verabredet und haben schon früh das Haus verlassen. Ich stehe gemütlich auf, mache mich fertig und ziehe mir was schönes an. Es ist warm draußen, also kann ich ja auch ein Kleid anziehen.

Ich mache mir schnell noch Frühstücken und schicke Lana dann noch schnell eine Nachricht, dass ich fertig bin und schon mal losgehe

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Ich mache mir schnell noch Frühstücken und schicke Lana dann noch schnell eine Nachricht, dass ich fertig bin und schon mal losgehe. Ich brauche immer etwas länger zum Park als sie, deshalb gehe ich etwas früher los. Sie antwortet mir, dass sie sich noch schnell anzieht und dann auch los geht. Ich schnappe mir noch schnell einen Rucksack, packe mein Portmonee hinein und gehe los. Es ist wirklich schön draußen. Die Sonne scheint und überall sind Eltern mit ihren Kinder und spielen oder Paare machen einen Spaziergang.

Ich fange jetzt nicht noch an rumzuheulen, dass ich auch einen Freund haben möchten. Von Jungs habe ich erst einmal genug. Irgendwann wird bestimmt schon jemand kommen, der mir gefallen wird und so, aber man muss es ja auch nicht erzwingen. Außerdem bin ich mir da nicht so sicher, ob ich überhaupt einen Freund haben möchte. Ich meine, Lana ist ein guter Ersatz. Mit ihr kann man kuscheln, mit ihr kann man shoppen gehen, mir ihr kann man scheiße bauen. Mit ihr kann man einfach alles machen.

„Da bist du ja!", ruft mir Lana entgegen und holt mich aus meinen Gedanken. War sie schon vor mir da? Man bin ich langsam gelaufen. Na ja, wundern tut es mich nun auch nicht. Wenn ich in Gedanken bin, laufe ich so langsam wie eine Schnecke.

„Hey.", sage ich ihr und wir umarmen uns. „Für wen hast du dich denn so schick gemacht?", fragt sie mich lachend und betrachtet mein Outfit. „Extra nur für dich.", antworte ich ihr lachend und pose ein bisschen zum Spaß. „Extra nur für mich? Oh, du bist ja sooo süß.", sagt sie gespielt süß, woraufhin ich losprusten muss. Keine Sekunde später stimmt sie mit mir ein und wir gehen los.

Lana weiß, wie man mich zum lachen bringt. Ich hätte mir echt keine bessere Freundin wünschen können. Sie ist einfach die beste und mit ihr kann man prima Shoppen gehe. Sie ist da ungefähr so, wie ein schwuler bester Freund. (Tut mir leid für dieses Klischee, aber ich wusste nicht, wie ich es sonst beschreiben soll.) Sie weiß genau, was einem gefällt und was einem am besten steht.

Beim Einkaufszentrum angekommen, gehen wir sofort in unseren Lieblingsladen. Da gibt es alles, was das Herz begehrt. Ich möchte mir unbedingt neue Armbänder, Ketten oder Ohrringe kaufen. Ich habe ein Talent dafür, solche Dinge schnell zu verlieren und nach Tagen oder Wochen, wo ich schon wieder vergessen habe, dass ich sie hatte, finde ich sie wieder.

Ich gehe in die Accessoireabteilung und Lana geht sofort zu den Klamotten. Sie will sich unbedingt neue T-Shirts kaufen und vielleicht noch einige Kleider und Röcke oder vielleicht auch Hosen. Sie hat ihren Kleiderschrank aussortiert und da fehlt jetzt mehr als die Hälfte, der Platz muss ja auch irgendwie wieder besetzt werden.

Ich muss ja meinen letzten Tag vor meinem nächsten Kampf gut nutzen. Na ja, es gibt bestimmt bessere Wege solch einen Tag zu verbringen, aber für mich gibt es halt nichts besseres, als ihn mit meiner besten Freundin zu verbringen. Die meisten Trainier noch einmal hart vor ihrem nächsten Kampf, ich gehe halt gerne mit meiner besten Freundin vorher shoppen und mach mir darüber nicht so viele Gedanken. Das ist, finde ich, die beste Art, wie man sich auf einen Kampf vorbereiten kann.

„Guck mal Kiki. Ist das T-Shirt nicht süß?", fragt mich Lana und kommt mir mit einem weißen T-Shirt entgegen, wo zwei kleine Baby Pandas drauf abgebildet sind, die miteinander Spielen. „Wie niedlich.", sage ich und betrachte das T-Shirt.

Ich weiß. Einige würden jetzt sagen: Ew, wie kitschige ist das denn? Aber andere würden das genauso niedlich finden wie wir. „Ich glaube ich kaufe mir das.", sagt sie stolz und stolziert mit erhobenen Kopf zurück und sucht weiter. Schmunzelnd und kopfschüttelnd gucke ich lächelnd nach schönen Ohrringen, Halsketten oder Armbändern. Ich bevorzuge zwar Ketten und Ohrringe, aber Armbänder finde ich auch schön.

Lana und ich haben den ganzen Tag im Einkaufszentrum verbracht. Am Mittag haben wir uns in ein Café gesetzt und einen Kuchen gegessen und dann ging es auch schon weiter zum nächsten Laden. Sie hatte am Ende beide Hände voll mit Tüten, ich glaube es waren 6 Tüten oder so. Ich hingegen hatte nur eine kleine. Ich habe mir neue Ohrringe und eine neue Halskette gekauft. Dieses Mal habe ich mir ausnahmsweise mal keine Klamotten gekauft. Ihr müsst wissen, sonst bin ich eigentlich immer diejenige, die mit ganz vielen Tüten in der Hand nach Hause kommt.

So verschieden und doch so gleichWhere stories live. Discover now